27. Februar 2023, 13:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Christoph Waltz, deutsch-österreichischer Schauspieler und Regisseur, hat Ärger mit der Lufthansa. Sein Unmut über die Fluggesellschaft ist ihm sogar ins Gesicht geschrieben. Warum der zweifache Oscar-Preisträger aus Protest nun Bart trägt.
„Wenn alles untergeht, möchte ich aussehen wie der Kapitän der Titanic“, erklärte Christoph Waltz Mitte Februar in der US-Show „Real Time“ Talkmaster Bill Maher. Doch sein Bart aus „fierce protest“ (zu Deutsch: „wütender Protest“) hat weder mit der Schiffsfahrt noch mit einer neuen Rolle zu tun. Vielmehr richtet sich Waltz damit gegen eine Fluggesellschaft. Denn die Lufthansa habe am 16. Dezember letzten Jahres den Koffer des Schauspielers auf einem Flug von München nach Berlin verloren. Darin befand sich auch Christoph Waltz‘ Rasierer – weshalb er sich jetzt so lange nicht rasieren will, bis ihm die Lufthansa sein Gepäckstück wieder aushändigt. Waltz scheint entschlossen und deutet mit der linken Hand süffisant eine Bartlänge bis zur Brust an:
Christoph Waltz‘ nagelneuer Rimowa-Koffer und die Lufthansa
In einem großen Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ vom Wochenende (24. / 25. Februar) spricht Christoph Waltz über Hollywood, seine neue Rolle in „The Consultant“ und eben auch über seinen Lufthansa-Ärger. Im Bestreben, bei der Lufthansa seinen Koffer wiederzubekommen, gerate man „in einen vollständig industriellen Vorgang“, so Waltz. „Man wird in einen digitalen Stoffwechsel eingespeist und vom Algorithmus verdaut. […] Es ist eine Art Mutmaßungsindustrie, je nachdem, mit welchem der wie gesagt immer freundlichen Menschen von der Lufthansa ich spreche. Jede und jeder vermutet etwas anderes.“
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Unklar sei, ob der Koffer verloren ging oder geklaut wurde. Sicher ist aber, dass sich „schöne, liebgewonnene Sachen“ in dem „nagelneuen Rimowa-Koffer“ befunden haben, und eben auch Waltz‘ Rasierer. Auf TRAVELBOOK-Nachfrage bestätigte auch die Agentin des Schauspielers den Kofferverlust. TRAVELBOOK hat auch bei der Lufthansa ein Statement angefragt – bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch noch keine Rückmeldung erhalten.
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Waltz trug wohl im Januar noch Dreitagebart
Auch Rita Deutschbein, TECHBOOK-Redakteurin, wartete im Januar nach einem Lufthansa-Flug von Las Vegas über Frankfurt nach Berlin in der deutschen Hauptstadt vergeblich auf ihren Koffer. Der hatte es zwar bis Frankfurt, nicht aber bis Berlin geschafft. In der Schlange vor dem Counter „Gepäckermittlung“ stehend, entdeckte sie Christoph Waltz, der mit einem Mitarbeiter sprach. Insofern ihre Erinnerung nicht trügt, trug er da noch einen Dreitagebart.