25. Mai 2022, 10:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zwischen Deutschland und Frankreich will die Bahn den Schnellverkehr, aber auch den Regionalverkehr ausbauen. Touristen und Pendler sollen öfter und flotter ins Nachbarland kommen. Auch zwischen Berlin und Paris ist wieder ein direkter schneller Zug geplant.
Die Deutsche Bahn und die SNCF planen eine schnelle Direktverbindung zwischen Berlin und Frankreichs Hauptstadt Paris. Außerdem soll der vor 15 Jahren gestartete Schnellverkehr mit ICE- und TGV-Zügen zwischen Frankfurt sowie Stuttgart und Paris ausgebaut werden, kündigten beide Bahnen in Straßburg an.
Gespräche gibt es auch zu weiteren Schnellverbindungen von Deutschland nach Südfrankreich. Die Bahnchefs beider Länder, DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz, sowie SNCF-Präsident Jean-Pierre Farandou, unterzeichneten eine Vereinbarung zur Ausweitung der Verbindungen.
Von Berlin nach Paris in rund sieben Stunden
„Der Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Deutschland und Frankreich ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie attraktive Verbindungen die grenzüberschreitenden Verkehre auf der Schiene voranbringen“, sagte DB-Chef Lutz. „Unsere geplante neue Direktverbindung zwischen den Herzen unserer beiden Hauptstädte wird noch mehr Menschen für die Zugfahrt begeistern.“ Ein Start der neuen Verbindung ist Ende 2023 oder im Laufe des Jahres 2024 geplant. Die künftige Fahrzeit von Berlin über Frankfurt und Straßburg nach Paris soll rund sieben Stunden betragen.
2021 hätten die Hälfte der Reisenden zwischen Frankfurt und Paris sich für die Bahn statt das Flugzeug entschieden, teilten die Bahnen mit. Zwischen Stuttgart und Paris seien es sogar neun von zehn Reisenden gewesen, ergaben Reisendendaten.
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Verbindungen auch zwischen Frankfurt und Marseille
Bisher geht es sechsmal am Tag von Frankfurt nach Paris, vier Mal über Kaiserslautern und Saarbrücken, zweimal über Karlsruhe und Straßburg. Fünf Züge pendeln zwischen Stuttgart, Karlsruhe, Straßburg und Paris. Einmal täglich fährt der TGV Frankfurt-Marseille. Auf welchen Strecken es künftig wie viele zusätzliche Züge geben wird, konnten die Bahnen noch nicht sagen. Bis voraussichtlich 2025 soll der Streckenausbau Saarbrücken-Ludwigshafen fertig sein, was auf der Route kürzere Fahrzeiten ermöglicht.
Ausgeschlossen vom deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr bleibt weiter die Verbindung von Köln nach Paris, auf der ausschließlich Züge des SNCF-Tochterunternehmens Thalys fahren. Für diese Schnellzüge sind spezielle Fahrkarten erforderlich. Eine Integration in das Tarifsystem von DB und SNCF im grenzüberschreitenden Verkehr sei nicht geplant, hieß es.
Erhebliche Verbesserungen sind ab Ende 2024 auch im Regionalverkehr zwischen der französischen Grenzregion sowie Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg geplant. Stündlich sollen Regionalbahnen pendeln auf den Strecken von Straßburg über Wissembourg nach Neustadt, von Straßburg über Wörth nach Karlsruhe, und von Metz nach Saarbrücken. Ein Zwei-Stunden-Takt ist geplant zwischen Straßburg und Saarbrücken, Trier und Metz sowie Mulhouse und Müllheim. Zwischen Straßburg, Kehl und Offenburg soll alle 30 Minuten ein Zug pendeln. Welches Bahnunternehmen diese Züge fahren wird, wird in einer Ausschreibung bestimmt.