22. Februar 2022, 12:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Meereslebewesen in die Hand zu nehmen, ist selten eine gute Idee. Und in Australien einfach aus dem Meer einen Kraken zu fischen, kann sogar lebensgefährlich sein. Nämlich dann, wenn es sich um einen blaugeringelten Kraken handelt. Was das Tier so gefährlich macht und warum es gerade kritisch wird, wenn Urlauber den Kraken in die Hand nehmen: TRAVELBOOK kennt die Antworten.
Wer nach Australien reist, muss sich an vielen Stellen vor giftigen Tieren in Acht nehmen. Spinnen, Schlangen und Skorpione stellen überall Gefahren dar. Doch auch im Wasser lauern hochgiftige Kreaturen – die manchmal zwar niedlich aussehen, aber tödlich sein können. Jüngstes Beispiel ist die Mini-Version eines blaugeringelten Kraken, den eine Urlauberin auf die Hand nahm.
In einem Video, das sich derzeit bei TikTok verbreitet, sieht man, wie die Touristin mit beiden Händen das kleine Meereslebewesen aus dem Wasser vor sich fischt. Im Anschluss hält sie den Kraken noch in die Kamera, während jener sich in ihrer Hand kringelt. Unterlegt ist das wenige Sekunden lange Video mit einem Lied aus dem Disney-Film „Arielle“. Unklar ist, ob die Urlauberin zu diesem Zeitpunkt bereits wusste, dass sie mit ihrem „Fund“ eines er giftigsten Tiere der Welt auf ihre Hand geholt hatte.
Blaugeringelter Kraken ist hochgiftig
Bei dem Exemplar aus dem Video handelt es sich um einen südlichen blaugeringelten Kraken, der anhand der schillernden blauen Linien auf dem Körper und den blau geringelten Mustern auf den Armen zu erkennen ist. Diese Gattung taucht laut dem naturhistorischen „Australian Museum“ vor allem im westlichen Australien, südlich des Great Barrier Reefs, auf und lebt in Küstennähe oder in Gezeitentümpeln.
Die kleinen Kraken zählen zu den giftigsten Tieren in den Weltmeeren, denn ihr Speichel enthält das starke Nervengift Tetrodotoxin. Das Gift ist stark lähmend und führt bei Menschen zu einem Atemstillstand, während die Opfer bei vollem Bewusstsein bleiben. Der Biss des Kranken wird oft nicht einmal bemerkt, doch schon innerhalb von Minuten treten Symptome wie Taubheit der Lippen und der Zunge und Atemnot auf. Es gibt mindestens drei dokumentierte Todesfälle und zahlreiche schwere Intoxikationen.
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Kraken ist eigentlich scheu
Eigentlich sind die kleinen Kraken scheu und meiden Menschen – daher braucht man sich beim Baden normalerweise keine Gedanken zu machen. Doch wenn Menschen ihnen zu nahe kommen, wird es kritisch. „Nur wenn sie angefasst, bedrängt oder wenn sie zerquetscht werden, beißen die Kraken“, heißt es auf der Seite des Naturkundemuseums.
Insofern war gerade die Aktion der Urlauberin in dem Video lebensgefährlich. Mittlerweile ist sie sich aber scheinbar darüber im Klaren, wie gefährlich ihre Handlung war. So schreibt sie unter dem Video, das Meer sei „gefährlich schön“ und benutzt den Hashtag „still alive“, also „noch lebendig“.
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