18. November 2019, 12:04 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Touristen sollen künftig nicht mehr auf Elefanten nach Angkor Wat reiten. Die Elefantenritte zu Kambodschas größter und beliebtester Tempelanlage sollen bis 2020 komplett eingestellt werden. Die ersten Tiere wurden bereits in einen Wald umgesiedelt.
In Zusammenarbeit mit der Apsara Authority hat die Elephant Management Association bereits zwei der insgesamt 14 Elefanten, die in Angkor für touristische Zwecke eingesetzt werden, in einen nahe gelegenen Wald umgesiedelt. Dort sollen sie auf natürliche Weise und unter Obhut der Elephant Management Association leben, wie Long Kosal, Sprecher der Apsara Authority, nach Berichten der „Khmer Times“ zugesichert habe. Auch die übrigen Elefanten sollen nach und nach in den Wald der Gemeinde Bos Thom in der Provinz Siem Reap transportiert werden. Die Apsara Authority geht davon aus, dass der Umzug aller 14 Elefanten bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen ist. „Wir möchten nicht, dass die Tiere für touristische Aktivitäten eingesetzt werden. Wir wollen, dass sie in ihrer natürlichen Umgebung leben“, zitiert „Khmer Times“ Long Kosal.
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Elefant an Erschöpfung gestorben
Bereits im Juni dieses Jahres hatte der Anbieter für die Elefantenritte in Angkor, das Angkor Elephant Group Committee in Siem Reap, nach massivem, öffentlichem Druck zugesichert, die Touren für Touristen im kommenden Jahr einstellen zu wollen. Das Komitee war verstärkt in die Kritik geraten, nachdem einer seiner Elefanten im Jahr 2016 an Erschöpfung gestorben war.
Die Tierrechtsorganisation Peta hatte die Entscheidung des Komitees, das Elefantenreiten für Touristen einzustellen, zwar einerseits begrüßt, aber auch moniert, dass dies nicht sofort, sondern erst 2020 passieren solle, wie der Verein auf Nachfrage von TRAVELBOOK damals mitteilte. „Wir fordern das Komitee nachdrücklich auf, die 14 Elefanten, die es derzeit in Gefangenschaft hält, in eine legitime Auffangstation zu verlegen, wo sie sich selbstbestimmt bewegen und spielen können sowie Nahrung sammeln und soziale Kontakte knüpfen können“, sagte Peter Höffken von Peta.
Angkor Wat ist die bedeutendste Touristenattraktion in Kambodscha. Daher habe der Schritt, die Elefanten von dort wegzubringen, laut Höffken eine große Signalwirkung. „Wir gehen davon aus, dass die Angebote für das Elefantenreiten nicht nur in Kambodscha, sondern in ganz Südostasien in den nächsten Jahren verschwinden werden, weil fast alle Touristen wissen, welch schlimme Tierquälerei damit einhergeht“, ist der Tierschützer optimistisch.