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Als Folge der Corona-Krise

Elefanten in Thailand verhungern, weil keine Touristen kommen

Elefanten in Thailand
In Thailand sind Elefanten eine beliebte Touristenattraktion. Nun drohen die Tiere zu verhungern (Archivbild von 2005) . Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

1. April 2020, 13:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele Elefantenparks in Thailand können aktuell ihre Tiere nicht ernähren, da im Zuge der Corona-Krise die Touristenzahlen dramatisch eingebrochen sind. Deshalb soll jetzt der thailändische Staat helfen, fordert ein PETA-Sprecher bei TRAVELBOOK.

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Schon unter „normalen“ Umständen leben diese Tiere in Gefangenschaft, erfahren teils schlimme Misshandlung – immer wieder berichten Augenzeugen und Tierschützer, die Tiere würden angekettet und geschlagen. Doch nun, da die Weltöffentlichkeit woanders hin sieht, die Besucher ausbleiben, droht den Tieren gar der Hungertod.

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200 Kilogramm Futter pro Tag

Denn ein einziger Elefant braucht pro Tag laut „BBC“ etwa 200 Kilogramm Futter, dessen Kosten sich auf etwa 28 Euro berechnen – Geld, das jetzt natürlich fehlt. Eingesperrt sind laut Schätzungen bis heute etwa 4000 Tiere, von denen mehr als 1000 jetzt unmittelbar gefährdet sind. Und dennoch, die Ausbeutung der Tiere geht auch ohne Touristen weiter, so würden zahlreiche Elefanten aktuell wieder als Zugtiere in der Holzwirtschaft an der Grenze zwischen Thailand und Myanmar eingesetzt – eine Praxis, die gesetzlich eigentlich bereits seit 1989 verboten ist.

Peter Höffken, Sprecher bei PETA, sagt auf TRAVELBOOK-Anfrage: „Der thailändische Staat, und damit der dortige Steuerzahler, sollte jetzt für diese Tiere aufkommen. Der Elefant ist ja eine Art Wappentier für Thailand – ich denke, die Regierung kann den benötigten Betrag durchaus aufbringen.“ Optimistisch stimmt Höffken, dass es aktuell einen „Wandel in der Gesellschaft“ gebe, Tierschutz mittlerweile einen höheren Stellenwert habe. „Dieser Funke ist auch auf Asien übergesprungen.“

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„Einrichtungen schließen“

Natürlich sollte es laut Meinung von Höffken und TRAVELBOOK im Idealfall aber überhaupt keine Einrichtungen mehr geben, die Elefanten oder andere Tiere zur Schau stellen – nur seien die Tiere laut dem PETA-Sprecher wegen ihres Lebens in Gefangenschaft nicht mehr auswilderbar, außerdem fehlten in Thailand auch schlicht die Flächen dafür. Daher müsse es das perspektivische Ziel sein, sämtliche Einrichtungen, in denen Tiere unter unzumutbaren Bedingungen gehalten werden, zu schließen: „Wenn ein Halter für das Tier nicht sorgen kann, muss es beschlagnahmt werden. Außerdem sollte man keine Genehmigungen mehr zur Nachzucht in Gefangenschaft erteilen – solche Betriebe leben ja auch und gerade vom Geschäft mit den süßen Baby-Elefanten.“

Diese Maßnahmen seien keinesfalls nur auf Thailand begrenzt zu sehen, sondern sollten im Idealfall weltweit Anwendung finden: „Auch hierzulande sind aktuell Zirkusse gestrandet, diese sollten ihre Tiere jetzt an Auffangstationen abgeben.“ Höffken regt zudem an, das auch in Thailand engagierte deutsche Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung könnte im Notfall Budgets für eine Elefanten-Soforthilfe freischalten. „Wir erleben gerade, dass Empathie für Tiere in Zeiten der Krise stark zunimmt.“

So hätten aktuell bereits mehrere Städte, unter anderem Kiel, das Fütterungsverbot für Stadt-Tauben aufgehoben. Für die Zeiten nach der Krise richtet Höffken einen Appell an alle Reisenden: „Einrichtungen, in denen Tiere vorgeführt und misshandelt werden, sollten generell nicht besucht werden – ob Krise oder nicht.“ PETA, die auch ein Büro in Asien betreibt, fordert bereits seit Langem, diese Einrichtungen zu schließen – die TRAVELBOOK-Redaktion kann sich hier nur anschließen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, in Thailand Elefanten aus nächster Nähe zu sehen, sollte am besten Nationalparks mit wilden Elefanten besuchen.

Themen Asien Coronakrise Thailand
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