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Aufgepasst

Achtung! Bordkarte nach dem Flug auf keinen Fall wegwerfen

Flug Bordkarte
Oft veröffentlichen Reisende Fotos ihrer Bordkarten im Internet oder sie schmeißen diese nach dem Flug einfach weg. Das könnte gefährlich werden. Foto: Getty Images
Susanne Resch
Susanne Resch

27. März 2023, 13:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sie gehören zu jenen Urlaubern, die am Flughafen gerne mal die eigene Bordkarte fotografieren und voller Stolz bei Facebook, Instagram oder sonstigen sozialen Medien posten? Oder Sie werfen ihre Bordkarte nach dem Flug ganz einfach weg? Das sollte Sie besser nicht mehr tun! TRAVELBOOK hat mit einer Expertin gesprochen und weiß, was Sie im Umgang mit Ihrer Bordkarte beachten sollten.

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Sucht man bei Instagram nach dem Hashtag #boardingpass, erhält man mehr als einhunderttausend Ergebnisse. Auf den meisten Fotos halten Menschen ihre Bordkarte in die Kamera, auf vielen sind sogar Vor- und Nachname deutlich lesbar. Nur wenige haben zumindest den Namen gepixelt oder wegretuschiert – obwohl es auch dann noch Gefahren gäbe. Und die lauern nicht nur bei den veröffentlichten Fotos der Bordkarte. Auch sollte man seine Zutrittsberechtigung für den Flieger nach der Reise nicht einfach achtlos liegenlassen oder wegwerfen. Denn die Bordkarten sowie der darauf gedruckte QR- oder 2D-Bar-Code enthalten diverse Informationen über den Passagier und dessen Flugreise. Das wiederum könnten dreiste Datendiebe ausnutzen. Lufthansa-Sprecherin Sandra Kraft warnte auf Nachfrage von TRAVELBOOK bereits 2018 vor einem sorglosen Umgang mit der Bordkarte: „Die Codes enthalten alle Flug-bezogenen Daten, die außerdem auch in schriftlicher Form auf die Bordkarte gedruckt sind, wie beispielsweise Buchungscode, Passagiernamen, Datum, Flugnummer, Flugstrecke, Reiseklasse etc.“

Inwiefern Fremde die Daten missbrauchen können und wie Sie sich davor schützen können – TRAVELBOOK gibt einen Überblick.

Vorsicht vor Datenklau!

Die Barcodes enthalten nicht nur alle auf den Flug bezogenen Daten, sondern etwa auch die Nummer des persönlichen Meilenkontos, insofern man für ein Vielfliegerprogramm registriert ist. Laut Lufthansa-Sprecherin Kraft wird dieses Prozedere auch für das firmeneigene Lufthansa Bonusprogramm „Miles & More“ angewendet: „Die 16-stellige Kundennummer wird im 2D-Barcode codiert und steht auch auf der Bordkarte“.

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Doch auch Unbefugte könnten mit einer speziellen Scan-App etwa die personenbezogen Daten oder auch die Vielfliegernummer aus den QR- oder Bar-Codes fischen. Erst in 2022 ist sogar der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr selbst Opfer eines solchen Hacker-Angriffs geworden, wie etwa der „Spiegel“ berichtete. Datendiebe hatten sich über den Bar-Code unter anderem Zugriff auf seine E-Mail-Adresse und Handynummer verschafft.

Datenmissbrauch kann verheerende Folgen haben

Um Reisepläne nicht nur in Erfahrung zu bringen, sondern diese sogar via etwa Umbuchung zu verändern, würde es mitunter schon reichen, Buchungsnummer und Namen zu kennen, berichtet etwa aktuell der „Merkur“ unter Berufung auf das Technikmagazin „Chip“. Doch der Datenklau könnte auch weitaus verheerendere Folgen haben. Denn mit den persönlichen Daten wie Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum etc. könnten erfahrene Hacker sogar versuchen, auf ihr Bankkonto zuzugreifen.

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Wer denkt, dass die Daten auf der Bordkarte nach dem Flug ohnehin erlöschen, liegt falsch. Denn der QR- oder 2D-Bar-Code ist auch nach Abschluss der Flugreise mitunter noch aktiv. Zwar werde ein Fluggast, wenn er nach dem Scannen des Barcodes der Bordkarte in den Flieger steigt, im IT-System als „geflogen“ registriert, „allerdings könnten die Daten des Barcodes auch im Nachhinein abgerufen werden“, erklärt Lufthansa-Sprecherin Sandra Kraft.

Daher empfiehlt Kraft, auch „mit der Bordkarte wie mit allen persönlichen Dokumenten (z. B. Ausweis, Bankauszug etc.) sensibel umzugehen. Diese Reisedokumente sind bares Geld wert und sollten der besonderen Aufmerksamkeit unterliegen.“

Wie kann ich mich noch schützen?

Zum einen sollte man sein Meilenkonto wie auch jedes andere Konto im Netz, das sensible Daten enthält, mit einem starken Passwort ausreichend schützen. Die Sicherheitsfrage sollte man so wählen und beantworten, dass kein Fremder die Antwort leicht herausfinden kann, etwa in sozialen Netzwerken. Vor allem aber sollte man weder Fotos von seiner Bordkarte im Internet posten, noch den Kontrollabschnitt nach dem Flug irgendwo liegen lassen oder einfach so in den Mülleimer werfen. Wer die Bordkarte nicht aufheben will, sollte sie bestenfalls zerschreddern oder zumindest den Teil mit dem Barcode in kleine Stücke reißen.

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