21. September 2018, 10:28 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Vulkanausbrüche sind für die meisten Menschen ein absolut seltenes Naturspektakel, dem mit Ehrfurcht und Angst begegnet wird. Nicht allerdings für die Bewohner von Tanna: Auf der kleinen Insel im Südwestpazifik steht der Vulkan Yasur, der seit unglaublichen 800 Jahren alle paar Minuten ausbricht. Und das ist für die Anwohner total normal – so normal, dass sie sogar Besichtigungstouren an den speienden Krater für Touristen anbieten.
Der rund 400 Meter hohe Vulkan ist einer der aktivsten und gleichzeitig auch zugänglichsten der Erde.
Wegen seiner kurz aufeinanderfolgenden Ausbrüche gehört der Yasur zum Strombolianischen Typ Vulkan – benannt nach seinem dauerhaft brodelnden Pendant in Italien, dem Stromboli. Mit etwa 500 Ausbrüchen am Tag übertrifft der Yasur den Stromboli in Sachen Aktivität allerdings. Der Yasur, der auf dem Pazifischen Feuerring liegt, hat einen Krater-Durchmesser von circa 300 Metern und mehrere Förderschlote, von denen zur Zeit drei aktiv sein sollen.
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Der Yasur ist der „Leuchtturm der Südsee“
Der Spitzname des Yasurs ist „Leuchtturm der Südsee“. Den Grund dafür lieferte James Cook, wie die offizielle Homepage der Insel erklärt. Der Vulkan hatte Cook im Jahr 1774 den Weg gewiesen, als er in einer Bucht in der Nähe vor Anker ging. Bis heute trägt die Bucht den Namen von dessen damaligem Schiff: Resolution.
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Speiender Vulkan als Touristenattraktion
Das Phänomen eines Vulkans, der seit 800 Jahren Lava spuckt, lockt jährlich einige Touristen auf die kleine Insel im Südpazifik. Schon längst zieht Tanna aus diesem Interesse finanziellen Nutzen und wirbt auf der Reise-Website mit kostenpflichtigen Touren an den Vulkankrater. Ungefährlich seien die Besuche allerdings nicht, wie die Tourismus-Geschäftsstelle selbst warnt: „Der Vulkan Yasur ist kein Freizeitpark. Er ist ein aktiver Vulkan, also hören Sie auf die Anweisungen der Tourguides.“
Zusätzlich bestimmte die lokale Regierung vier Aktivitäten-Level des Vulkans, nach denen der Zutritt zu dessen Krater reguliert wird.
Level 0: Geringe Aktivität, Zutritt zum Krater ist erlaubt
Level 1: Normale Aktivität, Zutritt zum Krater ist erlaubt
Level 2: Mittelmäßige bis hohe Aktivität, Lavabomben können über den Kraterrand hinausschießen, Zutritt zum Krater ist geschlossen
Level 3: Heftige Aktivität mit lauten Explosionen, Lavabomben werden Hunderte Meter aus dem Krater geschossen, große Schwaden von Rauch und Asche, Zutritt zur Zone um den Gipfel ist geschlossen
Level 4: Höchste Stufe der Aktivität, die große Bereiche um den Vulkan betrifft und möglicherweise auch andere Teile Tannas sowie Nachbarinseln, jeglicher Zutritt verboten