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Sicherheitsmaßnahme bei mehreren Airlines

Passagiere dürfen Luftdüsen im Flugzeug wegen Corona nicht benutzen

Flugzeug-Innenraum
Die Luftdüsen im Flugzeugen bleiben während der Coronakrise geschlossen Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

14. Oktober 2020, 10:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die individuellen Luftdüsen müssen in den Flugzeugen von Lufthansa, Swiss und Co. aktuell geschlossen bleiben – zum Schutz von Passagieren und Crew. Das ist eine der Schutzmaßnahmen, die die Luft im Flugzeug sauber halten und so die Ansteckung mit dem Coronavirus verhindern soll.

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Flugpassagiere werden aktuell bei mehreren Airlines gebeten, die individuellen Luftdüsen über ihren Köpfen nicht zu benutzen. Die Luft wird ständig mit speziellen Filtern gesäubert, zudem läuft der Luftstrom von oben nach unten. Dieses vertikale Luftsystem kann durch die Düsen gestört werden.

Luftdüsen als Gefahrenquelle

Die Nichtbenutzung der Luftdüsen ist eine von vielen in einem Maßnahmen-Katalog der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA). Die schreibt in ihrem „COVID-19 Aviation Health Safety Protocol”: „Die Benutzung der individuellen Luftdüsen soll soweit wie möglich reduziert werden, solange der Flugzeughersteller nicht etwas anderes empfiehlt.”

Besonders wichtig sei das bei Passagieren mit Symptomen, die auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus hindeuten, schreibt die EASA. Das geschehe, „um die mögliche Ausbreitung von Atemtröpfchen zu begrenzen.”

Flugzeug so steril wie OP-Saal

In ihren Corona-Richtlinien erklärt die EASA auch das System der HEPA-Filter („HEPA” ist kurz für „High-efficiency particulate air” und bedeutet übersetzt „hoch-effiziente Partikelluft”), die eingesetzt werden, um die Flugzeugluft Corona-frei zu halten. Die Filter seien so konstruiert, dass sie SARS-CoV-2-haltige Tröpfchen, Aerosole und Partikel zurückhalten können, heißt es seitens der Flugsicherheits-Agentur. Mittels dieser speziellen Filter wird die Kabinenluft weitestgehend virenfrei. Die EASA empfiehlt die Installation der HEPA-Filter für alle „Flugzeugbetreiber, die in ihren Flugzeugen Kabinenluftumwälzung verwenden” oder sonst möglichst auf diese Umwälzung der Luft zu verzichten.

In einer Pressemitteilung schreibt die EASA: „Die Luftqualität an Bord ist einer der wichtigsten mildernden Faktoren gegen die Ausbreitung des Coronavirus.” Deshalb hat die Organisation Fluggesellschaften und Flughäfen gebeten, verbesserte Verfahren zur Reinigung, Desinfektion und Belüftung an Bord des Flugzeugs zu folgen. „In den meisten Flugzeugen sind HEPA-Filter installiert, die die Luft auf die Qualität eines Operationssaals sterilisieren”, schreibt EASA.

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Einheitliche Richtlinien für Fluggesellschaften

Der Richtlinienkatalog ist Teil der „Aviation Industry Charter for COVID-19” der EASA. Zahlreiche Fluggesellschaften haben ihn unterschrieben. Einer der Unterzeichnenden ist der Lufthansa-Konzern. Dazu sagt Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG: „Wir haben umfangreiche Hygienemaßnahmen entlang der gesamten Reisekette eingeführt, um unsere Kunden und unsere Mitarbeiter optimal zu schützen.” Die Nichtbenutzung der Luftdüsen ist nur eine dieser Maßnahmen.

Unterschrieben wurde die Charta unter anderem von Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Easyjet, Singapore Airlines, Air France, Norwegian, Tui und vielen anderen Fluggesellschaften sowie von diversen Flughäfen (die gesamte Liste sehen Sie hier).

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Ansteckungsgefahr im Flugzeug gering

Laut dem Internationalen Flugverband IATA (kurz für „International Air Transport Association”) ist das Risiko, sich bei einer Flugreise mit dem Coronavirus anzustecken, gering. Diese These stützt IATA auf folgende Zahlen: Seit 2020 habe es insgesamt 44 Covid-19-Fälle gegeben, die mit Flugreisen in Verbindung gebracht werden könnten – bestätigte, wahrscheinliche und potenzielle Fälle. Über denselben Zeitraum seien 1,2 Milliarden Menschen geflogen. „Selbst wenn 90 Prozent der Fälle nicht gemeldet würden, wäre dies ein Fall pro 2,7 Millionen Reisende”, erklärt IATAs medizinischer Berater Dr. David Powell.  Hinzukomme, dass die meisten Fälle registriert wurden, bevor es eine Maskenpflicht an Bord gegeben habe.

Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt ist zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen (TRAVELBOOK berichtete).

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