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Einzigartiges Naturphänomen

Warum die Waitomo-Höhlen in Neuseeland leuchten

Waitomo-Höhlen
Wegen ihres märchenhaften Leuchtens sind die Waitomo-Höhlen seit mehr als 130 Jahren eine der größten Touristenattraktionen in Neuseeland Foto: Getty Images/iStockphoto
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

7. April 2025, 8:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Auf der Nordinsel Neuseelands liegt, eingebettet in die grünen Hügel einer ruhigen Farmregion, ein einzigartiges Naturwunder. Gäste aus aller Welt kommen seit mehr als 130 Jahren, um in den Waitomo-Höhlen ein Schauspiel der Extraklasse zu bewundern. Denn diese sind von einem magischen blauen Leuchten erfüllt, dass wie aus einer anderen Welt zu kommen scheint. In Wahrheit steckt dahinter jedoch ein ganz irdisches Phänomen.

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Man kann wohl zu Recht behaupten, dass kaum ein Ort auf der Welt so reichlich mit atemberaubender Natur gesegnet ist wie Neuseeland. Spätestens seit der Regisseur Peter Jackson seine Heimat in der „Herr der Ringe“-Trilogie spektakulär auf Zelluloid bannte, strömen Touristen aus aller Welt auf die beiden Inseln im Pazifik. Einer der größten Touristenmagneten überhaupt, der bereits seit mehr als 130 Jahren Besucher in Scharen anzieht, liegt hier allerdings unter der Erde. Die Rede ist von den Waitomo-Höhlen in der gleichnamigen Farmregion der Nordinsel. Denn hier kann man ein einzigartiges, geradezu überirdisch schönes Naturphänomen beobachten.

Bereits vor mehr als 130 Jahren entdeckt

Wer im neuseeländischen Sommer, also von Dezember bis März die Waitomo-Höhlen besucht, wird Zeuge eines magischen Schauspiels. Dann sind die Sandsteingrotten illuminiert mit dem Leuchten feenhafter blauer Lichter. Sie werden daher im Netz immer wieder, selbst auf der offiziellen Tourismus-Webseite von Neuseeland, als „Glühwürmchen-Höhlen“ bezeichnet. Doch es sind nicht diese besonderen Insekten, die den einmaligen Effekt erzeugen, der an den Glanz der Sterne in einer klaren Nacht erinnert. Wie die „BBC“ berichtet, handelt es sich bei den Tieren vielmehr um die Larven der Pilzmücke Arachnocampa luminosa. Und diese erzeugen ihr türkisblaues Licht aus einem einfachen Grund.

Sie locken damit nämlich Beute an. Das Leuchten, das auf uns Menschen einfach nur zauberhaft schön wirkt, soll den Opfern der Mückenlarven suggerieren, es käme vom Nachthimmel. Auf diese Weise erbeuten die Jäger Fliegen, andere Mücken und sogar Schnecken, die in den klebrigen Fangfäden von Arachnocampa luminosa hängen bleiben. Menschen droht von den kleinen Isekten keinerlei Gefahr, so dass sie bei einer Tour durch die Waitomo-Höhlen das Naturspektakel unbesorgt genießen können. Und genau dieses Phänomen hat das Höhlensystem, das aus mehr als 300 der über 30 Millionen Jahr alten Grotten besteht, bereits im vorvergangenen Jahrhundert zu einem Touristenmagneten gemacht.

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Laut der offiziellen Seite der Attraktion entdeckte der Maori Chief Tane Tinorau nämlich schon im Jahr 1887 die Waitomo-Höhlen. Gemeinsam mit einem englischen Landvermesser ließ er sich auf einem Floß auf dem Waitomo-Fluss durch das unterirdische Netzwerk treiben, erkundete Teile davon auch zu Fuß. Dabei wurde er, vielleicht als erster Mensch überhaupt, Zeuge des Leucht-Schauspiels, das auch heute noch Besucher genauso staunend bewundern wie damals. Bereits zwei Jahre später öffnete der Mann daher die Höhlen erstmals für zahlende Gäste. Es wurde ein derart durchschlagender Erfolg, dass die Regierung 1906 sein Geschäft übernahm. Erst 1989 gab man das Land den Nachkommen der Entdecker wieder zurück. Viele von den Angestellten, die heute die Höhlen-Touren organisieren, gehören zur Familie von Chief Tinorau.


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Wer heute die Waitomo-Höhlen besuchen möchte, hat die Wahl zwischen drei für Besucher zugänglichen Grotten. Die beliebteste ist sicher die „Waitomo Glowworm Cave“. Dort kann man das magische Leuchten am besten beobachten. Es ist auch das Höhlensystem, welches der Chief damals als erstes entdeckte. In der „Ruakuri Cave“ staunt man außerdem noch über beeindruckende Felsformationen in Form von Stalaktiten. Es ist zudem laut Betreiber die einzige Höhle in der südlichen Hemisphäre, die man vollständig im Rollstuhl erkunden kann. Die „Aranui Cave“ zeichnet sich wiederum durch ihre Stalagmiten und Stalaktiten aus. Die „Glühwürmchen“ gibt es her allerdings nicht zu bestaunen.

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Neben einer Tour, bei der man die Waitomo-Höhlen sowohl zu Fuß als auch per Boot erkundet, gibt es auch noch zahlreiche andere Angebote. So kann man sich beim „Blackwater Rafting“ auf einem Reifen durch die Höhlen treiben lassen, oder in den Abgrund einer solchen gut gesichert abseilen. Wer die Region lieber bzw. auch oberirdisch erkunden möchte, hat dabei auf einem Zipline-Parcours von einem Kilometer Länge die Gelegenheit. In einem eigenen Besucherdorf hat man die Möglichkeit, sich in zahlreichen Restaurants, Cafés und Bars zu stärken. Wer seinen Besuch noch mit einer anderen, überaus beliebten Sehenswürdigkeit verbinden möchte, kann Matamata besuchen, das „echte“ Auenland aus den „Herr der Ringe“-Filmen.

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Bescheidene Bezeichnung

Für Gäste, die länger in der Region bleiben möchten, gibt es rund um die Waitomo-Höhlen auch diverse Unterkünfte für jeden Geldbeutel. Die unterirdischen Touren haben unterschiedliche Längen und Preise. Diese entnehmen Sie bitte der offiziellen Anbieter-Webseite. Eine Buchung im Voraus ist aber aufgrund der immensen Beliebtheit unbedingt empfehlenswert. Zu beachten ist auch, dass die Höhlen und weitere Attraktionen unterschiedliche Öffnungszeiten haben. In der Sprache der Maori bedeutet der Name Waitomo übrigens „Wasser, das durch ein Loch fließt“. Eine ziemlich bescheidene Bezeichnung für ein derart spektakuläres Naturwunder.

Themen BILDreisen Neuseeland

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