23. März 2023, 15:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Flatiron-Gebäude, eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in New York, wurde im Frühjahr 2023 für 190 US-Dollar (rund 175 Millionen Euro) versteigert. Warum das „Bügeleisen-Gebäude“ so berühmt ist und und woher es seinen eigentümlichen Namen hat – hier die Geschichte des markanten New Yorker Hochhauses.
Das berühmte Flatiron Building im New Yorker Stadtteil Manhattan hat seit März 2023 einen neuen Besitzer. Ein Mitarbeiter eines Investmentfonds ersteigerte das Gebäude für 190 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 175 Millionen Euro).
Wenn man das Flatiron-Gebäude von vorne sieht, staunt man, dass ein offensichtlich so schmales Hochhaus überhaupt stehen kann. Aber der erste Eindruck täuscht – das Haus ist nur vorne so schmal, nach hinten weitet es sich aus. Dieser Keilform verdankt es auch seinen Namen Flatiron Building, was übersetzt so viel wie „Bügeleisen-Gebäude“ heißt.
Bis vor wenigen Jahren hatte der Verlag Macmillan Publishers alle 21 Stockwerke des Gebäudes gemietet, aber nach seinem Auszug sei laut dpa zwischen den Besitzern ein Streit um die Zukunft des Gebäudes entbrannt. Ein Richter hatte schließlich die Auktion des aktuell leer stehenden und eingerüsteten Gebäudes angeordnet.
Bau und Geschichte des Flatiron Buildings
Das 93 Meter hohe Flatiron Building an der Ecke Fifth Avenue, Broadway und 23rd Street in Manhattan wurde im Jahr 1902 errichtet. Entworfen wurde es von Daniel Burnham, einem Architekten aus Chicago, der einen Wolkenkratzer in einer Mischung aus italienischer und französischer Renaissance schuf, mit einem Stahlskelett und einer Fassade aus Terracotta.
Das dreieckige Grundstück gab die Form des Gebäudes vor. Und obwohl es eigentlich Fuller Building heißen sollte (benannt nach der Fuller Construction Company, die das Haus erbaute), kamen die New Yorker schnell auf den Spitznamen, der so gut passte, dass gleich das ganze Viertel „Flatiron District“ genannt wurde.
Nicht nur die New Yorker, sondern auch Touristen lieben das Gebäude, das vorne nur zwei Meter breit ist. Aber es gab auch immer wieder Kritiker. Die fürchteten, dass der Wolkenkratzer dem Wind nicht standhalten würde und machten sich über den Architekten lustig, indem sie das Flatiron Building „Burnham’s Folly“ (Burnhams Eselei) nannten. Burnham nahm es gelassen – und das Gebäude bewies, dass er richtig geplant hatte. Es steht schließlich immer noch. Ganz unrecht hatten die Kritiker mit dem Wind allerdings nicht. Tatsächlich geht es rund um den Wolkenkratzer oft so stürmisch zu, dass Frauen etwa ihre Röcke festhalten müssen. Und die Polizei zumindest früher immer mal wieder Männer verscheuchen musste, die den Frauen unter die fliegenden Röcke gucken wollten.
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Ein Wolkenkratzer als Kinostar
Das Flatiron Building gehört zu den Gebäuden, die ihre Form zu verändern scheinen. Mal wirkt es wie eine gewaltige Wand, mal wie eine bleistiftschmale Säule. Und es ist das einzige Hochhaus, das man vollständig auf ein Foto bekommt. Kein Wunder, dass ein so spektakuläres Gebäude nicht nur seit jeher ein beliebtes Fotomotiv ist, es hat auch in einigen Kinofilmen „mitgespielt“. „Spider Man“, „Godzilla“ und „Armageddon“ sind nur einige davon. In „Godzilla“ wurde das Flatiron Building sogar zerstört. Zum Glück nur virtuell.
Flatiron Building – Adresse und Anfahrt
Adresse: 175 5th Ave, New York Lage: zwischen Fifth Avenue und Broadway, E22nd Street und E23rd Street
Anfahrt: U-Bahn-Station 23rd Street (Linien N, Q, R); Bushaltestelle E23rd Street (Linien M23, X1, X7, X9, X12, X14, X27); Bushaltestelle Fifth Avenue/W 23rd Street (Linien M1, M2, M3, M5)
(Text: Silke Böttcher)