17. Mai 2024, 13:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Hasenkopf-Kugelfisch gehört zu den giftigsten Fischen der Welt und kommt normalerweise vor allem in tropischen Gewässern vor. Nun wurde das invasive Raubtier vermehrt in der Adria vor Kroatien gesichtet. TRAVELBOOK klärt auf, was Reisende jetzt wissen sollten.
Anton Vidović, ein kroatischer Fischer, zog laut „Merkur“ am Montag insgesamt sieben Fische aus dem Wasser vor der kroatischen Insel Ceja, die er lieber nicht in seinem Netz gehabt hätte. Denn es handelte sich dabei um Hasenkopf-Kugelfische, die wohl giftigste Fischart der Welt. Nur wenige Milligramm seines Gifts können für Menschen tödlich sein. Forscher befürchten nun, dass sich die Kugelfisch-Art im Mittelmeer ausbreitet.
Gift des Kugelfischs lähmt und kann tödlich sein
Der Kugelfisch verfügt über ein extrem starkes Gift, das Tetrodotoxin, welches beim Verzehr zu ernsthaften Gesundheitsproblemen bis hin zum Tod führen kann. Es befindet sich vor allem in den Keimdrüsen und der Leber des Fisches, aber auch auf der Haut. Bereits ein bis zwei Milligramm können einen Menschen töten. Viele Laien erkennen einen Kugelfisch lediglich, wenn er sich aufbläht. Touristen sollten vor allem bei Fischen mit einer kantigen Schnauze, markanten Schneidezähnen und einem silbernen Streifen am Bauch vorsichtig sein. Auf gar keinen Fall sollte man den Hasenkopf-Kugelfisch mit bloßen Händen berühren!
Für Badegäste stelle er zwar grundsätzlich kaum eine Gefahr dar, da das Tier äußerst scheu ist, dennoch ist Vorsicht geboten. Fischer wiederum haben schon jetzt mit den Folgen der Ausbreitung des invasiven Raubfisches zu kämpfen. Mit seinen scharfen Vorderzähnen kann er ordentlich zubeißen und durchtrennt vor allem die Fischernetze, um an den Fang heranzukommen.
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In Griechenland und der Türkei breitet sich der Kugelfisch schon seit einiger Zeit aus
Sowohl in Griechenland als auch in der Türkei breitet sich der Kugelfisch schon seit einiger Zeit immer mehr aus. Dort sorgte er bereits für Todesfälle unter Hobbyanglern, welche das Tier verspeisten, ohne zu wissen, dass es sich dabei um den giftigsten Fisch der Welt handelt. Laut „Geo“ haben Fischer in Antalya fast 1000 von ihrer Art täglich in ihren Netzen. Den Weg ins Mittelmeer fand der Kugelfisch über den 1896 eröffneten Suezkanal aus dem Roten Meer, ursprünglich stammt er jedoch aus den tropischen Gewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans. Da er im Mittelmeer kaum natürliche Fressfeinde hat, breitet sich der Kugelfisch seitdem immer weiter aus. Bislang hieß es, dass die Adria zu kalt für die Spezies sei, doch dank Erderwärmung und den damit verbundenen steigenden Wassertemperaturen werde eine Vermehrung der Fischart begünstigt.
Gegenüber der „Kleinen Zeitung“ warnt die Universität Pula, dass der jetzige Fund von mehreren Kugelfischen im Mittelmeer vor Kroatien zeigt, dass sich die Art dort zunehmend wohler fühlt und weiter ausbreitet. Der Kugelfisch stellt vor allem eine Bedrohung für die Artenvielfalt der Adria dar und könnte sich negativ auf die Fischerei ausüben.