17. Oktober 2024, 18:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auf der ganzen Welt kämpfen Skigebiete mit den Auswirkungen des Klimawandels. Immer mehr Regionen legen daher ihre Lifte dauerhaft still. TRAVELBOOK gibt einen Überblick, welche Gebiete in Europa betroffen sind.
Die Temperaturen sinken und in wenigen Wochen steht der Winter vor der Tür. Für alle Wintersportfans bedeutet das normalerweise Grund zur Freude und die meisten Winterurlaube sind bereits lange im Voraus gebucht. Allerdings gibt es heutzutage deutlich weniger Reiseziele mit Schneegarantie als noch vor einigen Jahren.
Übersicht
Viele Pisten greifen daher auf den Einsatz von Kunstschnee zurück. Dieser bringt jedoch einige Nachteile mit sich. So ist er nicht nur umweltschädlich und verbraucht sehr viel Energie, sondern ist auch mit hohen Kosten verbunden. Das führt dazu, dass sich für ohnehin bereits wirtschaftlich angeschlagene Skigebiete der Einsatz von Kunstschnee schlichtweg nicht rentiert.
Diese Skigebiete schließen für immer
Erst kürzlich gaben somit erneut zwei Skigebiete in den französischen Voralpen bekannt, ihre Lifte nun endgültig zu schließen. Diese Entwicklung zeichnet sich vor allem in Frankreich schon seit längerer Zeit ab. In den letzten 50 Jahren wurden dort bereits etwa 180 unrentable Skigebiete geschlossen.
Doch nicht nur Frankreich ist von diesem Rückgang betroffen. Der Klimawandel bringt mildere Winter und Schneemangel mit sich, was dazu führt, dass auch in anderen Regionen Skigebiete schließen mussten.
Le Grand Puy, Frankreich
Das Skigebiet Le Grand Puy ist das jüngste Opfer dieser unfreiwilligen Schließungen, wie unter anderem das Onlineportal Alpes1.com berichtet. Schweren Herzens sprachen sich demnach in Seyne-les-Alpes rund 70 Prozent der Menschen in einem lokalen Referendum für den Abbau der Skilifte aus. Stattdessen wird von ihnen die Schaffung neuer touristischer Angebote gefordert. Dadurch werden nun insgesamt circa 24 Kilometer an Pistenstrecke aufgegeben.
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Alpe du Grand Serre, Frankreich
Neben Le Grand Puy wird laut „France 3“ auch das Skigebiet Alpe du Grand Serre, nahe Grenoble, stillgelegt. Bisher umfasste es etwa 50 Kilometer Pisten und bot rund 200 Menschen direkte und indirekte Arbeitsplätze. Der Gemeindeverband beschloss, die Lifte aufzugeben.
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Jenner am Königssee, Deutschland
Deutsche Wintersportler traf diese Nachricht völlig unvorbereitet, der Schock saß dementsprechend tief, als Anfang 2024 bekannt gegeben wurde, dass der alpine Skibetrieb am Jenner am Königssee im bayerischen Berchtesgadener Land eingestellt wird. Denn erst vor wenigen Jahren waren mehrere Millionen Euro in die Modernisierung der Anlagen investiert worden. Doch nun scheint sich diese Investition nicht ausgezahlt zu haben.
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Métabief, Frankreich
Das Skigebiet Métabief im Jura-Gebirge plant zwar nicht, den Skibetrieb vollständig einzustellen, wird ihn künftig jedoch deutlich einschränken. Kürzlich wurde laut „Deutschlandfunk“ bekannt gegeben, dass etwa 30 Prozent der insgesamt 27 Pisten geschlossen werden sollen. Auch hier ist der Schneemangel der Hauptgrund für diese Entscheidung. Diese löste vor Ort Proteste aus, da auch hier durch die Schließungen viele Arbeitsplätze verloren gehen. Wie die meisten versucht nun auch diese Region, sich als Alternative ganzjährig in ein attraktives Urlaubsziel zu verwandeln.
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La Sambuy, Frankreich
Bereits vor mehr als einem Jahr kündigte der Bürgermeister des Skiortes La Sambuy an, dass die Lifte dauerhaft stillgelegt werden sollen. Wie viele andere Regionen in den französischen Alpen hatte auch La Sambuy in den vergangenen Jahren massiv mit Schneemangel zu kämpfen. Zudem führten die hohen Kosten für den Skibetrieb und die ausbleibenden Touris dazu, dass sich auch hier der Betrieb finanziell nicht mehr aufrechterhalten ließ.