1. November 2021, 14:10 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Waren Sie schon mal auf den Marshallinseln? Nein? Wenn Sie die Inselgruppe in Mikronesien noch besuchen wollen, dann sollten Sie sich beeilen. Denn wegen des Klimawandels dürften die Marshallinseln schon in 50 Jahren untergehen.
In einem Land, dass nur zwei Meter oberhalb der Wasseroberfläche liegt, merkt man die Auswirkungen des Klimawandels besonders schnell. So auch auf den Marshallinseln, einer Inselgruppe im Pazifik, die zum Inselstaat Mikronesien gehört. Dort warnt die Klimabotschafterin Tina Stege nun vor dem baldigen Untergang der Inseln.
Klimawandel dürfte die Marshallinseln verschwinden lassen
Etwa 60.000 Menschen gibt es, die die Staatsbürgerschaft eines Landes haben, dass es in 50 Jahren nicht mehr geben dürfte. Mit einer Landfläche von 180 Quadratkilometern gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der Erde. Das Land ist insgesamt in etwa so groß wie Nürnberg – und wird immer kleiner. Grund dafür ist der Klimawandel.
Steigt der Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels weltweit um nur einen halben Meter an, muss auf den Marshallinseln jährlich mit Überschwemmungen gerechnet werden. Um ein Leben auf der Inselgruppe weiterhin möglich zu machen, müssen Land und Gebäude bereits jetzt immer weiter erhöht werden. Langfristig ist aber selbst das keine Lösung. Tina Stege will daher Aufmerksamkeit auf das Problem lenken: „Es ist für niemanden weltweit akzeptabel, ein ganzes Land abzuschreiben.“ sagt die Klimabotschafterin dem britischen Sender Sky News zum Start des Uno-Klimagipfels in Glasgow.
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„1,5 Grad werden sehr schmerzhaft sein.“
Bereits bei einer Erderwärmung von 1,1 Grad dürfte das Leben auf den Marshallinseln zur Herausforderung werden. Das geht aus einem Bericht der Weltbank hervor, an dem Experten zwei Jahre lang gearbeitet haben. Er prognostiziert dem Inselstaat eine düstere Zukunft. Denn momentan sieht es laut Fachleuten so aus, dass selbst die 1,5 Grad Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, die im Rahmen des Pariser Klimaabkommens angepeilt werden, überschritten werden. „1,5 Grad werden sehr schmerzhaft sein.“, sagt Stege.
Selbst wenn der Meeresspiegel um nur einen Meter ansteigt, dürften 40 Prozent der Gebäude in der Hauptstadt Majuro dauerhaft überschwemmt sein, erklärt Artessa Saldivar-Sali, Expertin für Katastrophenrisikomanagement der Weltbank dem „Guardian“. Bis zu 96 Prozent der Inselbewohner wären dann häufig von Überschwemmungen betroffen.
Die Inseln liegen etwa auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien. Sie gehören zu den vom Klimawandel am stärksten gefährdeten Ländern der Welt.
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