6. Mai 2019, 7:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wenn man im Urlaub ist, will man sich keine Gedanken um die Umwelt machen. Dabei ist das angesichts der massiven Plastikverschmutzung der Meere nicht nur dringend nötig, sondern auch viel einfacher, als man denkt. TRAVELBOOK gibt sieben Tipps, wie man als Reisender Plastik vermeiden kann.
1. Kosmetik selbst mitbringen
Heutzutage kaufen die meisten Menschen Kosmetik wie Shampoo und Duschgel in kleinen Größen, bevor sie eine Flugreise antreten. Damit produziert man aber nur noch mehr Plastikmüll. Eine kluge Alternative ist es, wiederverwendbare Tuben oder Flaschen in kleinen Größen zum Umfüllen von vorhandenen Kosmetikprodukten zu kaufen. Diese können zum Beispiel aus Silikon oder Metall bei diversen Anbietern für wenig Geld erworben werden. Im Hotel angekommen, lohnt es sich auch, nicht die eingepackte Seife vom Hotel zu verwenden, sondern stattdessen selber welche mit auf die Reise zu nehmen.
Man kann mittlerweile auch recycelte Rasierer und Zahnbürsten aus Bambus erwerben, wenn man auch sonst bei seiner Kosmetik grundsätzlich auf Plastik verzichten möchte. Die letzte Faustregel, die man beachten sollte: In fast aller Kosmetik ist viel Mikroplastik enthalten (auch in Sonnencreme!). Der Umstieg auf Naturkosmetik ist also ebenfalls eine wirksame Maßnahme gegen die Plastikbelastung der Meere.
2. Wiederverwendbare Trinkflaschen und Co. mitbringen
Die größten Plastik- und Müllfallen im Urlaub sind der spontane Hunger und Durst. Statt zwischen drei Sehenswürdigkeiten immer mal wieder neue Wasserflaschen aus Plastik am Kiosk zu kaufen und morgens schnell einen Kaffee im To-Go-Becher abzugreifen, sollte man beim Packen auf jeden Fall eine Trinkflasche aus Glas oder Metall, einen wiederverwendbaren Becher und wiederverwendbare Stoffbeutel zum Einkaufen verstauen. Auch plastikfreies Besteck, Tupperware (gerne auch aus Metall) und Öko-Müllbeutel kann man heute problemlos und günstig erwerben. Hundebesitzer, die ihre Lieblinge mit in den Urlaub nehmen, können auf kompostierbare Kotbeutel zurückgreifen.
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3. Bei lokalen Märkten einkaufen
Egal ob in Deutschland, Thailand, den USA oder Brasilien: In jedem großen Supermarkt werden viel zu viele Produkte unnötigerweise und mit unnötig viel Plastik verpackt. Wenn man auf Reisen ist, sollte man versuchen, so viel wie möglich auf lokalen Märkten und in Markthallen einzukaufen.
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Die dort erhältlichen Produkte sind nicht nur meistens frischer, authentischer und leckerer, sondern liegen auch unverpackt zum Verkauf aus. Außerdem können Sie so die regionale Bevölkerung und Landwirtschaft unterstützen.
4. Müll selber aufsammeln und wegwerfen
Wenn man am Strand Plastikmüll sichtet, kehrt man dem Anblick gerne mal den Rücken zu und sucht sich ein neues, sauberes Plätzchen. Stattdessen kann man auch einfach den Müll selber entsorgen. Dafür müssen Sie keine große Aufräumaktion starten: einfach den Müll direkt vor ihrer Nase entsorgen. Jeder Plastikbecher, der nicht im Ozean landet, macht einen Unterschied.
5. Rechtzeitig kommunizieren, dass man kein Plastik möchte
Diese Maßnahme klingt simpel, ist aber wichtig und gar nicht so einfach umzusetzen. Oft bestellt man sich gedankenverloren in seinem Urlaub einen Cocktail, ohne bei der Bestellung zu kommunizieren, dass mein keinen Plastik-Strohhalm möchte. Vergisst man das, ist es zu spät. Man hat einen unnötigen Strohhalm verbraucht, der entsorgt werden muss. Die Erfahrung zeigt: Je länger man den Plastikverzicht übt, desto automatischer denkt man an solche Ansagen.
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6. Müll platt treten und wieder mitnehmen
Zugegeben, diese Maßnahme erscheint radikal, ist aber konsequent zu Ende gedacht: In vielen Länden gibt es schließlich keinerlei Recycling-System für Plastik und Verpackungen. Daher reicht es eigentlich nicht, seinen Plastikmüll einfach mal eben im lokalen Mülleimer zu entsorgen, in der Restmüll mit Glasflaschen und Kompost vermengt ist. Stattdessen kann man seinen Plastikmüll – sofern man denn nach den obigen Tipps überhaupt welchen produziert hat – platt treten und wieder zurück nach Deutschland nehmen, um ihn dort verantwortungsvoll zu entsorgen.