26. Mai 2021, 6:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer an Tauchurlaub denkt, hat meist tropische Inseln oder Südsee-Paradiese im Sinn, vielleicht auch das südliche Europa. Dabei gibt es auch hierzulande wirklich spektakuläre Tauchspots, vor allem in Seen, aber auch im Meer. Wo man besonders gut tauchen kann, erfahren Sie hier.
Wer sagt denn, dass man unbedingt weit reisen muss, um eine faszinierende Unterwasserwelt zu entdecken? Zwar findet man in deutschen Gewässern keine farbenprächtigen Korallen oder bunte Fischschwärme. Dafür gibt es aber allerlei andere spannende Dinge zu entdecken, zum Beispiel Schiffswracks, versenkte Flugzeuge oder geflutete Häuser. Das US-Unternehmen Professional Association of Diving Instructors (Padi), der größte Tauch-Ausbildungsanbieter weltweit, hat sechs besonders spektakuläre Tauchspots in Deutschland zusammengetragen.
Schon mehrere Todesfälle Der berühmte Kreidesee, der Tauchern immer wieder zum Verhängnis wird
TRAVELBOOK-Leser haben abgestimmt Das ist der schönste Badesee Deutschlands
Scapa Flow in Schottland Der Schiffsfriedhof, der heute ein spektakulärer Tauchspot ist
Die besten Tauchspots in Deutschland
Übersicht
Steinbruch Riesenstein, Sachsen
Der Steinbruch Riesenstein liegt in Meißen bei Dresden und ist 18 Meter tief. „Schwebende, künstlich angelegte Riffe sind der perfekte Wohn- und Rückzugsort für zahlreiche Fische, Schwämme, Moostierchen, Muscheln und Süßwasserpolypen. Begegnungen mit Meeresbewohnern wie Barsche, Störe, Hechte, Aale, Welse und Krebse sind ein weiteres Highlight bei einem Tauchgang in Riesenstein“, schreiben die Tauchexperten von Padi über den Steinburch. Zudem könnten Taucher am Grund Gegenstände aus der Bergbau erkunden. Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Interessierte können sich für weitere Informationen an die Tauchbasis Riesenstein oder die TauchSchule Abyss wenden.
Kreidesee Hemmoor, Niedersachsen
Er ist einer der beliebtesten Tauchspots in Deutschland: der Kreidesee bei Cuxhaven (siehe auch großes Foto oben). Jährlich kommen mehr als 30.000 Menschen aus der ganzen Welt an den türkis schimmernde, 33 Hektar großen und bis zu 60 Meter tiefen See. Auf dem Gelände gibt es eine Tauchbasis, einen Campingplatz und mehrere Ferienhäuser. Zu entdecken gibt es ein versenktes Flugzeug, einen Plastikhai und einen Lkw. Immer wieder verunglücken dort aber auch Taucher. Mehr dazu lesen Sie hier.
Interessierte können sich für weitere Informationen an Tauchen-Hamburg, Action Sport 7Oceans oder Dive Team Hamburg wenden.
Bodensee, Baden-Württemberg
Als Paradies für Taucher gilt der Bodensee, der sowohl für Anfänger als auch für Geübte viel Abwechslung bietet. „Taucher sollten aber unbedingt einen Kaltwasseranzug tragen, denn das Wasser kühlt bereits ab einer geringen Tiefe auf bis zu 10 Grad ab“, empfehlen die Tauch-Experten von Padi. Auf dem Grund des Bodensees können Taucher einige Schiffswracks erkunden, etwa das des Schaufelraddampfers „Jura“, der im Jahr 1864 nach der Kollision mit einem anderen Schiff sank. Besonders beliebt bei Könnern ist im Bodensee der Teufelstisch, eine steil abfallende Felsnadel, von der bei Niedrigwasser nur das obere Ende unter der Seeoberfläche zu sehen ist. Taucher brauchen allerdings für den Teufelstisch eine Sondergenehmigung, da die Stelle als besonders gefährlich gilt und sich hier schon mehrere Todesfälle ereignet haben.
Interessierte können sich für weitere Informationen zum Beispiel an die Tauchschulen Pro Marine und Dreams of Diving wenden.
Süplinger Canyon, Sachsen-Anhalt
Beim sogenannten „Canyon“ in Süplingen bei Magdeburg handelt es sich eigentlich um einen ehemaligen Steinbruch. Am Grund des Sees, der ganzjährig eine gute Sichtweite hat, können Taucher die Wracks einer Segeljolle, eines alten Bauwagens und eines Motorrads entdecken. Pächter des Sees ist Kappi Divers, bei denen sich Taucher vorab anmelden und eine Tageskarte ausstellen lassen können.
Ostseeküste, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
Entlang der Ostseeküste gibt es sowohl in Schleswig-Holstein, als auch in Mecklenburg-Vorpommern diverse Tauchschulen und beliebte Tauchspots. Zu entdecken gibt es viele Wracks, darunter Kutter, Frachter, Fähren, Marineboote und sogar Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch Flora und Fauna in der Ostsee sind durchaus sehenswert, etwa Muschelbänke, Seegraswiesen, Seehasen, Seenadeln oder Seeteufel.
Interessierte können sich für weitere Informationen zum Beispiel an die Tauchschulen nicedive4u in Timmendorfer Strand, Tauchen Südstrand auf Fehmarn oder an die Tauchbasis Baltic in Kühlungsborn wenden.
Walchensee, Bayern
Der Walchensee liegt 75 Kilometer südlich von München und ist mit seiner Maximaltiefe von 190 Metern einer der tiefsten und größten Alpenseen in Deutschland. Allerdings ist er gerade aufgrund der Tiefe eher etwas für erfahrene Taucher, schreibt die Tauchorganisation Padi. „Taucher sollten mindestens das Advanced Open Water Diver Zertifikat besitzen und einen Spezialkurs Tieftauchen absolviert haben“, lautet der Hinweis. Zu entdecken gibt es bizarre Felsformationen, versunkene Boote und diverse Fischarten. Der Walchensee, auf dessen Grund sich angeblich ein im Zweiten Weltkrieg verschollener Schatz liegen soll, ist übrigens nicht nur bei Tauchern gefragt. 2019 wurde er von den TRAVELBOOK-Lesern zum beliebtesten Badesee Deutschlands gekürt.
Tauchgänge im Walchensee organisieren zum Beispiel Abc-Divers in Eching bei München und Tauchsport Gläßer in München.