22. April 2021, 12:21 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
UN-Generalsekretär António Guterres schlägt Alarm: Weil die Menschen immer mehr Stickstoff und Phosphor in die Weltmeere leiten, hat die Unterwasserwelt mit schwerwiegenden Folgen zu kämpfen. Laut eines aktuellen UN-Berichts ist die Zahl der sogenannten Todeszonen weltweit deutlich gestiegen.
In den Jahren von 2008 bis 2019 hat sich die Zahl der Todeszonen von 400 auf etwa 700 weltweit fast verdoppelt. 300 weitere sind also hinzugekommen, neben dem Golf von Mexiko und dem Südchinesischen Meer sind vor allem die Nord- und Ostsee betroffen, heißt es im mittlerweile zweiten „World Ocean Assessment“ der UN, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Was sind Todeszonen?
Todeszonen sind sehr sauerstoffarme Gebiete in den Meeren. Das hat zur Folge, dass dort kaum Leben möglich ist. Es gibt Regionen im Meer, in denen das Phänomen natürlicherweise auftritt, z. B. aufgrund von Algenblüten. Nach dem Absterben sinken die Algen nach unten und werden dabei von Bakterien abgebaut, die Sauerstoff verbrauchen. So bilden sich große Zonen in der Tiefe, in denen es zeitweise kaum Sauerstoff gibt. Wenn aber immer mehr Stickstoff und Phosphor in die Meere gelangt, begünstigt das eben solche Algenblüten.
Die Vereinten Nationen sehen eine Tendenz zur weiteren Verschlechterung der Lage: „Es wird geschätzt, dass sich der menschengemachte Stickstoffeintrag an den Küsten in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts verdoppeln wird“, heißt es in dem Bericht nach Angaben der dpa. Zudem hätten durch den Klimawandel auch steigende Wassertemperaturen einen negativen Einfluss.
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Guterres nannte die Befunde im Bericht „alarmierend“: „Die Belastungen durch viele menschliche Aktivitäten strapazieren weiterhin die Ozeane, zerstören wichtige Lebensräume – wie Mangrovenwälder und Korallenriffe – und behindern deren Fähigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.“ Guterres betonte laut dpa die Rolle des CO2-Ausstoßes, durch den biologische Vielfalt in den Meeren zerstört und Küstenabschnitte wegen des steigenden Wasserspiegels bedroht würden.
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Positive Entwicklung
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Die UN sehen bei der Anzahl der Vorfälle mit Schiffen auf den Weltmeeren eine positive Entwicklung – Unfälle seien deutlich gesunken. Von 2014 bis 2018 seien jährlich im Schnitt 88 Schiffe „verloren gegangen“, in den fünf Jahren zuvor seien es im Schnitt 120 gewesen. Auch bei der Senkung von Luftverschmutzung durch Schiffsabgase gebe es Fortschritte.
Mit Material der dpa