18. Oktober 2021, 5:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Tief im Lookout Mountain im US-Bundesstaat Tennessee verbirgt sich ein einzigartiges Naturwunder. Denn Ruby Falls ist nicht weniger als der höchste unterirdische Wasserfall in den gesamten Vereinigten Staaten. Entdeckt wurde er vor fast 100 Jahren durch Zufall – und zieht heute jährlich Hunderttausende Touristen an.
Unweit der Stadt Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee versteckt sich eines der wohl größten Naturwunder der Vereinigten Staaten. Und das ist wörtlich gemeint, denn um den Ruby Falls zu bewundern, muss man tief in den Bauch des Berges Lookout Mountain hinabsteigen. Denn hier erwartet Besucher nicht weniger als der höchste und am tiefsten gelegene unterirdische Wasserfall der USA.
Seine Entdeckung verdankt der Ruby Falls einem Zufall. Die Lookout Mountain Caverns, ein weitverzweigtes Höhlensystem, in dem er sich befindet, waren wohl bereits zu Zeiten des US-Bürgerkrieges bekannt. So sollen Soldaten sie als Versteck vor feindlichen Truppen genutzt haben. Schon im 19. Jahrhundert waren die Höhlen eine kleine Besucherattraktion. 1905 schloss man sie jedoch, als eine Eisenbahnstrecke entlang des Lookout Mountain verlegt, und der Zugang zu den Höhlen daher zu unsicher wurde.
Ein Naturwunder, zufällig entdeckt
So dauerte es noch bis ins Jahr 1928, bis der Ruby Falls entdeckt wurde. Der einheimische Höhlenforscher Leo Lambert wollte damals die Lookout Mountain Caverns wieder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen – nicht ahnend, dass er die wahre Touristenattraktion, die heute Hunderttausende Menschen nach Tennessee lockt, erst noch finden würde.
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Gemeinsam mit einem Grabungsteam wollte Lambert damals einen Aufzug in den Lookout Mountain bauen, der Besucher in die an sich schon spektakulären Höhlen mit ihren Stalagmiten und Stalagtiten aus grauer Vorzeit hinablassen sollte. Bei den Bohrungen entdeckte ein Mitglied seines Teams dann eines Tages eine neue Höhle, die sich hinter einer Öffnung von ursprünglich nur knapp 50 Zentimetern verborgen hatte. Und dahinter lag, etwa 200 Millionen Jahre alt (wie das gesamte Höhlensystem), der Ruby Falls. Benannt ist das Naturwunder übrigens nach Leo Lamberts Frau.
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Nachhaltige Touristenattraktion
Der einzigartige Wasserfall liegt fast 350 Meter unter der Erde, stürzt sich 44 Meter in die Tiefe. Damit ist Ruby Falls die höchste und zugleich am tiefsten gelegene Kaskade der gesamten Vereinigten Staaten. Schon kurz nach seiner Entdeckung war die Neugier der Besucher so groß, dass er als eine der ersten Touristenattraktionen der USA elektrisch beleuchtet wurde. Heute wird der Strom aus einer Solaranlage gewonnen – der Ruby Falls war die erste Touristenattraktion der USA, der die Auszeichnung mit dem Green Globe-Zertifikat für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit erhielt.
Ein Fahrstuhl mit gläserner Front bringt die über eine halbe Million Besucher pro Jahr umgerechnet 26 Stockwerke tief in den Bauch des Lookout Mountain. Der Ruby Falls wird mit farbigen Lichtern beleuchtet, was den fantastischen Anblick unter der Erde noch verstärken soll. Längst ist um den Wasserfall herum eine Art Vergnügungspark entstanden, wo man etwa an einer Zipline rutschen oder einen Kletterturm besteigen kann. Eine andere Attraktion ist eine Aussichtsplattform über dem Lookout Mountain, von der man den Ausblick in die Schlucht des Tennessee River sowie auf das Cumberland-Plateau genießt.
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Die Meinungen sind geteilt
Hinab zu den Ruby Falls darf man sich aber nur mit einer geführten Tour begeben, die man aufgrund der immensen Nachfrage unbedingt vorher reservieren sollte. Besucher können aus mehreren möglichen Touren wählen. Auf dem Portal Tripadvisor sind die Meinungen über das Angebot allerdings geteilt. So monieren zahlreiche User, dass die Führungen hoffnungslos überbucht und die Gruppen damit zu groß seien. Auch entstünden durch die hohen Besucherzahlen teils lange Wartezeiten am Fahrstuhl.
Einig sind sich jedoch trotzdem fast alle, dass der Ruby Falls ein einzigartiges Naturwunder ist, das man gesehen haben sollte. „Fantastisch. Sollte man einmal in seinem Leben gemacht haben“, kommentiert ein User. „Einfach atemberaubend“, so ein Zweiter. „Ich kam mir vor wie in einem Film.“ Ein Dritter meint: „Umwerfend. Ein Erfahrung, die jeder machen sollte!“