30. Oktober 2023, 18:01 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Zwar weiten die deutschen Fluggesellschaften ihr Angebot im kommenden Winter aus, doch hat dieses laut Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) längst noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Die Einzelheiten.
Die deutsche Luftfahrt hinkt der Erholung nach der Corona-Pandemie auch im kommenden Winterhalbjahr deutlich hinterher. Im Winterflugplan von Ende Oktober bis Ende März weiten die Airlines ihr Angebot an deutschen Flughäfen zwar um 16 Prozent zum Vorjahr aus, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Freitag mitteilte. Damit erreiche der Luftverkehr aber nur 81 Prozent des Vor-Corona-Niveaus – „womit die Erholungsrate deutlich hinter den anderen europäischen Ländern zurückbleibt.“ Im übrigen Europa werde der pandemiebedingte Einbruch dann bereits wieder überwunden sein.
In Deutschland erreichen einzig die interkontinentalen Langstreckenflüge und die Angebote der im Veranstaltergeschäft aktiven touristischen Airlines wieder das Vor-Corona-Niveau. Bei dieser vergleichsweise kleinen Sparte liegt das Angebot inzwischen bei 115 Prozent des Winters 2018/19.
Auch interessant: Gekürt! Die neue beste Airline der Welt
Winterflugplan Ryanair streicht 19 Flugverbindungen ab Berlin
Neue Regelungen Diese Hygienemaßnahmen gelten künftig in Fliegern, Bussen & Co
Nach Passagieraufkommen Die neue Rangliste der größten Flughäfen in Europa
Verlagerung der Passagierströme nach Asien
Die Verlagerung von Passagierströmen vor allem nach Asien über Drehkreuze am Bosporus und am Persischen Golf setze sich weiter fort, erklärte der Verband zudem. Es zeige sich, dass die „wettbewerbsverzerrenden Regulierungen in der EU“ zu Lasten der europäischen Airlines und Flughäfen gingen, kritisierte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. „Hinzu kommt, dass die Bundesregierung seit den Pandemie-Jahren die staatlichen Standortkosten so stark gesteigert hat, dass in der Folge der europäische Punkt-zu Punkt-Verkehr von und nach Deutschland erheblich eingebrochen ist.“ Dies schade dem Standort Deutschland und der Anbindung wichtiger Wirtschaftsregionen.
Das Angebot an den deutschen Flughäfen im innereuropäischen sogenannten Punkt-zu-Punkt-Verkehr, der etwa Billigairlines wie Ryanair, Easyjet und Wizz Air mit ihren Direktflügen betrifft, erreicht laut BDL mit Einsetzen des neuen Winterflugplans nur noch 63 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Vor allem Flughäfen wie Berlin-Brandenburg, Düsseldorf und Stuttgart lägen deutlich zurück. „In der Folge haben deutsche Wirtschaftszentren wie die Hauptstadtregion, die Industrieregion Nordrhein-Westfalen sowie das Maschinenbauzentrum Baden-Württemberg zahlreiche Direktverbindungen in wichtige europäische Großstädte verloren.“
Mit Material von Reuters