15. Juli 2022, 11:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das 9-Euro-Ticket hat sich als ein voller Erfolg herausgestellt, bis Ende Juni wurden bundesweit bereits 31 Millionen Tickets verkauft. Die Bereitschaft, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, ist also da – nur der Preis scheint bislang ein Problem gewesen zu sein. Nun hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen einen Vorschlag gemacht, wie es nach dem 9-Euro-Ticket weitergehen könnte. Die Details.
Eine Fahrkarte, mit der man in ganz Deutschland den öffentlichen Nahverkehr nutzen kann: Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass eine Nachfrage für dieses Angebot besteht. Auch aus der Politik, etwa von Grünen und SPD, hatte es bereits die Forderung nach einem Nachfolgeangebot gegeben. Zu dem günstigen Preis von monatlich weniger als 10 Euro wird es zwar kein weiteres Ticket geben, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich nun jedoch für ein dauerhaftes 69-Euro-Ticket ausgesprochen.
„Die Branche ist in der Lage, ab dem 1. September ein solches Klimaticket anzubieten“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff laut der Tagesschau. „Dafür bräuchten wir allerdings sehr schnell den entsprechenden Auftrag seitens der Politik.“ Sicher ist das Ticket also noch lange nicht. Auch, weil die Kosten für ein solches Angebot, die sich nach aktuellen Schätzungen auf rund zwei Milliarden Euro pro Jahr belaufen würden, von der Politik aufgefangen werden müssten. Für 2022 könnte man noch auf Mittel aus dem bereits verhandelten Rettungsschirm zurückgreifen. Danach jedoch bräuchte es eine neue Reglung.
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Wie soll das 69-Euro-Ticket funktionieren?
Mit dem „ÖPNV-Klimaticket“, wie das 69-Euro-Ticket auch genannt wird, könnte man, wie mit dem 9-Euro-Ticket, bundesweit im Nahverkehr unterwegs sein. Ausgeschlossen wären mutmaßlich IC, EC und ICE.
Ein Unterschied zum 9-Euro-Ticket ist aber, dass bestehende Abos sich nicht verändern, denn die 69-Euro-Fahrkarte gilt nicht automatisch für Abonnenten. Laut VDV müssten Kunden dann schauen, welches Ticket für sie passe. Allerdings sind die meisten Monatsabos nur unwesentlich günstiger, als das geplante 69-Euro-Ticket. In Berlin zahlt man aktuell beispielsweise 63,42 für ein Umweltticket im AB-Bereich. Ob Kunden, die sich dann für das neue Ticket entscheiden, früher aus bestehenden Jahresabos aussteigen können, ist derzeit noch nicht bekannt.