19. Oktober 2024, 7:00 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der TRAVELBOOK Award geht in diesem Jahr bereits in seine dritte Runde. Einmal mehr wurden damit auch für 2024 die Trendreiseziele des kommenden Jahres ermittelt und gekürt. Mit dabei ist auch die Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“, in welcher fünf Anwärter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz um den ersten Platz kämpfen. Nominiert wurde auch der Müritz-Nationalpark.
Wasser, so weit das Auge reicht, saftig grüne Natur und Urlaubsfeeling pur. Fast ist es in diesem Nationalpark so, als sei man am Meer. „Kleines Meer“ lautet daher auch der slawische Name dieses Gebiets – und wer hier schon mal am Ufer gestanden hat, der weiß, warum. Schließlich besitzt dieser Nationalpark eines der größten Seengebiete Deutschlands. Der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern trat im Wettbewerb gegen Naturwunder wie den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und den Schweizer Nationalpark an. Doch was macht das Gebiet im und um den Müritz Nationalpark zum perfekten Reiseziel?
„Das Land der 1000 Seen“
Die Müritz, zwischen Waren (Müritz) Rechlin, Röbel (Müritz) und dem Müritz-Nationalpark gelegen, ist bis zu 31 Meter tief, an der längsten Stelle etwa 28 Kilometer lang und an der breitesten etwa 13 Kilometer breit. Der See ist aber „nur“ einer von sehr vielen Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte. Aus gutem Grund wird das Gebiet auch „Land der 1000 Seen“ genannt. Kein Wunder, dass Wassersport hier eine große Rolle spielt.
Übrigens heißt die Müritz tatsächlich so – wer sie Müritzsee nennt, verwechselt sie mit einem anderen See in der Nähe. Er liegt bei Buchholz und ist über den Müritzarm mit der Kleinen Müritz verbunden, die wiederum Zugang zur Müritz selbst hat.
Boots-Urlaub und Paddeln
Bootsbesitzer zieht es vor allem an die Marina Müritz mit dem gleichnamigen Hafendorf am Ostufer ein Stück nördlich von Rechlin. Die Marina liegt am Classee, der durch einen 170 Meter langen Stichkanal mit der Müritz verbunden ist.
Es gibt Schwimmstege mit Strom- und Wasseranschlüssen, Wlan-Hotspots, Sanitäranlagen, eine Waschküche und anderes im Hafenhaus, Lebensmittelläden und Restaurants. Gleich nebenan liegt das Hafendorf mit Ferienhäusern, Hausbooten, Bootsverleih und mehr. Die Müritz eignet sich für Motor-, Segel- und Hausboote.
Auch für Kanusportler finden sich an der Mecklenburgischen Seenplatte sehr viele großartige Bereiche, zumal es kaum bis gar keine Strömung gibt. Wer auf der Müritz paddeln möchte, sollte im Uferbereich bleiben, weil auf dem großen See im Sommer viele Boote unterwegs sind und die Gefahr von Kollisionen besteht.
Radtour um die Müritz
Radfahrer können die Müritz sogar umrunden. Der Weg führt von Waren am Ostufer durch den Nationalpark und nach Rechlin, von dort dann bis Röbel und zurück nach Waren. Es gibt unterschiedliche Strecken. Der Weg mit roter Markierung ist etwa 88, der mit roter und blauer Markierung etwa 112 Kilometer lang. Weil der Weg fest und eben ist, eignet er sich auch für Familien mit Kindern. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es ausreichend, vom Feriendorf über den Campingplatz bis zum Hotel.
Wandern im Müritz Nationalpark
Für Wanderer ist die Auswahl ebenfalls groß. Besonders reizvoll ist der mit einem blauen „M“ gekennzeichnete Müritz-Nationalpark-Weg. Er ist insgesamt knapp 177 Kilometer lang und lässt sich gut in neun bis zehn Etappen wandern. Natürlich kann man sich auch auf einzelne Abschnitte beschränken. Schönster Startpunkt ist die Altstadt von Waren.
Die schönsten Badestrände
Auch für einen Familienurlaub mit vielen Strandtagen und ein paar Abenteuern in der Natur ist das Gebiet der Müritz gut geeignet. Es gibt mehrere Strände direkt am See:
- Röbel: Strandbad (Seebadstraße, mit Imbiss, WC, Spielplatz)
- Waren: Volksbad (bewacht, familienfreundlich, mit Beachvolleyballfeldern, Spielplatz, Wasserrutsche, Nichtschwimmerbereichen, Umkleidekabinen, WC, Gastronomie)
- Ecktannen (auf dem gleichnamigen Campingplatz; bewacht, kinderfreundlich, mit Spielplatz, Grillplatz, WC und Gastronomie); Feisnecksee naturbelassene Ufer, bewachte Badestelle mit Steg)
- Rechlin: Mili-Badestrand (große Liegewiese, Beachvolleyballfeld
Beliebte Ausflugsziele an der Müritz
Für Abwechslung sorgen Ausflüge in den Bärenwald Müritz – eine Einrichtung, in der Bären aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause finden. Eigenen Angaben nach ist es das größte Bärenschutzzentrum Westeuropas, aktuell leben dort 10 Braunbären, die nicht mehr ausgewildert werden können, da sie zu abhängig von Menschen sind. Alternativ ebenfalls lohnenswert: der Alpakahof Fleesensee, das Wisentreservat Damerower Werder oder das Müritzeum in Waren. Hinter letzterem verbirgt sich das größte Süßwasseraquarium für heimische Fische in Deutschland.
Die beste Reisezeit
Wer Badeurlaub an der Müritz machen möchte, sollte natürlich bestenfalls im Sommer kommen. Zum Wandern und Radfahren eignen sich auch Frühjahr und Herbst. Und selbst im Winter lohnt sich ein Besuch, denn viele Hotels haben einen eigenen Wellness-Bereich, es gibt Ferienhäuser mit Sauna und Whirlpool, und in Röbel lockt die Müritz-Therme.
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Müritz – einer der besten Nationalparks der DACH-Region
Beim diesjährigen TRAVELBOOK Award ist die Jury vom Müritz Nationalpark aus mehreren Gründen überzeugt. Bei einer Gesamtwertung von insgesamt 121 Punkten, überzeugte der Müritz Nationalpark mit einer Bewertung von jeweils 32 Punkten insbesondere in den Bewertungskriterien Alleinstellungsmerkmal und Infrastruktur. Diese Kriterien wurden im Vergleich zu den deutschen, Schweizer und österreichischen Kontrahenten so hoch bewertet, dass das sogar die vergleichsweise eher geringe Punktzahl der Vielseitigkeit (28 Punkte) wettmachte. Die weiteren Nominierten sind Berchtesgaden (D), der Nationalpark Gesäuse (AUT), der Schweizer Nationalpark (CH) und der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (DE) – wobei letzterer Gesamtsieger in dieser Kategorie geworden ist.
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TRAVELBOOK AWARD 2024 Dieser deutsche Nationalpark zählt zu den besten in der DACH-Region
Methodik zum TRAVELBOOK Award
Wenn auch im Rahmen des TRAVELBOOK AWARDs 2024 am 9. Oktober die Spitzenreiter der jeweiligen Kategorien gekürt wurden, sind alle Nominierten bereits Gewinner. Sie alle haben es auf die Shortlist ihrer Kategorien geschafft. Diese hat die TRAVELBOOK-Redaktion anhand der jeweiligen Longlists erstellt – mit dem Fokus auf Trendreiseziele.
Die achtköpfige Fachjury hatte bereits bis Mitte Juli pro Shortlist-Destination und Kategorie einen ausführlichen Kriterienkatalog beantwortet. Dabei konnte pro Kriterium und Destination jeweils eine Punktzahl von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) vergeben werden. Dabei entschied die Jury in der Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“ über vier Kriterien: Alleinstellungsmerkmale, Infrastruktur, Vielseitigkeit und Trend-Faktor.