8. April 2014, 12:55 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Vergangenen Herbst erhob sich aus dem Meer vor Japan eine neue Vulkaninsel. Niijima, so ihr Name, wächst und wächst – und hat bereits die Nachbarinsel Nishinoshima erreicht. Irgendwann könnte sie sogar bewohnbar sein. Die Japaner jedenfalls freuen sich, dass ihr Staatsgebiet größer wird.
Es war im November 2013, als sich südlich von Japan eine kleine Sensation abspielte. Nahe der kleinen, unbewohnten Insel Nishinoshima gab es unter der Meeresoberfläche eine gewaltige Vulkaneruption – ein neues Fleckchen Erde erhob sich aus dem Pazifik. „Niijima“ tauften die Japaner die winzige Vulkaninsel, die einen Durchmesser von gerade mal 200 Metern hatte und an ihrer höchsten Stelle kaum mehr als 20 Meter maß.
Damals glaubte man, Niijima würde nur ein relativ kurzes Dasein als Insel fristen. Maximal ein paar Jahre gaben Wissenschaftler ihr, dann würde sie wieder unter der Meeresoberfläche verschwinden. Doch es kam alles anders als gedacht.
Die neue Insel schluckt die alte
Die neue Insel hörte gar nicht mehr auf, Lava und Asche zu spucken, und sie tut es bis heute. Durch das hervorbrechende Magma wuchs Niijima immer weiter, und der ursprüngliche Abstand von 500 Metern zur Nachbarinsel Nishinoshima wurde kleiner und kleiner, schrumpfte im Laufe der vergangenen Monate auf wenige Meter zusammen.
Jetzt zeigen neue Satellitenaufnahmen der NASA: Das Magma von Niijima hat Nishinoshima erreicht, beide Inseln sind jetzt vereint. Zusammen sind sie etwa einen Kilometer lang, die höchste Stelle beträgt etwa 60 Meter. Japanische Wissenschaftler sind überzeugt, dass die neue Insel durch die Vereinigung mit der alten bestehen bleibt. Nishinoshima ist immerhin schon mehr als 40 Jahre alt.
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Insel könnte irgendwann bewohnt sein
Noch ist nicht bekannt, wie die Insel, die eigentlich aus zwei besteht, in Zukunft heißen wird. Gut möglich, dass sich irgendwann Menschen darauf ansiedeln. Die nächste bewohnte Insel ist nur 130 Kilometer entfernt. Die Japaner jedenfalls freuen sich über das neue Staatsgebiet. Schon im November, als Niijima sich aus dem Pazifik erhob, freute sich Regierungssprecher Yoshihide Suga vor Journalisten: „Wenn sich unser Land vergrößert, umso besser.“
Das neue Eiland ist Teil der Ogasawara-Kette, die auch als Bonin-Inseln bekannt sind. Diese rund 30 Inseln liegen mit Japan auf dem sogenannten pazifischen Feuerring. In dieser Region findet der größte Teil der vulkanischen Aktivität unter der Meeresoberfläche statt.