19. Januar 2024, 12:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bali zählt mit seinen Sehenswürdigkeiten, Stränden und Wellness-Angeboten zu den beliebtesten Reisezielen in Südostasien. Mit den zahlreichen Touristen, die seit dem Ende der Corona-Pandemie die indonesische Insel wieder regelrecht überschwemmen, verschärfen sich jedoch auch die Probleme. Um diese in den Griff zu bekommen, führt Bali ab dem 14. Februar eine Touristensteuer ein. Auch die Vergnügungssteuer wurde massiv angehoben. TRAVELBOOK verrät die Einzelheiten.
Wer vor oder auch nach der Corona-Pandemie Bali besucht hat, kennt das Bild: endlose Moped-Schlangen und Staus auf den Straßen wie auch teils vermüllte Strände. Viele der Probleme, mit denen die Insel zu kämpfen hat, sind auf den Massentourismus zurückzuführen. Um diesen besser managen zu können, erhebt die Regierung künftig eine Touristensteuer für Bali. Zusätzlich wurde die Vergnügungssteuer Anfang des Jahres stark erhöht. Die Tourismusbranche ist nun besorgt, dass Bali-Urlauber sich künftig für günstigere Länder wie Thailand entscheiden könnten.
Massive Erhöhung der Vergnügungssteuer
Die sogenannte Waren- und Dienstleistungssteuer für den Unterhaltungssektor (PBJT) wurde von der indonesischen Regierung landesweit von 10 bis 35 Prozent auf einen Bereich von 40 bis maximal 70 Prozent erhöht. Diese Steuer, die seit Januar für Diskotheken, Bars, Nachtclubs und Spas gilt, wird auf die Rechnungen von Urlaubern aufgeschlagen. Laut der lokalen Zeitung „Bali Sun“ sind Geschäftsinhabern und Touristen nun besorgt, dass diese Erhöhung der Steuern nun eine Zerstörung der Unterhaltungs- und Tourismusindustrie bedeuten könnte. Zusätzlich berichtete das Blatt, dass Touristen sich zwar für einen anderen Ort mit günstigeren Vergnügungssteuern entscheiden könnten (an dieser Stelle verweist es auf die gesenkte Vergnügungssteuer in Thailand seit 2024). Die möglichen negativen Auswirkungen dieser Steuererhöhung würden jedoch vor allem Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen in Indonesien treffen.
Bali-Urlauber müssen Touristensteuer unter Umständen mehrfach bezahlen
Ab dem 14. Februar 2024 muss jeder Ausländer – ob Erwachsener oder Kind – bei der Einreise nach Bali 150.000 Indonesische Rupien (etwa 9 Euro) bezahlen. Hinzu kommen die ohnehin fälligen Visa-Gebühren. Ein 30-Tage-Visum für Bali kostet derzeit 500.000 Rupien (30 Euro). Reisende, die von Bali aus einen Trip zu den Nachbarinseln, wie etwa zu den beliebten Gili-Inseln, nach Lombok oder Java machen wollen, müssen bei der Rückreise nach Bali die Touristensteuer erneut bezahlen. Für Reisen nach Nusa Penida, Nusa Lembongan oder Nusa Ceningan gelte dies hingegen nicht, da diese drei Inseln zur Provinz Bali gehören.
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Müllproblem und wachsendes Verkehrschaos
Den Behörden sei es wichtig, die negativen Auswirkungen des Massentourismus künftig besser in den Griff zu bekommen. Dafür wird vor allem Geld benötigt. Der Tourismus leistet für Bali selbst und auch für Indonesien zwar einen positiven Beitrag, hat aber andererseits auch schwerwiegende negative Folgen. Das wachsende Verkehrschaos und die mangelnde Abfallentsorgung zählen in diesem Zusammenhang zu den aktuell gravierendsten Problemen auf Bali.
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Leitfaden mit Benimmregeln für Bali-Touristen
Doch Müll und überfüllte Straßen sind nicht das einzige, was den Behörden Sorge bereitet. Nach mehreren Vorfällen unmanierlichen Benehmens von Feriengästen hat Balis Regionalregierung Mitte des letzten Jahres laut Check24 eine spezielle „Touristenkarte“ mit den geltenden Verhaltensregeln herausgegeben. Der Leitfaden wird allen ankommenden Reisenden am internationalen Flughafen der indonesischen Urlaubsinsel ausgehändigt und dort zusammen mit dem Visum in den Reisepass geheftet.
Unter anderem geht es in dem Leitfaden um Tempeletikette, Kleiderordnungen und Verhaltensregeln rund um heilige Wahrzeichen wie z.B. die Banyan-Bäume. So ist es auf Bali beispielsweise strikt verboten, heilige Orte, Götzen und religiöse Symbole zu verunreinigen. Dazu zählt auch das Besteigen heiliger Bauwerke oder die Aufnahme von Nacktfotos.