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Wetterphänomen in Chile

Atacama-Wüste blüht jetzt schon – TRAVELBOOK zeigt die schönsten Fotos

Die Atacama-Wüste in Chile blüht – ein seltener und besonderer Anblick
Die Atacama-Wüste in Chile blüht – ein seltener und besonderer Anblick Foto: AFP via Getty Images

12. Juli 2024, 11:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Sie ist die trockenste Wüste der Welt – und umso beachtlicher das Naturschauspiel, das sich aktuell in der Atacama-Wüste im Norden Chiles darstellt: satte, violette Blüten sprießen hier plötzlich aus dem Boden. Das Phänomen ist ohnehin selten – zu dieser Jahreszeit aber eine absolute Überraschung. TRAVELBOOK gibt einen Überblick.

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Es sind schon Jahrzehnte vergangen, ohne dass es in der Atacama-Wüste einen Tropfen Niederschlag gegeben hätte. Das Gebiet (gelegen zwischen den chilenischen Städten Tacna und Copiapo) gilt als trockenste Wüste jenseits der Polargebiete. Denn die Anden verhindern für gewöhnlich, dass Regenwolken in die isolierte Wüste hinein getragen werden. Doch ganz, ganz selten regnet es dann doch. Die Folge können prächtige Blütenfelder sein, wie man sie alle etwa fünf bis sieben Jahre bewundern kann – und zwar im September oder Oktober, wenn in der südlichen Hemisphäre der Frühling einkehrt. Doch dieses Jahr überrascht die Wüste erneut.

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Wie kommt es, dass die Atacama-Wüste blüht?

Denn wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sorgte in diesem Jahr das Wetterextrem El Niño mit heftigen Regenfällen dafür, dass in der trockensten Wüste der Welt bereits im Juli die ersten Blüten aus dem Boden schießen. Dem chilenischen Winter zum Trotz hat der heftige Niederschlag das Keimen von Samen im Wüstensand bewirkt.

El Niño sorgt in diesem Jahr dafür, dass bereits im Juli die ersten zarten Blüten in der trockensten Wüste der Welt sprießen
El Niño sorgt in diesem Jahr dafür, dass bereits im Juli die ersten zarten Blüten in der trockensten Wüste der Welt sprießen Foto: AFP via Getty Images

Gewöhnlich tritt das Phänomen „Desierto florido“ (zu Deutsch „Blumenwüste“) erst im September und Oktober auf, zuletzt im Jahr 2022. Es ist ein visuelles Spektakel, und das nicht bloß für Reisende vor Ort. Denn wenn der rund 1600 Kilometer lange Wüstenlandstrich in sattem Violett erstrahlt, ist das selbst vom All aus zu sehen.

Blühende Atacama-Wüste
Das Phänomen der „Desierto florido“ zeigte sich zuletzt im September und Oktober 2022. In den vergangenen 40 Jahren war das Schauspiel nur etwa 13 Mal zu beobachten Foto: iStock / abriendomundo

Doch soweit ist es bisher noch nicht, wie Reuters weiter berichtet: Laut Cesar Pizarro, einem verantwortlichen der chilenischen Forstgesellschaft CONAF, seien bisher noch nicht genug Blüten gekeimt, um von der „Desierto florido“ zu sprechen. Es würden jedoch neue Regenfälle erwartet, die für ein weiteres Aufblühen der Wüste sorgen könnten. „In der Zwischenzeit können wir nur abwarten“, zitiert Reuters Pizarro weiter.

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Im Normalfall blühen in der Atacama-Wüste allenfalls Kakteen. Und diese Pflanzenarmut hat etwas für sich, schreibt etwa die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Denn dank ihr kann die US-Weltraumagentur Nasa Atacamas „Mondlandschaft“ als Trainingsgelände benutzen.

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Auch sonst eine beeindruckende Reiseregion

Auch in den vielen Jahren, in denen sie ein farbiges Blütenmeer vermissen lässt, ist die Atacama-Wüste eine Reise wert. Denn die auch als „Valle de la Luna“ („Tal des Mondes“) bekannte Region bietet dem Auge so einiges. Sie ist von heißen Quellen und enormen Vulkanen durchzogen, einige davon ragen bis zu 6000 Meter in den Himmel. Stellenweise ein unwirtlicher, oft mit dem Mars verglichener Lebensraum, sind in den berühmten Salzseen von Atacama majestätische Vögel zu Hause: Flamingos. Um sie beobachten zu können, gibt es für Besucher des Naturschutzgebiets Reserva Nacional Los Flamencos verschiedene Aussichtspunkte.

Flamingo in den Salzseen von Atacama
Flamingo in den Salzseen von Atacama Foto: Getty Images

Vor einigen Jahren hatten Forscher in der Atacama-Wüste Knochen einer Dinosaurier-Art gefunden, TRAVELBOOK berichtete. Dies werteten sie als Beweis dafür, dass die heute „trockenste Wüste der Welt“ vor Millionen Jahren über reichhaltige Vegetation verfügte. Denn die pflanzenfressenden Bewohner von damals fanden offenbar ausreichend Nahrung.

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