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Was Urlauber wissen müssen

Giftiger Feuerwurm breitet sich an den Stränden Süditaliens aus

Giftiger Feuerwurm auf einer Koralle mit ausgefahrenem Stachel
Sein natürliches Habitat ist die Nähe von Felsen. Doch schon länger bekommt man den Feuerwurm auch in Strandnähe zu Gesicht, aktuell vermehrt im Süden Italiens. Foto: Getty Images/_jure

7. Juni 2024, 16:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sizilien, Apulien und Kalabrien in Italien gehören zu den besonders beliebten Regionen unter Urlaubern. Doch auch ein ungebetener Gast fühlt sich dort immer wohler: der Bart-Feuerborstenwurm, umgangssprachlich als Feuerwurm bekannt. Es handelt sich dabei um ein fleischfressendes Tier, mit dem der Kontakt für Menschen äußerst unangenehm sein kann. Erfahren Sie mehr darüber bei TRAVELBOOK.

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Der sogenannte Feuerwurm ist insbesondere für die Fischerei ein Problem, und das schon lange. Mehr dazu kann man beim Geophysikalischen Institut Triest (Instituto Nationale di Oceanografia e Geoficica Sperimentale, OGS) nachlesen. Doch seit einer Weile begegne man ihm nicht mehr nur in Fangnetzen: Es habe sich zuletzt eine regelrechte Feuerwurm-Plage entwickelt. Die sich rasant vermehrenden Tiere trauen sich dem Bericht zufolge über ihre früheren Spielwiesen hinaus – diese waren etwa Seegraswiesen und Felsböden – bis ans Ufer. Daher werden sie zurzeit oft von Urlaubern gesichtet.

Feuerwurm breitet sich im Süden Italiens aus

Es kursieren zahlreiche Aufnahmen des Meeresbewohners. Vor wenigen Jahren noch wurden diese vor allem in kroatischen Küstenregionen aufgenommen. Nun treffen immer mehr Italien-Urlauber auf den Feuerwurm. Vor allem in den Meeren von Sizilien, Apulien und Kalabrien habe sich die Art „unermesslich ausgebreitet“. Das erklärt Meeresforscherin Michela D‘Alessandro der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

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Die vielen Fotos in den sozialen Medien zeigen nicht zuletzt die Furchtlosigkeit des Tieres, das in Gegenwart von Menschen offenbar gar nicht an Rückzug denkt, und daneben natürlich seine Fotogenität. Mit seinen kräftigen Farben und einer beachtlichen Länge von bis zu 30 Zentimetern gibt der Feuerwurm einen außergewöhnlichen, fast schon unwirklichen Anblick ab. Doch beim Hingucken sollte man es dringend belassen, warnen die Forscher des OGS. Und weiterhin ist nun das, was Fischer laut der Tageszeitung „Il Messagero“ bereits wüssten, auch für Urlauber in Italien von Bedeutung: Man sollte nicht versuchen, den Feuerwurm zu durchtrennen und dadurch vermeintlich zu töten. Denn er könne sich regenerieren, sprich einfach in mehreren Teilen weiterleben.

Feuerwurm
Zerteilt man den Feuerwurm, vermehrt er sich Foto: picture alliance / Borut Furlan/WaterFrame | WaterFrame

Stachel übertragen (auch) für Menschen gefährliches Nervengift

Wer den Feuerwurm berührt, wird im Zweifelsfall von ihm gestochen, und das kann mehr als unangenehm werden. Denn die Borsten des Feuerwurms übertragen ein neurotoxisches Sekret, welches zu seiner Abwehr dient. So ist es auch bei Quallen, die ihr Gift zum Schutz vor Feinden und daneben zum Beutefang einsetzen. Bei Kontakt können die Borsten einfach abbrechen und verbleiben dann gemeinhin hartnäckig in der Haut Betroffener, was bei ihnen verschiedene Reaktionen zur Folge haben kann – von juckenden Ausschlägen über Schwellungen bis hin zu Taubheitsgefühle.

Was nach dem Kontakt mit einem Feuerwurm zu tun ist

Das Gift des Feuerwurms sei zwar inzwischen identifizierbar, doch ein wirksames Gegenmittel gebe es noch nicht. Bis auf Weiteres kann das OGS daher nur Empfehlungen als lindernde Sofortmaßnahmen geben. Zunächst sollten demnach die Stacheln des Feuerwurms nicht aus der Haut gerieben werden. Denn dadurch könnte man sie umso tiefer hineintreiben, mit der möglichen Folge, dass sie abbrechen und noch schwerere Reaktionen hervorrufen. Besser sei es, die Borsten vorsichtig herauszuziehen. Mit Desinfektionsmitteln solle man warten und die betroffenen Hautstellen zunächst nur mit klarem Wasser reinigen. Juckreiz und Schmerzen träten gemeinhin erst verzögert nach Kontakt mit dem Feuerwurm-Gift auf. Dann könnten kortisonhaltige Salben Linderung verschaffen. Werden die Beschwerden schlimmer und/oder es besteht der Verdacht einer Allergie, sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen.

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Sichtungen bitte melden

Die auffällige Ausbreitung des Feuerwurms dürfte mit dem Klimawandel zusammenhängen. Der Feuerwurm fühlt sich bei warmen Wassertemperaturen wohl – eine weitere Gemeinsamkeit mit Quallen, die sich ebenso in den vergangenen Jahren massiv vermehrt haben. Um die Ausbreitung des nun als „invasiv“ deklarierten Tieres einzudämmen, haben Forschungseinrichtungen in verschiedenen Teilen Italiens im Zusammenschluss das Projekt Worms Out ins Leben gerufen. Und dieses sei bei seiner Arbeit auf Informationen zu Sichtungen angewiesen. Das Projekt bittet daher um Mithilfe, über diesen Fragebogen.

Themen Strand
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