13. November 2019, 15:49 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Es gibt Orte auf diesem Planeten, bei deren Anblick man unwillkürlich denkt: „Wow!“ Weil die Natur sie so perfekt geformt hat, dass sie wie von Menschenhand erschaffen scheinen. Der Wave Rock in Australien ist so ein Ort.
Wäre die Welle aus Wasser, würde wohl selbst der ambitionierteste Profi-Surfer ins Schwitzen geraten: 15 Meter misst die erstaunliche Gesteinsformation im Südwesten Australiens an ihrer höchsten Stelle. Geformt wurde der Granitstein über Jahrmillionen durch Erosion und Witterung. Das beachtliche geschätzte Alter des Naturwunders, das schon von den Aboriginals* „steinerne Welle“ wurde: 2,7 Milliarden Jahre.
Wasser, so glaubt man heute, war dennoch einst maßgeblich an der ungewöhnlichen Form- und Farbgebung des Felsen beteiligt. Nachdem die insgesamt etwa 65 Hektar große Granitformation, die tief unter der Erde in einer Schmelze entstand, freigelegt war, hat an der Stelle des Wave Rocks von oben herunter laufendes Wasser im Laufe der Jahrmillionen den Felsen ausgewaschen und so die heutige Gestalt geschaffen. Das war vor allem deshalb möglich, weil der Granit an der Oberfläche härter ist als an den Seiten. Die vertikalen Streifen, die wie die Gischt einer Wasserwelle wirken, sind durch chemische Prozesse entstanden.
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Heute ist der Wave Rock eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im westlichen Australien. Wenn man in die Hocke geht und die Arme ausstreckt, sieht es auf Fotos tatsächlich fast so aus, als surfe man mitten durch die Welle. Ob mit Surfbrett, auf den Händen oder im Brautkleid: Unter dem Hashtag #waverock findet man auf Instagram Hunderte Fotos von Leuten, die in allen erdenklichen Posen in der steinernen Welle posieren:
Laut der Tourismus-Website des nahen Örtchens Hyden erlangte das Naturwunder internationale Bekanntheit vor allem durch eine preisgekrönte Fotografie von Jay Hodges aus dem Jahre 1963, die damals auch im National Geographic Magazine veröffentlicht wurde. In der Nähe des Wave Rock gibt es einige weitere sehenswerte geologische Formationen wie etwa die Höhle Mulka’s Cave mit Felszeichnungen der Aboriginals, der an ein Nilpferd erinnernde Felsen Hippo’s Yawn sowie die kleineren Granitwellen The Humps.
*In Australien gilt die hierzulande verbreitete Bezeichnung „Aborigine“ als abwertend, weshalb im Text das dort übliche Aboriginal verwendet wurde.