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Weltreisende machen unliebsame Erfahrung

Wie wir mitten in einen Vulkanausbruch gerieten

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Cornelia Jeske

10. Februar 2015, 17:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Am vergangenen Wochenende ist der Vulkan Fuego in Guatemala ausgebrochen und hat mit seiner Asche Städte in Staub getaucht. Häuser mussten evakuiert, der internationale Flughafen der Hauptstadt gesperrt werden. Die Reise-Blogger Julien und Sally, die gerade auf Weltreise sind, gerieten in Antigua unfreiwillig mitten in die Aschewolke.

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Es sind 23 Grad, als es anfängt zu schneien in Guatemala. Der Schnee ist schwarz. Es ist Asche – soeben ist der Vulkan Fuego ausgebrochen!

Wir – das sind Sally und Julien vom Blog ersieweltreise.de – machen in Antigua in dem mittelamerikanischen Staat gerade einen Stopp unserer Weltreise und nehmen Spanisch-Unterricht. Am Samstag haben wir frei. Keine Wolke trübt den Himmel, es herrscht T-Shirt-Wetter. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel. Kleine Partikel fallen herunter, sie schimmern grau. Es ist Vulkan-Staub!

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Immer mehr zieht sich der Himmel über Antigua zu. Foto: J. Wilkens

Auf den Straßen sind die Scheiben der Autos innerhalb von wenigen Minuten bedeckt. Wir schützen uns mit Tüchern, manche tragen Atemmasken.

Größte Eruption seit 16 Jahren

In den zwei Wochen, die wir dort verbringen, hallt immer wieder ein Knall durch die Straßen, kleine Eruptionen – der Feuer-Vulkan gilt als einer der aktivsten der Welt. Für die Einwohner ist die Aktivität des Vulkans nicht mehr als eine Randnotiz. Die rote Lava, die nachts die Abhänge herunterströmen, nehmen sie nicht mehr wahr.

Doch heute ist es die größte Eruption seit 1999! Die Farmen in den umliegenden Gebieten werden evakuiert, es herrscht Alarm-Stufe Orange. Wegen der Asche wird der Flughafen der Hauptstadt, rund 50 Kilometer vom Feuer-Vulkan entfernt, stillgelegt.

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Von Nahem bietet sich bei einem Ausbruch des Fuego ein tolles Naturschauspiel. Foto: Getty Images
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Sind wir in Gefahr?

„Das ist das erste Mal, das hier soviel Asche herunter kommt“, sagt uns eine Einheimische. „Das habe ich mein ganzes Leben nie erlebt, und ich bin hier geboren. Die Apotheken verkaufen Einweg-Atemmasken, Motorradfahrer und Fußgänger binden sich Schals über Mund und Nase. Die Autos müssen ihre Scheibenwischer benutzen, um etwas zu sehen. Aber der Vulkan ist zu weit weg, als das er uns wirklich gefährlich werden könnte.

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Aber der Staub brennt in den Augen, als wir vor der Merced-Kirche im Norden der 35.000-Einwohner-Stadt stehen. Von hier aus kann man den Volcan de Fuego normalerweise sehen. Heute ist er nicht zu sehen, wir sind mitten in der Asche-Wolke. Jeder Schritt hinterlässt einen Abdruck auf dem Bürgersteig, die Kleidung wird mit jeder Minute schwärzer und schwärzer.

Für die Guatemalteker ist es nun mal Alltag, neben einem Vulkan zu leben. Sie waschen die Straße vor ihren Läden, schütteln die Kleidung aus, manche schreiben Nachrichten auf die Windschutzscheiben der zugestaubten Autos. Es ist fast wie im Winter in Deutschland.
Aber abends unter der Dusche ist das Wasser schwarz.

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Eine Botschaft auf einem Auto, in Asche geschrieben. Foto: J. Wilkens
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