8. September 2023, 12:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Aktuelle Aufnahmen aus Hongkong könnten auch Bilder aus einem Katastrophenfilm sein. Denn extreme Regenfälle haben in der gesamten Region zu Überschwemmungen geführt. Die Straßen stehen unter Wasser, Einkaufszentren und Unterführungen sind übergelaufen. Die Zahl der Verletzten steigt, es hat sogar bereits einen Todesfall gegeben. TRAVELBOOK schildert die aktuelle Lage.
Die Region rund um Hongkong verzeichnete von Donnerstagnacht, dem 7. September 2023, auf Freitag die höchsten stündlichen Niederschlagsmengen seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren: ein Jahrhundert-Regen. Das „Hong Kong Observatory“ (die Beobachtungsstelle der Stadtverwaltung, die auch Wettermeldungen herausgibt) dokumentierte zwischen 23 Uhr Ortszeit und Mitternacht 158,1 Millimeter Regen. Die Behörde rief die höchste Alarmstufe aus. Es ist zu zahlreichen Rettungseinsätzen durch Feuerwehrkräfte gekommen. Eine Verbesserung der Situation scheint nicht in Sicht.
Nach Jahrhundert-Regen – Wassermassen legen Hongkong lahm
Die sintflutartigen Regenfälle haben im dicht besiedelten Hongkong zu heftigen Überschwemmungen geführt. Die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet von „Kaskaden von Wasser“, die das bergige Gelände der Stadt hinunterstürzten. Seit der Nacht sind die Straßen in der Innenstadt überflutet. Der Verkehr ist lahmgelegt – mit dem Auto zu fahren, ist unmöglich, und auch die Hongkonger Bahngesellschaft musste vielerorts ihren Betrieb einstellen oder stellenweise zumindest stark einschränken. Zahlreiche U-Bahn-Stationen stehen unter Wasser – Gleiches gilt für Einkaufszentren und Tiefgaragen. Die Schulen und Büros in Hongkong wurden bis auf Weiteres geschlossen.
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Einen Einblick in das erschreckende aktuelle Geschehen geben auch Videos in den sozialen Medien, zum Beispiel auf Instagram. Dabei scheinen einige die Situation mit Galgenhumor zu nehmen. Ihre Videos zeigen Menschen, die sich mit zu Floßen umfunktionierten Gegenständen über die Wassermassen bewegen. Manche von ihnen versuchen offenbar, zu surfen.
Ein Todesfall, 83 Verletzte – die aktuelle Lage
Dabei ist die Lage ernst. „Reuters“ berichtet von inzwischen mehr als 80 Verletzten, einige davon schwer. Auch soll bereits eine Person ums Leben gekommen sein.
Hintergrund der Rekordniederschläge sei ein Taifun, der am Dienstag (5. September) die chinesische Provinz Fujian traf. Dies war noch relativ glimpflich ausgegangen, denn Haikui – so der Name des Wirbelsturms – hatte sich kurzfristig zu einem Tiefdruckgebiet abgeschwächt. Und doch hat er die immensen Regenmassen in die umliegenden Gebiete gebracht.
Ähnlich wie in Hongkong stellt es sich demnach aktuell im nahegelegenen Shenzhen dar. Auch dort seien aufgrund heftiger Regenfälle Schulen und öffentliche Einrichtungen geschlossen. Shenzhen plane Behördenmeldungen zufolge, das viele Wasser aus seinen Stauseen abzulassen. Das könnte wiederum zu weiteren Überschwemmungen nördlich von Hongkong führen.
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Wie Anwohner und Reisende sich verhalten sollen
Der Ausnahmezustand in Hongkong soll noch mindestens bis zur Mitternacht am Freitag anhalten. Die Menschen in den betroffenen Gebieten sind dazu aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Auch Urlaubern bleibt nicht viel mehr übrig, als sich in ihre Unterkünfte zu begeben. Anwohner im Bereich von Flüssen sollten Behörden zufolge die Wetterentwicklung beobachten. Denn dort drohen bei anhaltendem Regen Überflutungen, die Evakuierungen nötig machen könnten.