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Im zweitgrößten Korallenriff der Welt

Banco Chinchorro in Mexiko – hier schnorcheln Sie mit Krokodilen

Banco Chinchorro
Banco Chinchorro vor der Küste von Mexiko ist die Heimat von mehr als 500 Amerikanischen Krokodilen. Und mit denen gehen Todesmutige schnorcheln. Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

21. Januar 2024, 13:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Banco Chinchorro vor der Küste von Mexiko ist das zweitgrößte Korallenriff weltweit. An dem nur schwer zugänglichen Ort wartet eine ganz besondere Attraktion auf Adrenalin-Junkies. Denn hier leben mindestens 500 Amerikanische Krokodile – und wer sich traut, kann ihnen beim Schnorcheln ganz nah kommen.

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Nur wenige Kilometer vor der Küste des mexikanischen Bundesstaates Quintana Roo liegt ein wahres Naturparadies im warmen Wasser des Atlantik. Banco Chinchorro, so der Name des Ortes, ist nicht weniger als das größte Korallenriff in der nördlichen Hemisphäre. Nach dem Great Barrier Reef bei Australien ist es sogar das zweitgrößte unseres gesamten Planeten. Unter den zahlreichen Arten, die hier vorkommen, ist auch eine, die der Mensch normalerweise strikt meidet: das Amerikanische Krokodil. Und doch kommen Abenteuerlustige aus aller Welt hierher, um mit den Tieren zu schnorcheln.

Laut der Webseite „México desconocido“ tummelt sich rund um Cayo Centro, eine der drei Inseln des Banco Chinchorro, eine Population von mindestens 500 der bis zu fünf Meter langen und 500 Kilogramm schweren Echsen. Jede von ihnen hat eine Beißkraft, die in der Natur nur von wenigen anderen Tieren wie dem Weißen Hai übertroffen wird. Normalerweise also definitiv eine Spezies, von der man sich so fern wie möglich halten würde. Und doch hat sich Banco Chinchorro unter Adrenalin-Junkies zu einem absoluten Geheimtipp entwickelt.

Der Kick mit den Krokodilen

Dabei ist der 45 Kilometer lange und 28 Kilometer breite Banco Chinchorro durchaus schwierig zu erreichen. Zunächst einmal geht es von Chetumal, der Hauptstadt von Quintana Roo, nach Xcalak. Von dort aus steigt man auf ein Boot, um zu dem Atoll zu gelangen. Und dort warten dann, in den Mangrovensümpfen von Cayo Centro, die Amerikanischen Krokodile auf die todesmutigen Schnorchler. Die Gäste, die den beschwerlichen Weg auf sich nehmen, wohnen in Pfahlbauten, die normalerweise Fischern dienen. Doch seit diese gemerkt haben, dass sich mit dem Kick um die Krokos gutes Geld verdienen lässt, wird Banco Chinchorro immer beliebter.

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Im „Ocanographic Magazine“ erklärt der erfahrene Wildnisfotograf Leighton Lum die Faszination rund um Banco Chinchorro und seine Urzeit-Echsen – Krokodile leben seit etwa 200 Millionen Jahren auf der Erde. Demnach sind die Reptilien an die Menschen gewöhnt, da die hier saisonal lebenden Fischer sie immer wieder mit ihren Fischabfällen füttern. Auch für die tödlichen Jäger eine willkommene Ergänzung ihres üppig gedeckten Tisches. Und wie heißt es so schön: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert. Und das wissen anscheinend auch die Krokodile.

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Augenkontakt halten

Die erfahrenen Guides vor Ort verhelfen den Schnorchlern zu einem (relativ) sicheren Abenteuer im flachen Wasser. So muss man, so unheimlich es auch erscheinen mag, immer Augenkontakt mit den Krokodilen halten. Dazu trägt auch das sehr klare Wasser des Banco Chinchorro bei, in dem sowohl Tier als auch Mensch einander problemlos sehen können. Zudem darf man den Prädatoren auf keinen Fall zu nahe kommen – keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass man hier mit teilweise bis zu 100 Tieren gleichzeitig schnorcheln kann.

„México desconocido“ zufolge werden die Reptilien auch durch Köder abgelenkt, die ein Guide ihnen präsentiert, während die Gäste sich im Wasser befinden. Zudem dürfen sich auch zu jeder Zeit nur zwei Personen außer dem Guide im Wasser befinden. Auf diese Weise lässt sich die (Gefahren)Lage besser überblicken. Wer bei Google den Suchbegriff Banco Chinchorro eingibt, erhält zahllose Treffer für Agenturen, die das adrenalinhaltige Abenteuer anbieten.

Auch auf dem Portal Tripadvisor zeigen sich die User begeistert von dem Kroko-Schnorcheln auf Banco Chinchorro. „Es hat sich fast angefühlt wie auf den Galapagos-Inseln“, sagt einer aufgrund der Artenvielfalt. „Das ist bei Weitem das beste Schnorcheln, das man überhaupt machen kann“, so ein zweiter. Ein dritter fügt hinzu: „Ein unglaublicher Ort in einem natürlichen Zustand“. Banco Chinchorro ist seit 2006 ein Unesco-Biosphären-Reservat und umfasst eine Fläche von über 144.000 Hektar.

Themen Mexiko Nordamerika
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