25. Februar 2021, 12:31 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Urlaub während der Pandemie machen – das war im letzten Jahr und ist bis heute verpönt. Im Raum steht, dass man zu einer Verbreitung des Virus beitragen würde. Eine Studie des RKI hat nun untersucht, inwieweit Urlaubsreisen im vergangenen Sommer eine Rolle spielten. Die Details.
Eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt, dass Reisende aus dem Urlaub vergleichsweise selten mit einer Corona-Infektion nach Hause kamen. In der Studie wurde der Einfluss des Reisens auf das Infektionsgeschehen im Sommer 2020 untersucht, dabei wurden „reiseassoziierte Covid-19-Infektionen“ in Bezug zu Schulferien, Reisetätigkeit und Testkapazitäten gesetzt. Konkret ging es um Corona-Fälle, die vor dem Herbst 2020 im Hochsommer verzeichnet wurden, während der „Sommerferienwelle“.
Das Ergebnis der Studie des RKI: Stark gehäufte Corona-Infektionen in diesem Zeitraum, etwa in Nordrhein-Westfalen, waren nicht auf Urlaubsreisen zurückzuführen. Auslöser waren zumeist andere Ereignisse, etwa der Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Gütersloh.
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Urlauber bei Corona-Verbreitung laut RKI-Studie eher geringes Problem
Ein weiteres Ergebnis: Klassische Urlaubsreisen scheinen ein geringeres Problem zu sein. Zwar gab es zahlreiche nachgewiesene Corona-Infektionen bei Reiserückkehrern, so die Studie des RKI. Die Reisenden kamen allerdings oft aus Ländern wie dem Kosovo, Kroatien oder der Türkei. Im Zusammenhang mit diesen Ländern spricht das RKI von „Expositionsländern, (…) aus denen Saison- und Vertragsarbeiter nach Deutschland kommen (z.B. Rumänien und Bulgarien) und Heimatländern von Einwanderern (z.B. Türkei und Kosovo).“
Allerdings spielten auch beliebte Urlaubsländer, insbesondere Spanien und Frankreich, laut RKI eine Rolle. Die Zahl der Infektionen bei Reiserückkehrern aus diesen Ländern sei zwar deutlich geringer, allerdings wurden beide Länder erst vergleichsweise spät als Risikogebiete eingestuft. Dementsprechend waren Corona-Tests lange nicht verpflichtend.
Dennoch sieht die Reisebranche die Corona-Studie des RKI als positives Zeichen für die kommende Urlaubssaison. Der Präsident des Deutschen Reiseverbands DRV, Norbert Fiebig, forderte als Reaktion auf die Studie „die stufenweise Entwicklung eines Restart-Konzepts für den Tourismus.“