3. Februar 2021, 11:53 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Rotlichtviertel in Amsterdam ist weltberühmt. Doch seit Jahren gibt es Kritik, vor allem an dem oft zügellosen Party-Tourismus. Nun soll das Viertel umziehen – raus aus der Innenstadt der niederländischen Hauptstadt. Die Details.
Im Kampf gegen die Partytouristen in Amsterdam hat die Regierung nun beschlossen, die weltberühmten Bordell-Fenster im Rotlichtviertel De Wallen zu schließen und stattdessen ein „Erotikzentrum“ außerhalb der Innenstadt einzurichten, wie unter anderem der britische „Guardian“ berichtet. Man wolle einen „Reset“ von Amsterdam als Besucherstadt. „Touristen sind willkommen, um die Schönheit und Freiheit der Stadt zu genießen, aber nicht um jeden Preis“, wird Dennis Boutkan von der niederländischen Arbeiterpartei zitiert.
Neuer Standort des Rotlichtviertels in Amsterdam steht noch nicht fest
Während sich mehrere Parteien in Amsterdam schon seit Längerem für eine Schließung des Rotlichtviertels einsetzen, gibt es Kritik vonseiten der Sexarbeiter*innen. So hatte der Verband „Red Light United“ bereits 2019 mitgeteilt, dass 90 Prozent der befragten 170 Sexarbeiterinnen in De Wallen bleiben wollten. Der Grund waren Bedenken, dass die Kunden die Sexarbeiter nicht mehr so gut finden würden.
Der genaue Standort des neuen Viertels steht bislang noch nicht fest. Als mögliche Standorte werden aktuell ArenAPoort im Südosten sowie die Gebiete um Sloterdijk in Nieuw-West und Hamerkwartier im Norden genannt.
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Party-Tourismus in De Wallen schon länger unerwünscht
Außer Grachten und Rembrandt ist vor allem das Rotlichtviertel in Amsterdam enorm populär. De Wallen, das Rotlichtviertel im ältesten Teil der Stadt, war seit Jahrhunderten ein Ort für vieles, was Gott und Gesetz nicht duldeten. Bis heute fasziniert das auch Urlauber. Um dem Tourismus Einhalt zu gebieten, wurden bereits im Frühjahr 2020 Stadtführungen verboten.
Außerdem wurde zum Schutz der Sexarbeiterinnen das Fotografieren der Frauen sowie lautstarkes Pöbeln vor den Fenstern untersagt. Auch der Konsum von Alkohol und Drogen wurde bereits verboten.
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Vor der Coronapandemie klagte Amsterdam oft über den Massentourismus, so besuchten etwa 2019 20 Millionen Besucher die Stadt, die selbst nur rund 800.000 Einwohner hat.