25. November 2022, 14:22 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Google-Bewertungen sind ein Sprachrohr der Besucher. Ob authentische Erfahrungen, Tipps, Dos and Don’ts oder Kritik: Für diejenigen, die mehr über eine Sehenswürdigkeit erfahren möchten oder wissen wollen, ob sich diese überhaupt lohnt, sind Rezensionen oft eine Entscheidungshilfe. Doch nicht immer sind die Bewertungen ernst gemeint. Dafür haben einige einen hohen Unterhaltungsfaktor, wie diese skurrilen und lustigen Rezensionen zeigen.
Der Kölner Dom, das Brandenburger Tor oder die Elbphilharmonie in Hamburg: Für jede dieser Attraktionen gibt es weit mehr als 50.000 Google-Bewertungen. Darunter auch welche, die uns zum Schmunzeln bringen oder sogar laut lachen lassen. Ob Spott, Ironie oder gänzlich am Thema vorbei – TRAVELBOOK hat sich durch unzählige Bewertungen von Sehenswürdigkeiten in Deutschland geklickt, um die witzigsten zu finden (für den besseren Lesefluss haben wir eventuelle Rechtschreibfehler korrigiert). Den Spruch „Nett hier. Aber waren sie schon einmal in Baden-Württemberg?“ der mehr als 20 Jahren alten ironischen Werbekampagne „Wir können alles außer Hochdeutsch“ haben wir übrigens bei fast jeder Attraktion entdeckt.
Übersicht
Kölner Dom
Der weltberühmte Kölner Dom überragt mit seinen 157,38 Metern Höhe die ganze Stadt und ist für die Kölner weit mehr als nur ein Wahrzeichen. Bei mehr als 56.000 Google-Rezensionen kommt die Attraktion am Rhein auf satte 4,8 Sterne. Unter den Ein-Sterne-Bewertungen wird die Sehenswürdigkeit aber auch in so einigen witzigen Kommentaren verspottet. So schreibt Walter Zabel: „Ganz schön kalt […]. Dass ich mich auf eine der Bänke gelegt habe, kam nicht so gut an. […] Dann kam ein freundlicher Herr in einem Karnevalskostüm und hielt eine eher unlustige Rede, teilweise in Latein. Alles sehr, sehr merkwürdig.“
Ein anderer Nutzer kommentiert: „Leider habe ich erst vor Ort erfahren, dass Jesus nicht da ist. Da hätte ich mir die 300 Kilometer Anfahrt auch sparen können. Außerdem gab es keinen Getränkeservice sowie keine Spezialeffekte wie Gottesstimme oder Donner im Dom.
Ein Snackautomat wäre auch nicht verkehrt. Die 150 Stufen, um in den Turm zu kommen, sind die Hölle auf Erden.“
Auch „Rostige Melone“ vergibt nur einen Stern für das berühmte Wahrzeichen in Köln und kommentiert: „Ich habe kein Netz.“
Frauenkirche, Dresden
Die Frauenkirche in Dresden ist die wohl größte Touristenattraktionen in der Stadt an der Elbe. Im Jahr 2005 wurde der Wiederaufbau des barocken Pracht-Sakralbaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefeiert. Bei mehr als 25.000 Google-Bewertungen erhält die Sehenswürdigkeit, genau wie der Kölner Dom, 4,8 Sterne – darunter finden sich auch zwei witzige Kommentare. So vergibt Roland Ruiken zwei Sterne für „die einfache Pension“ und „marcel.8177“ zeigt sich in seiner Ein-Sterne-Bewertung unbeeindruckt: „Für Interessierte bestimmt interessant – für mich eher weniger.“
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Brandenburger Tor, Berlin
Das Brandenburger Tor in Berlin ist eines der wichtigsten Wahrzeichen der Hauptstadt. Seit dem Mauerfall steht es als kraftvolles Symbol für die Einheit Deutschlands. Doch das hält den ein oder anderen Google-Nutzer nicht davon ab, nur einen Stern zu vergeben und die Attraktion mit einem Augenzwinkern zu kommentieren. So schreibt „ThomasDay“:
„1. Das Tor steht gar nicht in Brandenburg.
2. Das Tor ist eher ein Durchgang.
3. Das Tor lässt sich nicht schließen.
4. Davor ist der Platz des 18. März, der ist aber gar nicht, wenn man im Juli durchgeht.
5. Auf der anderen Seite ist der Pariser Platz, der auch nicht in Paris ist!
Insgesamt ist zu sagen: viele Versprechungen und nichts dahinter.“
„Bib“ vergibt kurzerhand einen Stern, weil sie (oder er?) es kann: „Ein alter Mann hat mich mit einem E-Roller angefahren. Ansonsten ganz ok eigentlich. Einfach nur so einen Stern.“ Auch „buefmaster“ hatte dort einen Unfall und straft die Sehenswürdigkeit daher mit einer Ein-Sterne-Bewertung ab: „Bin da mit dem Fahrrad hingefallen.“ Für Ion Sandaluche war es am Brandenburger Tor einfach zu luftig: „Sehr kalt auf beiden Seiten des Tores, da sich die Türen nicht schließen lassen und es zieht wie Hechtsuppe.“
Alexanderplatz, Berlin
Der Berliner Alexanderplatz ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische. Bei mehr als 180.000 Google-Bewertungen erhält die Attraktion in der Hauptstadt 4,2 Sterne – darunter aber auch unzählige Ein-Sterne-Bewertungen. Denn zugegeben, schön ist es dort nicht, und der Alexanderplatz bekommt oft zu Recht sein Fett weg. Selbst Klaus Wowereit, ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin (2001 bis 2014), nannte ihn laut WELT „hässlich“. An seinem Namen hatte er jedoch nichts auszusetzen – im Gegensatz zu „Kuchentiersinfonie3000“, die nur einen Stern vergibt, denn: „Alexander ist kein schöner Name.“ Auch „ro BERT“ findet den Namen nicht passend, spendet aber immerhin drei Sterne und kommentiert: „Ein Ort, den man lieber in Kevinplatz umbenennen sollte.“ Einen Stern und ein vernichtendes Urteil gibt es von „Kate Middletoe“: „Ist halt arschhässlich, was soll man noch sagen.“
Elbphilharmonie, Hamburg
Beklagen die einen die zu hohen Kosten bei zu langer Bauzeit, feiern andere die Elbphilharmonie in Hamburg seit ihrer Eröffnung im Jahr 2017 als architektonisches Juwel der Kulturnation Deutschland. Bei Touristen, Einheimischen und Musikliebhabern ist das Konzerthaus vor allem wegen seines Klangs, seiner Architektur und des Ausblicks vom Dach über Hamburg beliebt: Auf Google bringt das bei mehr als 62.000 Bewertungen 4,6 Sterne. „Bonez MC“ vergibt zwar fünf Sterne, wünscht sich jedoch mehr Hip-Hop: „Gut, aber meine Musik wäre hier besser. Yüüy Yüüy!“ Von einem anderen Nutzer gibt es nur einen Stern: „Tolles Gebäude. Der Architekt hat es geschafft, den Hamburger Wind so richtig auf der Rolltreppe zur Geltung zu bringen… Extrem zugige Angelegenheit. Man fährt quasi im Windkanal.“
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Marienplatz, München
Zwar haben die beiden folgenden, witzigen Kommentare zum Marienplatz in München nicht wirklich etwas mit der Attraktion in Bayerns Landeshauptstadt zu tun, dennoch lassen sie uns schmunzeln. Ein Google-Nutzer vergibt einen Stern und beklagt: „Ich habe da eine Toilette gesucht, aber niemand konnte mir sagen, wo eine ist, deswegen habe ich jetzt eine Hose weniger.“ Wael Kaddoura spendet zwar einen Stern mehr, verfehlt aber das Thema: „Schweinebraten lauwarm. Die Semmelknödel sind geschmacksneutral. Insgesamt geht schon.“
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