6. November 2021, 6:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Serengeti hat einen Ehrenplatz unter den spektakulärsten Naturlandschaften der Welt. In der riesenhaften Savanne im Norden Tansanias und im Süden Kenias leben unzählige Tierarten – vom Löwen über das Zebra und Nashorn bis zur Giraffe. Besonders eindrucksvoll sind die jährlichen Wanderungen von Antilopen, Gazellen, Gnus, Elefanten und Zebras. TRAVELBOOK hat alle Infos und Reisetipps für die Serengeti.
Es war ein langer Weg, die 30.000 Quadratkilometer Steppe unter Schutz zu stellen. Auslöser waren Großwildjäger, die manche Arten in der Serengeti so stark dezimierten, dass Reservate eingerichtet werden mussten, um die Tiere zu schützen. Nationalpark ist das Gebiet seit 1951. Acht Jahre später lernte die Welt die Serengeti kennen, nachdem Bernhard Grzimek und sein Sohn Michael den Film „Serengeti darf nicht sterben“ aufnahmen und für ihr Werk mit dem Oscar ausgezeichnet wurden.
Die Grzimeks hatten großen Anteil am Erhalt der Serengeti. Denn sie zeichneten den exakten Verlauf der Tierwanderungen auf und stellten fest, dass die geplanten Grenzen des Parks die Wanderungen zerstören würden.
Übersicht
Nationalpark und Unesco-Weltnaturerbe
In der Serengeti liegt der 14.800 Quadratkilometer große gleichnamige Nationalpark, der seit 1981 auch Teil des Unesco-Weltnaturerbes ist. Auch das Ngorongoro-Schutzgebiet und die Massai Mara gehören zur Serengeti. Typisch für die Landschaft der Serengeti ist die riesige, flache Grassteppe, und dieser Tatsache verdankt sie auch ihren Namen: „Siringitu“ – endloses Land – haben die Massai das Gebiet genannt. Aber auch etwas Wald und hohe Berge gibt es, der höchste misst 1850 Meter. Der Ngorongoro-Krater schließlich ist das Überbleibsel eines Vulkans.
Klima-bedingte Tierwanderungen
Das Klima des Gebietes ist extrem. Im Sommer regnet es oft monatelang nicht, in der Regenzeit dafür umso mehr – in dieser Zeit verwandelt sich die staubige Sandfläche in ein Blütenmeer. Die Wetterextreme zwingen die Tiere zu den langen Wanderungen – immer zwischen den Wasserlöchern und den Grasgebieten. Hauptwanderungszeiten sind im Mai/Juni und zwischen Juli und November.
Tiere beobachten und Safaris in der Serengeti
Riesige Herden legen dann große Entfernungen zurück, begleitet von Raubtieren wie Löwe, Gepard und Leopard. Wer die Chance hat, das Spektakel zu sehen, wird es wohl nie vergessen. Außerdem bevölkern unzählige Vogelarten das Gebiet, darunter der Marabu, der Zwergflamingo, der Südafrika-Kronenkranich und der Sekretär. Auch sie kann man an den Wasserstellen im Nationalpark gut beobachten.
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Der 1000-Kilometer-Marsch der Tierherden
Was für Menschen ein atemberaubendes Spektakel ist, ist für die Tiere ein Kampf ums Überleben. 1000 Kilometer legen viele von ihnen zurück, immer auf der Hut vor Raubtieren und immer auf der Suche nach Wasser. Am Ziel bleibt nur wenig Zeit, den Nachwuchs auf die Welt zu bringen und groß zu ziehen, bevor es erneut auf den weiten Weg geht.
Die Zahlen der wandernden Tiere sind gewaltig: eine Million Gnus, 200.000 Zebras und 300.000 Thomsongazellen schließen sich dem Zug an, gefolgt von Elefanten-, Büffel- und Antilopenherden.
Die besten Safari-Ziele
Etwa 90.000 Touristen haben die Serengeti in Vor-Corona-Zeiten pro Jahr besucht. Sie kommen, um die Wanderungen zu beobachten oder zum ersten Mal einen wild lebenden Löwen zu sehen. Besonders beliebt sind Safaris (das Wort Safari bedeutet auf Suaheli übrigens „Reise“), die zu den wichtigsten Gebieten führen. Etwa zum Gebiet von Lake Lagerja und Lake Masak im Süden, wo zwischen Dezember und Mai die Tierherden grasen. Moru Kopjes und Seronera in der mittleren Serengeti sind steinige Gebiete, in denen man zum Beispiel Leoparden und Geparden beobachten kann. Lobo in der nördlichen Serengeti ist ein Gebiet, in dem es immer Wasser gibt und deshalb das Ziel der Herden während der Trockenzeit ist. Wer Elefanten sehen möchte, sollte hierher kommen.
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Geheimtipp westliche Serengeti
In der westlichen Serengeti gibt es nur wenige Safaris, weil die Straßen in schlechtem Zustand sind, aber man kann das ganze Jahr über Gnu- und Zebraherden sehen, außerdem Giraffen, Büffel und Hyänen. Ein wichtiges Gebiet ist der Fluss Grumeti, der nicht austrocknet. Ganz besonders spektakulär ist natürlich der Ngorongoro-Krater, die größte Caldera der Welt – ein Besuch dieser Landschaft lohnt sich immer.
Reiseinfos Serengeti
Lage: im Norden Tansanias, östlich des Viktoriasees, angrenzend an Kenia
Anreise: Es gibt Flüge ab Arusha (die Stadt ist auch Ausgangspunkt für Reisen zum Kilimanjaro) zu den Landeplätzen im Norden oder Westen der Serengeti. Oder man fährt mit dem Auto von Arusha (bis Ngorongoro sind es etwa 130 Kilometer, bis Serengeti 335 Kilometer). Die Straße zur Serengeti von Arusha aus führt durch den Lake Manyara National Park und den Ngorongoro zum Naabi Hill Gate.
Beste Reisezeit: Zur Beobachtung der Gnus: Dezember bis Juli; zur Beobachtung von Raubtieren: Juni bis Oktober
Eingänge zum Nationalpark: Naabi Hill Gate (Südosten, 50 Kilometer von Seronera entfernt), Ndabaka Gate (140 Kilometer nordöstlich von Mwanza)
Eintritt: 60 US-Dollar (Besucher ab 16 Jahren); Kinder bis 16 Jahren und Studenten 20 Dollar, Kinder unter 5 J. frei. Die Preise gelten für einen Tag und eine Person
Safaris: in allen Variationen von der Camping Safari über die Komfort- bis zur Luxus-Safari. Buchbar über zahlreiche deutsche und europäische Reiseveranstalter
LGBTIQ: Für homosexuelle Handlungen sieht das tansanische Strafrecht sehr hohe Gefängnisstrafen vor. Laut Auswärtigem Amt (AA) könne „nicht ausgeschlossenen werden, dass auch ausländische Staatsangehörige Ziel von strafrechtlichen Maßnahmen werden könnten“.
Aktuelle Sicherheitshinweise, Infos zur Corona-Lage und Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.
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Karte: Lage Serengeti
(Text: Silke Böttcher)