10. Januar 2019, 12:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die unglaubliche Natur ist einer der Hauptgründe, warum es jährlich massenweise Touristen in die Schweiz verschlägt. Kein Wunder, das Land von Schokolade und Uhrwerken ist auch ein echtes Naturparadies. Für alle, die das Matterhorn und den Rheinfall schon gesehen haben: TRAVELBOOK zeigt 9 unbekannte Naturerlebnisse in der Schweiz.
Das Matterhorn, der Rheinfall und der Vierwaldstättersee sind wohl die ersten Orte, die einem einfallen, wenn man an die Natur der Schweiz denkt. Dabei hat die Heimat der Eidgenossen sehr viel mehr zu bieten. Das Kurzreiseportal „Weekend4two“ hat neun eher unbekannte Reiseziele der Schweiz zusammengestellt, von Seen unter der Erde bis zu Wanderungen mit Weinverkostung ist alles mit dabei.
1. Die Stockhorn-Nordwand
Knapp 30 Kilometer Luftlinie südlich von Bern liegt die Stockhorn-Nordwand – und die bietet einen wirklich spektakulären Ausblick: über den Thunersee, die Stadt Thun, das Mittelland, das Aare- und Gürbetal und das Jura-Gebirge. Sogar bis zum Schwarzwald reicht der Ausblick, allerdings nur an besonders klaren Tagen. Wer nicht wandern möchte, kann auch mit der Stockhorn-Bahn nach oben fahren. Am besten erkundigt man sich vorher auf der Homepage über die Fahrzeiten, die je nach Wetter auch mal variieren können. Neben dem Ausblick gibt es noch einen weiteren Kick: eine Glasplattform. Waghalsige, und vor allem schwindelfreie Besucher können dann 400 Meter in die Tiefe blicken.
2. Der Blausee
Er ist ein eher kleiner See – aber trotzdem in der ganzen Schweiz berühmt: der Blausee. Er liegt etwa 25 Kilometer südlich von Thun in einem bewaldeten Naturpark – dank vieler Picknickplätze und Feuerstellen perfekt für Wanderer und Naturliebhaber. Woher der See seinen Namen hat, ist klar: Aufgrund seiner Farbe kam er zu dem Namen Blausee. Das kristallklare Wasser verdankt er unterirdischen Quellen – eine Besonderheit: Es gibt eine Skulptur des Künstlers Raffael Fuchs, die sich IM See befindet.
3. Der Aare-Fluss
Wer hätte gedacht, dass die Stadt Bern nicht nur wegen der schönen Altstadt, dem Kulturangebot und der Vielzahl an kleinen Läden und Cafés einen Besuch wert ist: Auch für Freunde des sommerlichen Badespaßes hat die Hauptstadt der Schweiz einiges zu bieten, denn der Fluss Aare eignet sich bestens, um sich abzukühlen. Wenn die Sommertemperaturen mal aufs Gemüt schlagen sollten, kühlen sich die Urlauber gerne mal in der Aare ab. Das Tolle daran ist, dass sie dann sogar einen Blick auf das Bundeshaus, dem Sitz der Schweizer Regierung, haben. Wer aber keine Lust hat, nass zu werden, der kann auch auf ein Gummiboot klettern und darauf den Fluss genießen – und dabei wahrscheinlich komplett trocken bleiben.
4. Der höchste Weinberg Europas
Wandern, Wein und wunderbare Natur – das alles gibt es beim mittlerweile schon legendären „Wii-Grill Fäscht“. Weinliebhaber sollten sich also den ersten Samstag im September rot im Kalender markieren, dann nämlich steigt die Wanderung durch die Weinberge in Visperterminen, wo es den höchsten Weinberg Europas gibt. Selbstverständlich gehören auch Weinverkostungen zu dem Spektakel. Los geht es in der Altstadt von Visp durch den Weinberg Riebe bis hinauf zum Weiler Oberstalden, an insgesamt acht kulinarischen Stationen wird Pause gemacht, dann werden regionale Spezialitäten gereicht – und die Region ist ja bekannt für ihren Wein…
5. Der Raiffeisen Skywalk
2010 wurde die Fußgänger-Hängebrücke auf dem Mostelberg im Kanton Schwyz eröffnet – damals galt sie als die längste ihrer Art in ganz Europa. 374 Meter lang ist der Raiffeisen Skywalk über das romantische Lauitobel-Tal. Bis zur Bergstation gibt es die Möglichkeit, mit der Gondelbahn Stuckli zu fahren, anschließend ist die Benutzung der Hängebrücke kostenlos. Der Ausblick auf dem Skywalk ist den Aufwand wert, der Blick aus knapp 60 Metern Höhe ist ein (Natur-)Erlebnis.
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6. Die Rheinschlucht
Es gibt gleich mehrere Aussichtsplattformen für dieses beeindruckende Natur-Phänomen. Das Ruinaulta heißt übersetzt etwa „Schutthaufen“: Dabei ist die Rheinschlucht eine bizarre Felsformation, eine Schlucht mit zum Teil mehr als 300 Meter hohen Felswänden. Kein Wunder also, dass das Naturschauspiel auch als Grand Canyon der Schweiz bezeichnet wird. Wer keine Lust hat, das alles zu Fuß zu erkunden, kann die Rheinschlucht auch mit dem berühmten Glacier Express der Rhätischen Bahn genießen.
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7. Felsenkessel Creux du Van
Der Creux du Van ist eine natürliche Felsformation – das klingt erst einmal unspektakulär. Ist es aber nicht. Denn die 160 Meter hohen Wände rund um das gigantische vier Kilometer lange Tal versprechen einen atemberaubenden Ausblick. Zu finden gibt es den Felsenkessel im Schweizer Jura-Gebirge zwischen den Kantonen Neuenburg und Waadt, gleichzeit auch Heimat von Gämsen, Luchsen und Steinböcken. Für erfahrene und ambitionierte Wanderer gibt es noch ein anderes Ziel in der Nähe: Die Schlucht des Areuse-Flusses bietet ebenfalls eine spektakuläre Aussicht.
8. Lac Souterrain
Noch ein Superlativ der Schweiz: Der Lac Souterrain, der „unterirdische See von St-Léonard“, ist der größte natürliche, unterirdische und schiffbare See in Europa. 300 Meter ist er lang und liegt zwischen 30 und 70 Metern unterhalb der Weinberge. Besucher können an Touren teilnehmen und erfahren während der 30-minütigen Fahrt von Guides viel Wissenswertes über das unterirdische Naturdenkmal. Vor allem die Atmosphäre aber auch das kristallklare Wasser machen den Lac Souterrain zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Lac Souterrain in der Schweiz Der größte unterirdische See Europas
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9. Rigi Kulm
Das ist vor allem etwas für Frühaufsteher: Der Ausblick des höchsten Gipfels des Rigi-Bergmassivs, dem Rigi Kulm, ist phänomenal – besonders eben bei Sonnenaufgang. Das Gute ist, dass die Aussichtsplattform bequem per Rigi Bahn ab Goldau erreichbar ist. Der gigantische Rundum-Blick über die Schweizer Berge faszinierte vor mehr als 100 Jahren schon den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain, dessen Eindrücke man in seinem Tagebuch „A Tramp Abroad“ nachlesen kann.
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