3. Juni 2022, 14:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auch wenn Seen und Flüsse in Deutschland noch ziemlich kalt sind – um die Wasserqualität brauchen sich Badelustige zumindest nicht zu sorgen. Der Europäischen Umweltagentur liegen großteils exzellente Werte vor. Allerdings gibt es auch 14 Badestellen, die mit Fäkalbakterien stark belastet sind.
Seen, Flüsse und Küstengewässer: Die Badestellen in Deutschland weisen fast allesamt eine ausgezeichnete Wasserqualität auf. Das geht aus dem neuen Badegewässerbericht der Europäischen Umweltagentur EEA hervor, den die EU-Behörde nun veröffentlichte. Demnach überzeugten 90,4 Prozent der in 2021 analysierten Gewässer in der Bundesrepublik mit exzellenten Wasserbedingungen. Nur 14 der rund 2291 Badestellen wurden als mangelhaft eingestuft, da sich dort bedenkliche Bakterien im Wasser befanden – im Jahr 2020 waren es 11 gewesen.
Badestellen mit mangelhafter Wasserqualität in Deutschland
Die als mangelhaft bewerteten Gewässer sind:
- Sunthauser See in Bad Dürrheim (Baden-Württemberg)
- Freibad Miersdorf in Zeuthen (Brandenburg)
- Mainparksee in Mainaschaff im Landkreis Aschaffenburg (Bayern)
- Naturbadestrand Glöwitzer Bucht in Barth (Mecklenburg-Vorpommern)
- Nordseestrand Wremen im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen)
- Badestelle an der Elbe bei Brokdorf (Schleswig-Holstein)
- Holzmühleweiher in Vogt (Baden-Württemberg)
- See Freigericht-Ost, Kahl (Bayern)
- Spreelagune, Lübben (Brandenburg)
- Hinbergsee, Kargow (Mecklenburg-Vorpommern)
- Naturbadeplatz am Campingplatz Grüntensee, Wertach, Bayern
- Stettiner Haff, Bellin (Mecklenburg-Vorpommern)
- Rühner See, Bützow, (Mecklenburg-Vorpommern)
- Kleine Müritz, Rechlin (Mecklenburg-Vorpommern)
Insgesamt stufte die EEA im Jahr 2021 rund 85 Prozent der europäischen Badegebiete als exzellent ein. An knapp 95 Prozent der Standorte wurden die EU-Mindeststandards für die Wasserqualität eingehalten. Im Jahr zuvor waren es nur rund 83 beziehungsweise 93 Prozent. Europaweit liegen Deutschlands Seen, Flüsse und Küstengewässer nach wie vor im oberen Mittelfeld. Die Spitzenpositionen belegten hierbei Österreich mit rund 98 Prozent an Badestellen mit exzellenter Wasserqualität, gefolgt von Malta, Griechenland und Kroatien. Die Schlusslichter waren Polen, die Slowakei und Ungarn.
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Geprüft wird Belastung mit Fäkalbakterien
Die in Kopenhagen ansässige EEA analysierte für den jährlich erscheinenden Bericht Daten zu 21.859 Badestellen in Europa. Mit dabei sind Gewässer in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Albanien und der Schweiz. Für die Auswertung schaute die Behörde auf die Belastung der Gewässer mit Fäkalbakterien, nämlich intestinale Enterokokken und Escherichia coli. Diese können beim Menschen zu Krankheiten führen können. Folglich richtet sich die Wasserqualität nach der nachgewiesenen Menge dieser Bakterien, die vor allem von Abwässern und aus der Landwirtschaft stammen. Für die als mangelhaft eingestuften Badestellen rät die EEA zu Badeverboten, Warnhinweisen oder anderen Maßnahmen.
Die diesjährigen Ergebnisse seien ein Beweis dafür, dass über 40 Jahre EU-Maßnahmen zur Verbesserung der Badegewässerqualität in ganz Europa sowohl unserer Gesundheit als auch der Umwelt zugutegekommen seien, erklärte der EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. „Der EU-Aktionsplan „Zero Pollution“ und die Überarbeitung der EU-Badegewässerrichtlinie werden unser Engagement für die Vermeidung und Verringerung der Umweltverschmutzung in den kommenden Jahrzehnten weiter festigen.“
Den Angaben zufolge ging der Anteil der Badegewässer von schlechter Qualität seit 2013 zurück. Im Jahr 2021 machten schlechte Badegewässer lediglich 1,5 Prozent aller Badegewässer in der EU aus – im Jahr 2013 waren es noch 2 Prozent gewesen. Mit einer Bewertung der Verschmutzungsquellen und einer entsprechenden Umsetzung integrierter Wasserbewirtschaftungsmaßnahmen könne zudem zu einer Verbesserung der Wasserqualität beitragen werden, wurde in dem Bericht betont.
Mit Material von dpa