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Vermehrt auch in der Adria

Forscher warnen! Hochgiftiger Fisch breitet sich weiter in Europa aus

Dank des Klimawandels breitet sich der Kugelfisch immer mehr im Mittelmeer aus
Dank des Klimawandels breitet sich der Kugelfisch immer mehr im Mittelmeer aus Foto: Getty Images/ picture alliance/dpa | Anne Pollmann (Collage: TRAVELBOOK)
Karoline Schweers
Redakteurin

4. April 2025, 6:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der Hasenkopf-Kugelfisch gehört zu den giftigsten Fischen der Welt und kommt normalerweise vor allem in tropischen Gewässern vor. Nun wurde das invasive Raubtier vermehrt in der Adria vor Kroatien gesichtet. TRAVELBOOK klärt auf, was Reisende jetzt wissen sollten.

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Eine aktuelle Studie kroatischer Forscher verdeutlicht die zunehmende Bedrohung durch die Ausbreitung des Hasenkopf-Kugelfischs im Mittelmeer. Dieser wurde kürzlich immer häufiger von Fischern in der Adria gesichtet – ein Gewässer, welches erst durch den Klimawandel für die wohl giftigste Fischart der Welt bewohnbar wurde. Nur wenige Milligramm seines Gifts können für Menschen tödlich sein. Die Forscher befürchten eine immer weitere Ausbreitung und schlagen Alarm.

Gift des Kugelfischs lähmt und kann tödlich sein

Der Kugelfisch verfügt über ein extrem starkes Gift, das Tetrodotoxin, welches beim Verzehr zu ernsthaften Gesundheitsproblemen bis hin zum Tod führen kann. Es befindet sich vor allem in den Keimdrüsen und der Leber des Fisches, aber auch auf der Haut. Bereits ein bis zwei Milligramm können einen Menschen töten. Viele Laien erkennen einen Kugelfisch lediglich, wenn er sich aufbläht. Touristen sollten vor allem bei Fischen mit einer kantigen Schnauze, markanten Schneidezähnen und einem silbernen Streifen am Bauch vorsichtig sein. Auf gar keinen Fall sollte man den Hasenkopf-Kugelfisch mit bloßen Händen berühren!

In ihrer aktuellen Studie berichten die kroatischen Wissenschaftler Neven Iveša, Moira Buršić und Jakov Dulčić, dass die invasive Fischart vor allem aufgrund ihres aggressiven Verhaltens eine Gefahr für Badegäste darstelle. Sie verweisen dabei auf einen Fall aus 2019, bei dem einem Kind nach einem Bissvorfall ein Finger amputiert werden musste. „Die zunehmende Präsenz von L. sceleratus in Küstenregionen stellt eine direkte Bedrohung für den Tourismus dar“, heißt es weiter.

Auch Fischer haben mit den Folgen der Ausbreitung des Kugelfischs im Mittelmeer zu kämpfen. Mit seinen scharfen Vorderzähnen kann er ordentlich zubeißen und durchtrennt vor allem die Fischernetze, um an den Fang heranzukommen.

Der Kugelfisch breitet sich im Mittelmeer aus
Der Hasenkopf-Kugelfisch kommt eigentlich aus den Tropen. Doch über den Suez-Kanal ist er inzwischen bis ins westliche Mittelmeer vorgedrungen. Foto: picture alliance / dpa

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In Griechenland und der Türkei breitet sich der Kugelfisch schon seit einiger Zeit aus

Sowohl in Griechenland als auch in der Türkei breitet sich der Kugelfisch schon seit einiger Zeit immer mehr aus. Dort sorgte er bereits für Todesfälle unter Hobbyanglern, welche das Tier verspeisten, ohne zu wissen, dass es sich dabei um den giftigsten Fisch der Welt handelt. Laut „Geo“ haben Fischer in Antalya fast 1000 von ihrer Art täglich in ihren Netzen. Den Weg ins Mittelmeer fand der Kugelfisch über den 1896 eröffneten Suezkanal aus dem Roten Meer, ursprünglich stammt er jedoch aus den tropischen Gewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans. Da er im Mittelmeer kaum natürliche Fressfeinde hat, breitet sich der Kugelfisch seitdem immer weiter aus. Bislang hieß es, dass die Adria zu kalt für die Spezies sei, doch dank Erderwärmung und den damit verbundenen steigenden Wassertemperaturen werde eine Vermehrung der Fischart begünstigt.

Für die kroatischen Forscher ist die Anwesenheit des Fisches in den Gewässern nördlich der Adria ein „deutliches Warnsignal für seine Ausbreitung“. Um die ökologische Bedrohung durch den Kugelfisch zu mindern, schlagen sie eine „gezielte Beseitigung der Art während ihrer Laichzeit“ vor. Gleichzeitig fordern sie „Aufklärungs- und Schulungsprogramme für medizinisches Personal, Beschäftigte im Tourismus […] und die breite Öffentlichkeit“.

Themen Europa News

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