5. Juni 2023, 17:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es sind erschreckende Fotos, die zeigen: Einem der einst mächtigsten Flüsse der USA geht das Wasser aus. Nahe der schillernden Metropole Las Vegas droht der Colorado River in Zukunft vollends zu versiegen. Das ist dramatisch für die Stadt, die ihren enormen Energiebedarf unter anderem durch den Fluss speist. Doch es gibt Hoffnung.
Der Mensch greift gerne in die Natur ein, um sein Leben zu verbessern. Schon in der Bibel steht geschrieben: „Macht euch die Erde untertan“. Doch das kann auch mächtig nach hinten losgehen, mit schweren Folgen für die Natur und Menschen, wie am berühmten Colorado River in den USA zu beobachten ist. Er war einst einer der mächtigsten Flüssen im Südwesten der USA. Mit seinen 2333 Kilometern Länge führt er durch fünf Bundesstaaten, versorgt die Natur und die Bauern mit dem wichtigen Lebenselixier. Doch schon seit der frühsten Besiedelung der Region kämpfen die Menschen um dieses wichtige Gut des Flusses. Sein Wasser. Ursprünglich reichte der Fluss von den Rocky Mountains bis in den Pazifischen Ozean. Doch das ist schon lange Geschichte.
Denn der Verlauf des Flusses wurde angepasst und an der Grenze zu Mexiko umgeleitet. Statt wie die letzten sechs Millionen Jahre in den Pazifik zu fließen, kann man dem Fluss nun am Morelos Damm beim Sterben zusehen. Denn dem mächtigen Fluss, der einst den Grand Canyon schuf, geht seit den 1980er-Jahren konstant das Wasser aus. Konkret: Der Colorado River trocknet aus!
Darum trocknet der Colorado River aus
Laut einer Studie in der Fachzeitschrift „Sience“ zeichnet sich für den Colorado River ein düsteres Bild ab. Denn wie die Forscher ermittelt haben, ist der Durchfluss des Colorado River bereits um 20 Prozent zurückgegangen. Die Studie wurde von Wissenschaftlern des US Geological Survey, Chris Milly und Krista Dunne, durchgeführt. Laut dem Forscherteam ist der Rückgang des Wassers auf schrumpfende Schneedecken und einer verfrühten Schneeschmelze zurückzuführen, welche wiederum durch den Klimawandel ausgelöst werden. Dazu kommt die enorme Sonneneinstrahlung in der Region. Durch den geringeren Schneefall bleibt mehr Sonnenstrahlung am Boden, welcher sich schneller aufwärmt und das Wasser schneller verdunsten lässt. Ein Teufels-Kreis, der den Colorado River langsam vertrocknen lässt. Denn laut Milly und Dune sinkt mit jedem Grad, um das sich das Klima erwärmt, das Volumen im Fluss um 9,3 Prozent.
Zu den klimatischen Bedingungen kommen noch die enorme Wassernutzung durch die Landwirtschaft und in großen Städte wie Phoenix und Las Vegas. In Arizona versickert zudem der Fluss teilweise einfach in der Wüste.
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Sogar der US-Präsident schaltet sich ein
Das Ausmaß der Dürre wird unter anderem durch das Absinken des Wasserpegels im Lake Mead, dem Stausee des Hoover Dam, nahe Las Vegas dramatisch sichtbar. Immer wieder werden hier Leichen gefunden, die wahrscheinlich im direkten Zusammenhang mit der Mafia stehen. Doch nicht nur hier am Hoover Dam sind die Ausmaße des Wassermangels sichtbar. Überall auf der Strecke sieht man Dinge zu Vorschein kommen, die das Wasser über viele Jahre versteckt hat.
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Dass der Colorado River immer weiter austrocknet, ist zudem dramatisch, da rund 40 Millionen Menschen von seinem Wasser abhängig sind. So ist es wenig verwunderlich, dass einige Städte bereits regieren. So ist es in Las Vegas zum Beispiel ab 2026 untersagt, Grasflächen anzulegen. Denn die brauchen mitten in der Wüste viel Wasser, welches dann dem Colorado River fehlt.
Doch es gibt Hoffnung. Der US-Präsident Joe Biden höchstpersönlich hat es sich nun zum Anlass genommen, den Fluss zu retten. Nachdem Umweltschützer und Klimaaktivisten auf die Missstände im Fluss aufmerksam gemacht haben, hat die US-Regierung eine Vereinbarung mit sieben Bundesstaaten getroffen, den Colorado River vor dem Austrocknen zu schützen, wie es in einem Statement des Weißen Hauses heißt. Bis 2026 sollen 3,7 Billionen Liter Wasser eingespart werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahme den Fluss vor seiner düsteren und vor allem trockenen Zukunft bewahrt.