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Tops und Flops

Die (un-)beliebtesten Speisen Europas – auch deutsche unter den Verlierern

die am schlechtesten bewerten Speisen in Europa – Hakarl
Für die Herstellung der isländischen Spezialität Hákarl wird ausgenommener Grönlandhai in einer Trockenhütte monatelang aufgehängt, damit giftiger Ammoniak verdunsten kann. Doch trotz des langwierigen Prozesses ist das Traditionsgericht nicht jedermanns Sache, wie ein aktuelles Ranking zeigt. Foto: Getty Images
Susanne Resch
Susanne Resch

30. März 2023, 8:41 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Auf „Taste Atlas“, einer beliebten Online-Food-Plattform, können die User Speisen und Getränke rund um den Globus bewerten. Neben den (un-)beliebtesten Gerichten auf der Welt ergibt sich aus den Nutzer-Stimmen auch ein Ranking zu den am besten und den am schlechtesten bewerteten Speisen Europas. Was vielen in Europa so richtig und so gar nicht schmeckt – TRAVELBOOK zeigt die Top 10, stellt die zehn Verlierer vor und verrät, welche deutschen Speisen besonders floppt.

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Mehr als 10.000 gelistete Speisen können bei dem Online-Food-Guide „Taste Atlas“ auf einer Sterne-Skala von eins bis fünf bewertet werden. Neben weltweiten Top- und Floplisten (TRAVELBOOK berichtete über die am schlechtesten bewerteten Speisen der Welt) gibt es auch auf Europa bezogene Rankings. Auf Basis aller Bewertungen werden so etwa die Listen zu den „100 am besten bewerteten Speisen Europas(letzter Stand 14. März 2023, letzter Zugriff 28. März 2023) und den „100 am schlechtesten bewerteten Speisen Europas“ (letzter Stand 14. März 2023, letzter Zugriff 28. Februar 2023) veröffentlicht. Da die User auf der Online-Plattform täglich eine Vielzahl neuer Bewertungen tätigen, verändern sich beide Rankings stetig – TRAVELBOOK zeigt die aktuelle Top Ten der (un-)beliebtesten Speisen in Europa und die deutschen Gerichte in den Flop 100.

Die 10 am schlechtesten bewerteten Speisen in Europa

Von möglichen fünf Sternen erhalten die zehn am schlechtesten bewerteten Speisen in Europa nur rund zwei Sterne. Auch eine deutsche Speise konnte die „Taste Atlas“-User nicht überzeugen und landet auf dem zehnten Platz der unbeliebtesten Speisen.

Platz 10: Brotsuppe, Bayern, Deutschland

Der zehnte Platz der am schlechtesten bewerteten Speisen in Europa geht nach Deutschland: an die „Bayerische Brotsuppe“. Das einfache Gericht aus altem Brot sowie Fleisch- oder Gemüsebrühe ist eine Art Resteverwertung und wurde daher früher auch „Arme-Leute-Suppe“ genannt. Brotreste werden mit Zwiebeln in Butter oder Schmalz gebraten. Sind sie schön knusprig, gibt man sie in heiße Brühe. Verfeinert wird die Brotsuppe mit Salz und Pfeffer und mit aromatischen Gewürzen wie etwa Majoran, Kümmel oder Muskatnuss. Optional kann man der Brotsuppe auch noch Fleisch, Eigelb oder Sahne hinzufügen. Das Gericht aus Süddeutschland wird oft auch als „Fränkische Brotsuppe“ bezeichnet, da es hauptsächlich mit der Region Franken in Verbindung gebracht wird.

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Platz 9: Frittierte Pizza, Schottland

Auf dem neunten Platz der schlechtesten Speisen in Europa landet die frittierte Pizza mit ebenfalls nur 2,4 Sternen. Bei der schottischen „Spezialität“ frittiert man Pizza in heißem Öl, statt sie im Ofen zu backen. In zahlreichen schottischen Imbiss-Buden serviert man die Pizza, die meistens in demselben Öl frittiert wird, in dem auch Fish and Chips zubereitet werden, mit Salz, Essig oder Chips.

Auch interessant: Gekürt! Die beste Pizza Deutschlands

Platz 8: Þorramatur, Island

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In Island erinnert man noch heute im Januar und im Februar an den alten nordischen Monat „þorri“. Der vierte Wintermonat im alten Kalender bedeutet(e), dass man gut durch den Winter gekommen ist und ist damit noch heute Grund zum Feiern. Zum Þorrablót, dem Winterfest, wird daher traditionell gegessen. Dazu zählt auch Svið, also Schafskopf. Erst brennt man das Fell ab, um dann den halbierten Kopf (ohne Gehirn) im heißen Wasser zu kochen. Als besondere Delikatesse gilt übrigens das Auge. Nichts, was die „Travel Atlas“-User überzeugt – sie vergeben im Durchschnitt nur 2,4 Sterne.

Platz 7: Basler Mehlsuppe, Schweiz

Ein typisches Gericht in Basel ist eine herzhafte, würzige Suppe aus gebräuntem Mehl, Rinderbrühe, Zwiebeln und manchmal auch Rotwein. Die Basler Mehlsuppe ist ein Muss zur Basler Fasnacht. Man würzt das Traditionsgericht in der Regel mit Pfefferkörnern, Nelken, Muskatnuss oder Piment und serviert es mit Schweizer Käse wie Sbrinz oder Gruyère. Doch auch der Käse scheint die Basler Mehlsuppe nicht zu retten, zumindest nicht. wenn es nach den Nutzern von „Taste Atlas“ geht. Denn die bewerten die Schweizer Suppe mit nur 2,4 Sternen.

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Platz 6: Erdbeersuppe, Polen

Die traditionelle „Zupa truskawkowa“ stammt ursprünglich aus Polen und wird normalerweise aus gefrorenen oder frischen Erdbeeren, Zucker und optionalen Zutaten wie Nudeln, saurer Sahne und Minzblättern zubereitet. Die Suppe, die heiß oder gekühlt serviert werden kann, landet mit 2,4 Sternen auf dem sechsten Platz der am schlechtesten bewerteten Speisen der Welt.

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Platz 5: Riz Cazimir, Schweiz

Mit Riz Casimir zählt neben der Basler Mehlsuppe ein zweites Schweizer Gericht zu den unbeliebtesten Speisen in Europa. Für die Kombination aus geschnetzeltem Kalbfleisch, Currysauce, Banane-, Ananas- und Pfirsichstückchen, die mit gerösteten Mandelsplittern garniert und Langkornreis serviert wird, vergeben die User nur 2,4 Punkte.

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Platz 4: Sklandrausis, Lettland

Sklandrausis sind lettische Pasteten aus Roggenmehl mit Kartoffeln, Möhren und Kümmel. Die „Kuchen“ isst man kalt und entweder mit Milch oder Tee – doch beide Varianten scheinen bei den Nutzern von „Taste Atlas“ nicht zu punkten. Denn diese bewerten das Traditionsgericht aus Lettland mit nur 2,2 Sternen.

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Platz 3: Devilled Kidneys, England

Bronze im Ranking der am schlechtesten bewerteten Speisen sichern sich die „Devilled Kidneys“. Einst ein beliebtes viktorianisches Frühstück, ist das Gericht heute meistens ein Mittagessen oder eine Vorspeise. Für die gebratenen „teuflischen“ Nieren werden Lamm-Nieren in einer würzigen Soße aus Essig, Senf, Worcestershire-Sauce zubereitet. Oft gibt man auch Fruchtgelee hinzu. Serviert werden die „Devilled Kidneys“ in der Regel mit frisch gehackter Petersilie und mit geröstetem Weiß- oder Sauerteigbrot.

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Platz 2: Indigirka Salat, Russland

Auf dem zweiten Platz der unbeliebtesten Gerichte landet mit nur 1,9 Sternen der russische Fischsalat Indigirka, der seinen Ursprung in Jakutien hat. Er besteht aus gewürfeltem, tiefgekühltem Fisch, den man mit Zwiebeln, Öl, Salz und Pfeffer kombiniert. Indigirka Salat wird in der Regel aus Weißfisch wie Nelma oder Muksun hergestellt und meistens mit Zitronenspalten serviert. Doch es gibt auch Varianten mit etwa Fischrogen, Fenchel und verschiedenen Dressings.

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Platz 1: Hákarl, Island

Der erste Platz der am schlechtesten bewerteten Speisen in Europa geht an die isländische Nationalspezialität Hákarl mit nur 1,7 Sternen. Sie landet auch auf dem zuvor bei Platz 8 erklärten Þorramatur-Tisch, wird aber auch ganzjährig serviert und gegessen. Hákarl wird aus gepökeltem Haifischfleisch, meistens von Grönlandhaien, hergestellt. Das Fleisch wird zunächst bis zu etwa drei Monate lang fermentiert, danach aufgehängt und weitere vier bis fünf Monate lang getrocknet. Es gibt zwei Hákarl-Varianten: den zähen, rötlichen Glerhákarl und den zarten, weißen Skyrhákarl. Beide aber gelten als Essen für Mutige: Aufgrund des hohen Ammoniakgehalts stinkt Hákarl bestialisch und viele bringt der Geruch zum Würgen. Kein Wunder, dass Hákarl in dem unrühmlichen Ranking auf dem Spitzenplatz landet.

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Deutsche Gerichte unter den 100 am schlechtesten bewerteten Speisen in Europa

Abgesehen von der Brotsuppe, die ganz knapp in der Flop 10 der unbeliebtesten Gerichte landet, finden sich noch vier weitere Speisen aus Deutschland unter den am 100 schlechtesten bewerteten Speisen Europas:

  • Platz 70: Pichelsteiner
  • Platz 62: Anisplätzchen
  • Platz 57: Schneeballen
  • Platz 52: Leipziger Allerlei
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Die 10 am besten bewerteten Speisen in Europa

Während zwar ein deutsches Gericht zu den 10 schlechtesten Speisen in Europa zählt und sogar vier Speisen aus Deutschland in den Flop 100 landen, schafft es keine deutsche Speise unter die 100 besten Gerichte in Europa. Zumindest nicht, wenn es nach den Nutzern von „Taste-Atlas“ geht. Was den Usern in Europa hingegen besonders gut schmeckt, zeigt die Top Ten der am besten bewerteten Speisen in Europa:

  • Platz 10:  Komplet lepinja aus Serbien – ein üblicherweise im Holzofen gebackenes Fladenbrot mit einer speziellen Soße und Eiern (4,8 Sterne)
  • Platz 9: Amêijoas à Bulhão Pato aus Portugal – Venusmuscheln mit Knoblauch, Koriander, Salz, Pfeffer und manchmal auch Weißwein (4,8 Sterne)
  • Platz 8: Risotto ai funghi porcini aus Italien – Steinpilzrisotto (4,8 Sterne)
  • Platz 7: Chicken tabaka aus Georgien – beim Huhn Tabaka wird das Huhn am Stück in Öl gebraten (4,8 Sterne)
  • Platz 6: Tinginys aus Litauen – ein dem „Kalten Hund“ ähnlicher Kuchen (4,8 Sterne)
  • Platz 5: Shashlik aus Russland – ein Grill-Spieß mit marinierten Fleischstücken (4,8 Sterne)
  • Platz 4: Pastel de Nata aus Portugal – kleine Milchpudding-Törtchen (4,8 Sterne)
  • Platz 3: Koldūnai aus Litauen – eine Art „Fleisch-Knödel“ (4,9 Sterne)
  • Platz 2: Pastel de Belem aus Portugal – das Original der viertplatzierten Pastel de Nata (4,8 Sterne)
  • Platz 1: Pizza, Italien – das einzige Gericht mit fünf Sternen
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