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Laut Studien

Das Ozonloch könnte in 40 Jahren komplett geschlossen sein

Ozonloch im Jahr 2006
Hier, auf dieser Grafik aus dem Jahr 2006, ist das Ozonloch noch deutlich größer. Nun vermutet man, es könne in den nächsten Jahrzehnten komplett verschwinden. Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

10. Januar 2023, 15:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In den 1980er-Jahren war das Ozonloch eines der großen Themen der Umweltbewegung, mit der Zeit geriet das Thema jedoch weiter in den Hintergrund. Nun gibt es gute Nachrichten: Experten gehen davon aus, dass das Ozonloch bis 2066 geschlossen sein könnte. Worauf sich diese Vermutung stützt und wie der aktuelle Stand des Ozonlochs ist: TRAVELBOOK gibt einen Überblick.

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Jeder kennt und fürchtet ihn: den Sonnenbrand. Daher ist schon jedem Kind klar, dass man sich vor dem Sonnenbad unbedingt eincremen muss. Denn die Strahlen sind gefährlich für uns Menschen. Und weil es das sogenannte Ozonloch gibt, sind sie sogar noch gefährlicher, als sie ohnehin schon wären. Doch nun gibt es gute Nachrichten: Denn das Ozonloch könnte schon in wenigen Jahrzehnten Geschichte sein.

Wie die Weltwetterorganisation (WMO), das UN-Umweltprogramm Unep sowie Regierungsbehörden in den USA und der EU mitteilten, wird bis 2066 eine komplette Regeneration der Ozonschicht erwartet. Grund für die positive Entwicklung sei der weltweite Rückgang von FCKW. In den aktuell weniger betroffenen Regionen, zu denen auch Deutschland gehört, soll das Ozonloch bereits 2040 vollends verschwunden sein, in der besonders stark betroffenen Arktis sei hingegen erst in den 2060er Jahren mit der Erholung zu rechnen, berichtet etwa die „Tagesschau“.

Dr. Wolfgang Steinbrecht vom Deutschen Wetterdienst beschäftigt sich seit Jahren mit der Ozonschicht und hält diese Rechnung für realistisch. Er betont aber gegenüber TRAVELBOOK, dass das Jahr 2066 nicht fix ist. „Wir erwarten ja, dass sich alle an das Montrealer Protokoll halten, und dass die ozonzerstörenden Substanzen langsam verschwinden“, erklärt Steinbrecht. Seit der Entdeckung des Ozonlochs in den 1980er-Jahren haben die meisten Staaten mit dem internationalen Montrealer Protokoll Gesetze beschlossen, die ozonschädliche Stoffe wie das FCKW verbieten – auch Deutschland. „Um 2065 sollte dann die Situation ähnlich sein wie etwa 1984, als das erste Mal ein ‚Ozonloch‘ gesehen wurde“, so Steinbrecht. Die ozonzerstörenden Substanzen seien aber erst nach 2100 komplett verschwunden.

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Was genau ist eigentlich das Ozonloch?

Die Ozonschicht ist ein Teil der Erdatmosphäre und beschützt uns wie ein Filter vor den gefährlichen Ultraviolettstrahlen der Sonne. Der Begriff „Ozonloch“ bezeichnet umgangssprachlich das Phänomen, dass die Ozonschicht durch menschengemachte Chemikalien – insbesondere Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) – ausgedünnt wird. Dabei gibt es eben auch Stellen, an denen sie löchrig wird oder sogar komplett fehlt. Das ist auch deshalb problematisch, als seit die Ozonschicht so geschwächt ist, in den betroffenen Regionen die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt.

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Wie gefährlich ist das Ozonloch aktuell noch in Deutschland und weltweit?

Ushuaia befindet sich ganz im Süden Argentiniens und ist deshalb vom Ozonloch stärker betroffen
Ushuaia befindet sich ganz im Süden Argentiniens und ist deshalb vom Ozonloch stärker betroffen Foto: Getty Images

Nach wie vor ist die Ozonschicht weltweit und über Deutschland ausgedünnt und es sind, laut Steinbrecht, immer noch erhebliche Mengen ozonzerstörender Substanzen in der Atmosphäre. Es gebe zwar einen Rückgang, jedoch würden diese Substanzen nur „sehr, sehr langsam“ verschwinden. Eine akute Gefahr gibt es in Deutschland aktuell eher nicht – wobei gerade in der Zeit von März bis Mai aufzupassen ist. Steinbrecher erklärt, warum: „Auf der Nordhalbkugel haben wir zum Glück kein ausgeprägtes Ozonloch. Es gibt aber einzelne Jahre, in denen der Polarwirbel auch über der Arktis sehr kalt und stabil ist. Dann wird auch über der Arktis im Frühjahr sehr viel Ozon zerstört. Zuletzt ist das 2011 und 2020 passiert. Gefährdete Regionen können dann Nordeuropa, Kanada, Grönland, oder Sibirien sein, manchmal sogar auch Deutschland, von Ende März bis Mai, wenn die Sonne wieder hoch genug steht.“

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Im Regelfall jedoch sind vor allem Orte mit generell ozonarmer Luft und hochstehender Sonne betroffen. „Normalerweise sind das die Antarktis und die Südspitze von Südamerika im Süd-Frühjahr (September bis Anfang Dezember), seltener Neuseeland, Tasmanien oder der südlichste Teil von Australien“, so Steinbrecht. Reisende sollten hier also besonders vorsichtig sein – zumindest, solange das Ozonloch noch nicht geschlossen ist.

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