25. März 2020, 17:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Im Südosten Brandenburgs liegt eine in Europa einzigartige Naturlandschaft: Im Spreewald verliert sich ein einziger Fluss plötzlich in Hunderten von Wasserläufen. Wie ein dichtes Labyrinth durchziehen sie 475 Quadratkilometer Land und bilden dabei einmalige Auen- und Moorgebiete. Ein grünes Paradies, nur eine Autostunde von Berlin entfernt! Dieser märchenhafte Ort ist nicht nur eines der schönsten Reiseziele Brandenburgs, sondern ganz Deutschlands.
Der Spreewald ist eine der bekanntesten Landschaften in Deutschland. Und kann doch eine der stillsten sein. Unzählige Fließe, lichte Wälder und Wiesen prägen das Gebiet, das vom Menschen angelegt wurde und doch so aussieht, als wäre es von allein so entstanden. Das Leben, es spielt sich am Wasser ab, und das macht diese Gegend so besonders und perfekt für einen Ausflug.
Inhaltsverzeichnis
• Die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten
• Karte der wichtigsten Spreewald-Orte
• Beste Reisezeit
• Das aktuelle Spreewald-Wetter
• Anreise
Wissenswertes über den Spreewald
Der Kahn ist das Auto des Spreewälders. Und da ist es dann auch nur logisch, dass die Haupteingänge vieler Häuser an der Wasserseite liegen, nicht an der Straße. Und sogar die Post wird mit einem knallgelben Kahn geliefert – die Briefkästen stehen, Sie ahnen es schon, direkt am Fließ. Touristen staunen manchmal, wenn sie Straßenschilder sehen, aber keine Straße. So ist das im Spreewald.
Das flache Gebiet, in dem sich die Spree in die vielen winzigen Arme verzweigt (und vom Menschen verzweigt wurde), ist heute als Biosphärenreservat geschützt. Eine Kulturlandschaft, die aus dem Unter- und dem Oberspreewald besteht und von den Städten Cottbus und Vetschau im Süden, Peitz, Straupitz und Groß Leuthen im Osten, Alt-Schadow und Märkisch Buchholz im Norden und den etwas weiter entfernten Orten Golßen, Luckau und Calau im Westen umrahmt wird. Die größten Orte im Spreewald sind Lübben, Lübbenau, Burg und Schlepzig.
Spreewald-Ausflug: Die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten
Streng genommen bilden Ober- und Unterspreewald zwei nicht ganz akkurate Ovale, die in Lübben miteinander verbunden sind. Zwischendrin gibt es kleine Orte, die manchmal kaum mehr als ein, zwei Höfe sind. Der Rest ist Natur – von Fließen durchzogene Wälder mit moorigem Boden und Wiesen, auf denen im Sommer das gemähte Heu zu sogenannten Schobern aufgetürmt wird. Und: Stille, jedenfalls außerhalb der Touristenhochburgen Lübbenau und Lübben.
Meiden sollte man diese Städte bei einem Ausflug aber auf keinen Fall. Denn Lübbenau mit seinem historischen Stadtkern, dem Schloss, das heute Hotel ist, dem Spreewaldmuseum, der größten Hafenanlage im Spreewald und dem zauberhaften Freilichtmuseum im Ortsteil Lehde ist überaus sehenswert. Ähnliches gilt für Lübben, dessen wichtigste Attraktionen das Schloss und die Paul-Gerhardt-Kirche sind. Letztere war tatsächlich mehrere Jahre lang Wirkungsstätte des Pfarrers und Kirchenlied-Dichters Paul Gerhardt („Geh aus, mein Herz, und suche Freud“).
Das Freilichtmuseum Lehde ist aus gutem Grund ein Lieblingsziel der Touristen, wenn sie einen Ausflug in den Spreewald machen. Der Ort verströmt noch ein bisschen die Atmosphäre der Zeiten, in denen man ihn nur mit dem Kahn erreichen konnte. Hier sieht der Spreewald so aus wie früher – und hier begegnet man auch dem gelben Postkahn. Wer Lehde besucht, steigt in Lübbenau in einen Kahn und lässt sich in gemächlichem Tempo übers Fließ staken. Im Ort sind noch einige historische Häuser erhalten, Frauen tragen die typische Tracht und im Gurkenmuseum erfährt man viel über die Produktion der echten Spreewaldgurke. Es gibt viele kleine Lokale, eines der bekanntesten ist die Wotschofska auf der Insel Kaupe, wo man Spreewälder Fischsuppe, den berühmten Spreewälder Gurkensalat und mehr genießen kann.
Wer genug Zeit mitbringt, der sollte sich im Spreewald auch noch die Orte Vetschau, Burg und Schlepzig ansehen oder die Slawenburg Raddusch besuchen. Oder er gönnt sich eine Tour auf dem Gurkenradweg, der eine wunderbare Möglichkeit ist, die Landschaft auf ganz andere Art kennenzulernen.
Ganz unbedingt lohnt sich bei einem Ausflug eine Kahntour in die Tiefen des Spreewaldes. Dorthin, wo es wirklich still ist (vorausgesetzt, die anderen Kahn-Gäste lieben Stille ebenfalls). Hier kann man mit etwas Glück einige der 18.000 teilweise seltenen Tier- und Pflanzenarten sehen, die es im Spreewald gibt. Die flach liegenden Boote, die mit einer hölzernen Stange vorwärtsbewegt werden, fahren beinahe geräuschlos durch die zauberhafte Wald- und Wasserlandschaft.
Die wichtigsten Spreewald-Orte auf der Karte
Wann ist die beste Reisezeit für einen Spreewald-Ausflug?
Die ist übrigens zu allen Jahreszeiten reizvoll. Im Frühjahr, wenn alles zu blühen beginnt, die Störche ihre Nester bauen und überall in den Spreewalddörfern die wunderschönen sorbischen Ostereier zu sehen (und zu kaufen) sind. Im Sommer, wenn die dichten Wälder die Hitze aussperren. Im Herbst, wenn sich die Bäume bunt verfärben und das Tempo im Spreewald noch ein bisschen langsamer wird. Und im Winter, wenn man auf den Fließen Schlittschuh läuft und die Landschaft mit weißer Puderschicht wie verzaubert aussieht.
Das aktuelle Wetter im Spreewald
Radeln in Brandenburg Auf dem Gurkenradweg durch den Spreewald
Spaß für Groß und Klein Die 10 beliebtesten Ausflugsziele in Brandenburg für Familien
Bunte Wälder für den Herbst-Spaziergang Die 12 schönsten Orte, um den Indian Summer in Deutschland zu erleben
Anreise in den Spreewald
A 13 bis Ausfahrt Staakow (Unterspreewald), Lübben, Lübbenau oder Vetschau. Bahn: RE 2 ab Berlin bis Lübben, Lübbenau und Vetschau.
(Text: Silke Böttcher)