4. Oktober 2023, 12:00 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Jedes Jahr verbringt TRAVELBOOK-Autorin Jana mit ihrer Familie ihren Winterurlaub in Blåvand. Warum es sie immer wieder in die dänische Kleinstadt zieht und was Blåvand zu bieten hat, erfahren Sie hier.
Seit mittlerweile zehn Jahren zieht es meine Familie und mich jedes Jahr in den kleinen dänischen Ort in der Nähe von Esbjerg. Der Name Blåvand stammt aus dem Hochdänischen und bedeutet übersetzt „blaues Wasser“ – und wer schon einmal an einem der endlos scheinenden Sandstrände gestanden und auf die tiefblaue Nordsee geschaut hat, wird die Namenswahl gut nachvollziehen können.
Die Nähe zum Meer, die unberührte Natur und der Charme des Ortes lassen meine Familie und mich jedes Mal aufs Neue den Alltagsstress vergessen und zur Ruhe kommen. Ich kann Blåvand daher jedem empfehlen, der einen Ort zum Abschalten sucht, ohne dabei von der Zivilisation vollkommen abgeschnitten zu sein.
Wer sich auf den Weg nach Blåvand macht, fährt eine lange Landstraße entlang, bevor das 200-Seelendorf plötzlich vor einem auftaucht. Neben den wenigen Einwohnern gibt es in dem dänischen Nordseebad mehr als 2000 Ferienhäuser, und der Ort hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem der beliebtesten Urlaubsorte Dänemarks entwickelt.
Dies hat dazu geführt, dass es trotz der geringen Größe einige Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gibt. Wer in den Ort hineinfährt, wird schnell feststellen, dass es eine zentrale Straße gibt, die durch den Ort führt. Von dieser Straße zweigen die einzelnen Wege zu den reetgedeckten Ferienhäusern ab, die fast alle in der für Blåvand typischen Heidelandschaft liegen.
Meine Lieblingsorte in der Innenstadt von Blåvand
Im Stadtkern gibt es einige kleine Highlights, die von wiederkehrenden Urlaubern und Neuankömmlingen besonders geschätzt werden und dem kleinen Ort ein besonderes Flair verleihen. Eines davon ist der Irish Pub am Ortseingang. Neben einer entspannten Atmosphäre gibt es hier immer wieder Live-Musik. In gemütlicher Stimmung werden hier nicht selten Kontakte zu anderen Urlaubern geknüpft.
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Insbesondere zu besonderen Anlässen und Feiertagen kommen viele der Feriengäste hier bei einem frisch gezapften Bier oder einem Irish Coffee zusammen. Mein persönlicher Tipp: Wer über Silvester in Blåvand ist, sollte dem Pub unbedingt tagsüber einen Besuch abstatten. Die meisten Urlauber treffen sich hier gegen Nachmittag, bevor sie abends in ihre Ferienhäuser zurückkehren.
Geht man die Straße ein Stück weiter, kommt man an einem kleinen, eher spartanisch eingerichteten, aber zu jeder Tageszeit gut besuchten Hotdog-Stand vorbei, der sowohl normale Hotdogs als auch die klassische Rød pølse anbietet – eine dänische Wurstspezialität, die nicht nur in Dänemark, sondern auch in anderen Teilen Skandinaviens sehr beliebt ist und traditionell zu den dänischen Hotdogs gehört. Zum Nachtisch bietet sich ein kurzer Stopp bei „Blåvand Bolcher“ an.
Die älteste Süßwarenfabrik Dänemarks
Blåvand Bolcher ist Dänemarks älteste Süßwarenfabrik und befindet sich am Ende der Hauptstraße. Hier werden alte Handwerkstraditionen gewahrt und Bonbons nach Rezepten aus dem Jahr 1864 hergestellt. Neben Bonbons in den verschiedensten Geschmacksrichtungen gibt es auch selbst gemachtes Eis und andere Süßspeisen.
Besonders empfehlenswert ist es, eine kleine Dose zu wählen und sich eine Mischung aus verschiedenen Geschmacksrichtungen selbst zusammenzustellen – oder auch einen klassischen Lolli selbst zu gestalten. Die Geschmacksrichtungen und Farben kann man selbst bestimmen und für einen Moment in alten Kindheitserinnerungen schwelgen.
Außerdem: Die Bonbons enthalten nur natürliche Aromastoffe wie Nüsse, Honig oder Schokolade und werden inzwischen sogar in viele Länder exportiert. Nicht nur der Geschmack, sondern auch die große Auswahl machen die Süßigkeitenfabrik zu einem echten Erlebnis.
Wer nur kurz vorbeischauen möchte, kann in der hauseigenen Cafeteria eine kleine Pause einlegen. Hier gibt es eine große Auswahl an Kaffee, Kuchen und anderen süßen Kleinigkeiten.
Weiße Sandflächen: Der Strand von Blåvand
Nach einem kleinen Stadtbummel und einem Zwischenstopp in der Bonbonfabrik zieht es uns meist an den Strand, der etwa eine halbe Stunde zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt ist. Neben dem rund 40 Kilometer langen weißen Sandstrand findet man hier auch eine Dünen- und Heidelandschaft sowie Wälder und Seen. Eine Besonderheit sind die vier „Maultierbunker“ am Strand von Blåvand.
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Ihren Namen verdanken sie dem englischen Künstler Bill Woodrow, der sie 1995 in „Maultierskulpturen“ verwandelte. Er montierte auf den Bunkern große Maultierköpfe aus Metallplatten, die auf die Nordsee blicken. Je nachdem, ob gerade Ebbe oder Flut herrscht, scheinen sich die Tiere auf dem Sand oder auf dem Meer zu bewegen. Der Titel des Kunstwerks lautet daher auch: „Riding into the sea“.
Die Bunker wurden anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung am 5. Mai aufgestellt und sollen vor allem an die Kriegszeit erinnern und Hoffnung machen, dass keine neuen Bunker mehr nötig sind. Der Künstler wählte bewusst „Maultiere“, da es sich um eine Kreuzung aus Eselhengst und Pferdestute handelt, die sich nicht fortpflanzen können. Symbolisch für den Krieg, der auch für immer „ein Ende haben soll“.
Rund um den Ort Blåvand im Süden und Søndervig im Norden gibt es viele Überreste der betonierten Verteidigungsanlagen, die teilweise schon etwas im Sand versunken sind. Mein Tipp: Von den alten Bunkern aus kann man wunderbar den Sonnenuntergang über der Küste von Blåvand beobachten.
Der Leuchtturm Blåvandshuk Fyr
Etwas weiter liegt der Leuchtturm Blåvandshuk Fyr – ein Ausflugstipp, von dem aus man einen schönen Blick auf den Strand und auch auf die „Maultier-Bunker“ hat. Von hier aus hat man nicht nur eine gute Aussicht, sondern kann auch das eine oder andere Erinnerungsfoto schießen.
Er gilt als das Wahrzeichen des Ferienortes Blåvand und steht am westlichsten Punkt Dänemarks. Seit 1900 werden von hier aus alle zwanzig Sekunden drei Lichtblitze aufs Meer geschickt. Sie warnen die Seefahrer vor der riesigen Sandbank Horns Rev in der Hafeneinfahrt von Esbjerg. Wer die 170 Stufen des Turms erklimmt, wird bei klarem Wetter mit einem Blick bis nach Esbjerg im Süden und Vejers im Norden belohnt.
Übrigens: Auch unabhängig von der Aussicht kann sich ein Kurztrip nach Esbjerg lohnen – insbesondere an Regentagen. Mit dem Auto dauert die Fahrt in etwa eine halbe Stunde. Esbjerg gilt als größte Stadt an der dänischen Nordseeküste und ist vor allem für ihren Fischerei- und Industriehafen bekannt.
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Das Erlebnisbad: Eine Alternative für Regentage
Wer sich gegen ein Ferienhaus entscheidet, kann sich auch einen Stellplatz auf dem Hvidjerg Strand Ferienpark wählen. Zu dem Campingplatz gehört auch ein Erlebnisbad, das vor allem bei schlechtem Wetter sehr beliebt ist. Das tropische Schwimmbad hat nicht nur vier Wasserrutschen und eine Tropfsteinhöhle, sondern auch einen Whirlpool und eine Saunalandschaft – und ist bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen beliebt.
Für uns sind Regentage jedoch auch immer eine gute Gelegenheit, um den Ofen des Ferienhauses anzuheizen und bei einer Tasse Tee und einem Kartenspiel im Wohnzimmer bei gemütlicher Atmosphäre zusammenzukommen. Insbesondere bei kälteren Temperaturen und rauem Wind laden die im typischen Nordic-Style eingerichteten Ferienhäuser zum Verweilen ein.
Mein Fazit: Blåvand ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert! Ob bei kühlen Temperaturen oder an heißen Sommertagen, die dänische Kleinstadt versprüht zu jeder Jahreszeit eine gemütliche Atmosphäre und hat durch ihre Lage einiges zu bieten.