3. Mai 2023, 16:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Welt ist stetig im Wandel – doch ein großer Teil des aktuellen Wandels ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern vom Menschen verursacht. Gleichermaßen beeindruckende wie erschreckende Bilder der NASA dokumentieren die dramatischen Veränderungen unseres Planeten.
Globale Erwärmung, die Überfischung von Meeren und Flüssen, Städte, die sich in wenigen Jahrzehnten enorm ausdehnen oder die Abholzung ganzer Wälder: Es bedarf keiner Fotos, um zu zeigen, wie groß die Rolle der Menschen in der Veränderung der Erde ist – und wie viel durch ihn bereits zerstört wurde. Laut einem Bericht des Weltklimarates wurde etwa der Klimawandel seit den 1950er-Jahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum überwiegenden Teil von Menschen verursacht.
Die Fotostrecke „Images of Change“ mit Vorher-Nachher-Aufnahmen der NASA aus dem All zeigt den Wandel, den unser Planet in den letzten Jahrzehnten aufgrund menschlicher Einflüsse durchgemacht hat. Die Fotos zeigen auf erschreckende Weise, wie dramatisch und vor allem in welch kurzem Zeitraum die Erde zerstört wird. Und sie verdeutlichen, wie wichtig ein zeitnahes Umdenken ist.
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Diese Fotos zeigen, wie die Erde zerstört wird
Schmelzende Gletscher
Weltweit gibt es 47 Gletscher, die Wissenschaftler genau überwachen, um allgemeine Aussagen zum generellen Zustand der Gebirgsgletscher machen zu können. Einer dieser Gletscher ist der Peyto Glacier im kanadischen Banff National Park. Als einer der sogenannten Referenzgletscher wird er seit dem Jahr 1968 regelmäßig kontrolliert. Dank dieser genauen Aufzeichnung kann man heute genau sagen, wie stark der Gletscher in den letzten Jahrzehnten geschrumpft sind. Tatsächlich hat er in den letzten 50 Jahren etwa 70 Prozent seiner Masse verloren. Die Satellitenaufnahmen zeigen, wie stark der Rückgang allein seit dem Jahr 1999 war. Das untere Foto stammt aus dem Jahr 2022.
Gerodete Wälder
Während es sich bei schrumpfenden Gletschern um eine indirekte Folge des Klimawandels handelt, zeigen die folgenden Fotos direkte menschengemachte Auswirkungen. Zu sehen ist die Landschaft der bolivianischen Chiquitano-Trockenwälder in der Region Tierras Bajas. Wo einst der bolivianische Wald natürlich wuchs, gibt es seit den 1970er-Jahren immer mehr Abholzungszonen. Sie sind besonders gut durch ihre rädchenförmige und rechteckige Form zu erkennen. NASA schreibt unter Bezug auf Daten des World Resources Institute, dass sich der Waldverlust in Bolivien in den letzten zwei Jahrzehnten ungefähr verdoppelt hat. Allein zwischen 2001 und 2021 habe es einen Verlust von 6,7 Millionen Hektar gegeben. Das ist eine Fläche, die etwa so groß ist wie Israel, Albanien und Slowenien zusammen.
Dramatische Überschwemmungen
Doch nicht nur die Natur leidet, auch Menschen, gerade in Ländern des Globalen Südens, leiden zunehmend unter den akuten Folgen des Klimawandels. Viele dürften sich noch an die dramatischen Überschwemmungen in Bangladesch erinnern. Dort hatten im vergangenen Frühling und Frühsommer rekordverdächtige Regenfälle zu schweren Überschwemmungen geführt, in deren Folgen zahlreiche Menschen flüchten mussten. Es war die schwerste Überschwemmung seit 20 Jahren, die Vereinten Nationen bezeichneten die Situation als humanitäre Krise.
Verschwindende Seen
Während es in einigen Teilen der Welt zu dramatischen Überschwemmungen kommt, wird in vielen anderen Regionen Wasser zu einem raren Gut. Das zeigt sich unter anderem an den zahlreichen Seen, die weltweit kleiner werden. Die NASA nennt hier diverse Beispiele, eines ist der Lake Mead in Kalifornien. Der Lake Mead, der größte Stausee der Vereinigten Staaten, ist dank einer jahrzehntelangen Dürre im Westen der USA im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit seiner Befüllung gefallen. Im Juli 2022 hatte er nur noch 27 Prozent seines Fassungsvermögens. Das führte zu teils grausigen Entdeckungen – TRAVELBOOK berichtete.
Öl-Katastrophen
Auch die Gier des Menschen wird der Natur vielerorts zum Verhängnis, so etwa sichtbar auf Satellitenaufnahmen aus dem Nordirak. Dort sieht man die verheerenden Folgen eines Öl-Brands. Während die Quelle des austretenden Öls auf den Aufnahmen relativ klein auf den Fotos zu sehen ist, ist der dunkle Rauch infolge des Brands kilometerweit erkennbar.