22. Oktober 2021, 11:13 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Amsterdam ist auch bei Urlaubern aus Deutschland eine beliebte Stadt für einen City-Trip. Doch den Einwohnern sind die Massen an Touristen nicht erst seit Corona ein Dorn im Auge. Deswegen gibt es immer strengere Regeln, um den Urlauberstrom zu begrenzen. Jüngste Folge ist, dass nun 80 Prozent weniger Airbnb-Unterkünfte angeboten werden. Auch eine Obergrenze für touristische Übernachtungen wurde bereits eingeführt. Die Details.
Amsterdam versucht schon seit Längerem, die Zahl der Touristen vor Ort deutlich zu begrenzen. Besonders die private Zimmervermietung ist wegen der Wohnungsnot in der niederländischen Hauptstadt der Stadtverwaltung ein Dorn im Auge. Deswegen wurde am 1. Oktober eine Registrierungspflicht eingeführt. Nun gilt: Wer seine Wohnung an Touristen vermieten will, muss das vorher anmelden. Die strengere Regel hat bereits deutliche Ergebnisse gebracht. So hat etwa die Vermittlungsplattform Airbnb in Amsterdam etwa 80 Prozent ihrer Adressen verloren, wie ein Sprecher der Stadt der Deutschen Presse Agentur (dpa) bestätigte. Bot der Marktführer Airbnb im Frühjahr noch mehr als 16.200 Wohnungen an, sind es nun nur noch etwa 2900.
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Weitere Maßnahmen von Amsterdam gegen Touristen
Höchstgrenze und Bettensteuer
Die Reglementierung der privaten Zimmervermietung ist nur eine der Maßnahmen, mit denen Amsterdam weniger Touristen in die Stadt lassen möchte. So wurde bereits Anfang des Jahres eine Höchstgrenze von maximal 20 Millionen Übernachtungen pro Jahr festgelegt. Mit der Höchstgrenze soll die Anzahl der Touristen in Amsterdam um mindestens zehn Prozent verringert werden.
Sollte die Höchstgrenze überschritten werden, müssten die Behörden eingreifen. „Wir wollen die Dinge nicht mehr eskalieren lassen“, sagte Reinier van Dantzig, Fraktionsvorsitzender der Partei Democraten 66 laut „Tagesschau“. Er betonte, dass Amsterdam die erste Stadt weltweit sei, die die Zahl der Touristen begrenze. Zuvor hatte man bereits die höchste Bettensteuer in Europa eingeführt.
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Verlegung des Rotlichtviertels
2021 wurde zudem bekannt gegeben, dass man, um Partytouristen abzuschrecken, das weltberühmte Rotlichtviertel De Wallen schließen und stattdessen ein „Erotikzentrum“ außerhalb der Innenstadt einrichten wolle. Damals hieß es, dass man einen „Reset“ von Amsterdam als Besucherstadt haben wolle. Ob das mit den Maßnahmen und der neuen Besucherobergrenze wirklich funktionieren wird, wird sich in der Zeit nach der Corona-Pandemie zeigen. Denn nachdem Amsterdam vor zwei Jahren noch fast 22 Millionen touristische Übernachtungen gezählt hatte, sind die Zahlen durch die Pandemie auch hier eingebrochen und erholen sich erst in den letzten Wochen wieder.