30. August 2023, 17:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Zeit der unvorhersehbar hohen Preise für Taxi-Fahrten ist vorbei – zumindest in München. Einen Festpreis für die geplante Strecke konnte bisher nur die Konkurrenz bieten, ab 1. September soll es in der bayerischen Landeshauptstadt nun auch für Taxifahrten fixe Preise geben.
Eine Taxi-Fahrt zum Festpreis zu buchen, war bislang nicht möglich – obgleich laut Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. die Festpreisregelung durch eine Ergänzung des Personenbeförderungsgesetzes bereits seit dem Sommer 2021 möglich ist. Nun will München als erste deutsche Stadt Taxi-Fahrten zum Festpreis einführen. Die neue Regelung soll ab dem 1. September gelten.
In Deutschland gibt es 800 Tarifgebiete für Taxis, für die die jeweiligen Kommunen die Höhe der Preise bestimmen können. Laut einem Bericht von „taxitimes“ liege es für Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) nahe, dass nach München auch Großstädte wie Berlin mit den Festpreisen für Taxis nachziehen könnten. Offizielle Pläne gäbe es bisher jedoch nicht.
Das Ende des Taxameters?
Auch wenn in München der Festpreis für Taxis eingeführt wird, ist die Nutzung des Taxameters dort noch weiterhin möglich. Sollte der Kunde vor der Fahrt über die Taxi-App oder mit der Taxizentrale keinen festen Preis ausgehandelt haben, wird der Preis automatisch vom Taxameter berechnet. Dieser setzt sich aus einer Grundgebühr, der Kilometeranzahl und möglichen Zuschlägen zusammen. Sollte es auf der Strecke beispielsweise wegen Verkehrsstörungen zu längeren Wartezeiten kommen, schaltet das Taxameter von der Kilometer- auf die Zeitabrechnung um. Dadurch können die Preise unerwartet in die Höhe schnellen. Eine vorherige Einschätzung der Fahrtkosten ist für den Kunden daher oft nicht möglich.
Beim neuen Taxi-Festpreis überwachen die Behörden die Höhe des Preise, für die eine Mindest- und eine Höchstgrenze festgelegt werden. Die sollen Kunden vor zu hohen Preisen und Taxifahrer vor zu wenig Entlohnung bewahren.
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Taxis sollen durch Festpreise konkurrenzfähig werden
Der Geschäftsführer Michael Opperman vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. teilt mit: „Wir würden damit drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Erstens wissen Verbraucher vor Fahrtantritt, was sie am Ziel zahlen müssen. Zweitens kann der Konkurrenzdruck gegenüber taxiähnlicher Mobilität wie Uber gemindert werden. Und drittens bleiben Fahrgästen höhere Preise durch Staus erspart“.
Besonders jüngere Menschen nutzen lieber andere Mobilitätsanbieter wie Uber. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Uber-App zeigt den Festpreis an und der Standort des Fahrers ist einsehbar. Oft sind auch die Preise für die Route günstiger als mit dem Taxi. Mit dem neuen Festpreis für eine Taxi-Fahrt könnten Taxis wieder mit der Konkurrenz mithalten.
Die Konkurrenzfähigkeit der Taxis solle laut Opperman nicht nur durch die Festpreise für Taxis geregelt werden, sondern auch durch die Regulierung von Mietwagen-Preisen. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e. V. stellt klar: „Für einen fairen Wettbewerb müssen auch Mindestpreise für Mietwagen festgelegt werden, die sich am Taxitarif orientieren. Nur so kann es einen wirklich fairen Wettbewerb geben.“