Die Toskana war schon für viele Menschen eine Liebe fürs Leben. Diese strenge Landschaft mit den wie Zinnsoldaten aufgereihten Zypressen, mit den sanften Hügeln und den auf Bergkuppen thronenden Ortschaften schafft es, dass sonst eher rational denkende Menschen darüber nachdenken, alles stehen und liegen zu lassen und ein kleines Haus irgendwo in der Toskana zu kaufen.
Wo liegt eigentlich genau die Toskana?
Die Toskana erstreckt sich nördlich von Rom an der Westküste des Stiefels zwischen den italienischen Regionen Ligurien, Emilia-Romagna, Marken, Umbrien und Latium, und ihren Namen verdankt sie dem antiken Volk der Etrusker. Hauptstadt des Gebiets ist Florenz, zu den bedeutenden weiteren Städten zählen Arezzo, Livorno, Lucca, Pisa oder Siena. Auch die Insel Elba gehört dazu, außerdem Montecristo, auf der Alexandre Dumas‘ Roman „Der Graf von Monte Christo“ spielt.
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Nicht nur die Etrusker wussten die Schönheit der Toskana zu schätzen, später kamen die Römer, die Langobarden, Franken und einige mehr, die ihre Spuren hinterließen, ebenso die berühmte Familie de’Medici, der die Toskana viele bedeutende Bauwerke verdankt. Heute sind es vor allem Mitteleuropäer wie Deutsche, die die Toskana besuchen. Sie genießen die Strände der Etruskischen Riviera oder der Maremma, betrachten die Ruinen der antiken Etruskerstädte oder besuchen die Sehenswürdigkeiten.
Die Landschaft in der Toskana ist äußerst abwechslungsreich. Neben den Zypressen-bestandenen Hügeln wird sie von ausgedehnten Wäldern, Weinbergen im Chianti-Gebiet, von Feldern und der Maremma-Landschaft im Süden geprägt.
Urlaub in der Toskana – beliebte Sehenswürdigkeiten
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Toskana zählt vor allem die Stadt Florenz, die für einen Tagesausflug viel zu viel zu bieten hat. Der Besuch von Museen wie die Ufficien und die Accademia oder berühmter Bauwerke wie Ponte Vecchio und der Dom sind bei einer Sightseeing-Tour durch Florenz ein Muss. Pisa mit seinem weltberühmten schiefen Turm, die zauberhaft schöne Stadt Siena, das durch die Vampir-Saga „Twilight“ zu neuem Ruhm gekommene Volterra, Arezzo mit seinen atemberaubenden Fresken und San Gimignano mit den 15 Geschlechtertürmen verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit. Aber auch die kleinen Städte der Toskana bergen Entdeckungen.
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Wer mag, gönnt sich eine Auszeit in den toskanischen Thermalquellen: Montecatini Terme, Bagno Vignoni oder Saturnia locken mit heißem, schwefelhaltigem Wasser aus der Erde.
Badeurlaub in der Maremma
In der Maremma kann man die kräftigen Maremmano-Pferde und die Maremmaner Hirtenhunde sehen und im Regionalpark unzählige selten gewordene Tierarten beobachten. Auch für Badeurlaub eignet sich das Gebiet: Die Strände rund um den Ort Castiglione della Pescaia sind für ihre Sauberkeit bekannt. In Talamone, Marina di Grosseto und Follonica gibt es ebenfalls schöne Strände. Berühmt sind zudem die Buchten auf der Insel Elba.
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Die 7 schönsten Städte in der Toskana
Die schönsten Städte in der Toskana auswählen ist alles andere als einfach. Allzu viele schöne „Borghi“ (italienisch für Burgen und Altstädte) gibt es in der zentralitalienischen Region. Und jedem bleibt überlassen, seine eigene Bestenliste aufzustellen. TRAVELBOOK hat 7 Städte in der Toskana in seine Bestenliste aufgenommen:
- Florenz: Die für unseren Geschmack schönste Stadt in der Toskana ist und bleibt Florenz, die Hauptstadt der Region. Der Ponte Vecchio, die Giardini Boboli und die Piazza della Signoria sind einfach einzigartig.
- Siena: Zu den Highlights in Siena zählt u. a. die im 12. Jahrhundert angelegte Piazza del Campo. Besonders beeindruckend sind die Halbkreisform, die ihn umschließenden mittelalterlichen Fassaden sowie der Palazzo Pubblico mit seinem 102 Meter hohen Turm am Ende.
- Volterra: Am Eingang zum Zentrum von Volterra steht noch ein etwa 2400 Jahre altes Stadttor der Etrusker. Am Rande der beeindruckenden Stadtmauern können die Reste eines römischen Amphitheaters sowie der Thermen von Volterra besichtigt werden. Faszinierend ist auch die Piazza dei Priori mit dem Palazzo dei Priori aus dem 13. Jahrhundert.
- Massa Marittima: Etwa 15 Kilometer vom Küstenstädtchen Follonica entfernt auf einem Hügel in knapp 400 Metern Höhe entfernt thront die Stadt Massa Marittima – nicht zu verwechseln mit der Stadt Massa im Norden der Region. Die Piazza Garibaldi in der Unterstadt mit dem Palazzo Comunale und der Kathedrale San Cerbone wirkt fast genauso wie vor 800 Jahren. Tipp: ein Spaziergang durch den Klostergarten aus dem 14. Jahrhundert in der Oberstadt sowie auf die Mauern der öffentlich zugänglichen Festung.
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Wein, Olivenöl und eine berühmte Küche
Wer die Toskana besucht, kommt nicht nur wegen der schönen Städte und vielen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen der kulinarischen Genüsse, dem großartigen Chianti-Wein, dem feinen Olivenöl aus Lucca und den Cantucci, jenem steinharten Gebäck, das nach dem Eintunken in Kaffee oder – noch besser – in den süßen Dessertwein Vin Santo zum puren (und dann weichen) Genuss wird. Die toskanische Küche hat es zu einiger Berühmtheit gebracht. Sie gilt als einfach, aber einfallsreich. Die Menschen in dem früher sehr armen Gebiet mussten kreativ sein, um aus einfachen Lebensmitteln Leckereien zu zaubern. So wurde Brot zu einer wichtigen Zutat, etwa für den toskanischen Brotsalat (Panzanella) oder die Brotsuppe.
Die besten Reisezeiten für die Toskana
Hohe Minustemperaturen misst man in der Toskana nur sehr selten. Extreme Hitze gibt es auch nicht oft – im Hochsommer bleiben die Temperaturen im Durchschnitt meist deutlich unter 30 Grad. Das macht die Region in Italien zu einem sehr beliebten Reiseziel für beinahe jede Jahreszeit.
Allgemein gilt: An der Küste der Toskana herrscht mediterranes Klima mit 25 Grad und mehr im Sommer und um acht Grad im Winter. Im Gebirge ist es deutlich kühler – dort fällt im Winter viel Schnee, zur Freude der Skiläufer, im Sommer aber werden durchaus 28 Grad erreicht. Wer möglichst ganz auf Regen verzichten möchte, sollte im Juli oder August in die Toskana reisen. Juli und August gelten in der Region als die trockensten Monate mit durchschnittlich nur drei Regentagen. In dieser Zeit liegen die Temperaturen bei 27 bis 30 Grad, auch 35 Grad sind möglich – meist aber nur im Landesinneren. Die örtliche Wassertemperatur im Mittelmeer beträgt rund 22 Grad.
Oft ist es in der Toskana auch noch im September sommerlich warm, allerdings wird die Luft nachts dann schon deutlich kühler. Ab der Monatsmitte nimmt auch die Gefahr von Wetterumschwüngen mit heftigen Niederschlägen zu. Die durchschnittliche Temperatur im September liegt bei 26 Grad, nach Unwettern sinkt sie aber auch schon mal auf 12 Grad. Im Oktober werden oft noch Temperaturen um 23 Grad gemessen. Allerdings regnet es in diesem Monat an durchschnittlich neun Tagen.
Kulinarische Feste im Spätsommer und Herbst
Der Spätsommer und der Herbst sind die Zeit der Weinlese und der kulinarischen Feste. Die Rassegna del Chianti Classico, das große Weinfest in Greve in Chianti ist ein Ziel für alle, die den berühmten Chianti-Wein lieben. Die Boccaccesca, ein Fest zu Ehren von Giovanni Boccaccio („Decamerone“), wird alljährlich an zwei Wochenenden Ende September bzw. Anfang Oktober im nördlich von San Gimignano gelegenen Ort Certaldo mit einem kulinarischen Straßenfest geehrt, außerdem ist der Herbst die Zeit der Trüffel. In San Miniato, das etwa zwischen Pisa und Florenz liegt, startet dann der Trüffelmarkt (Mercato del Tartufo), und es gibt mehrere Wochenenden, an denen sich alles um die aromatische Knolle dreht.
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Museumsbesuch ohne Warteschlange im Winter
November bis Februar sind die ungemütlichsten Monate in der Toskana. Wärmer als 12 Grad wird es selten, und es regnet an durchschnittlich neun Tagen. Wer gern in Museen geht, hat in dieser Zeit den Vorteil, dass die Schlangen nicht so lang sind und man sich in aller Ruhe von Exponat zu Exponat treiben lassen kann. Und nie fühlt man sich dem berühmten David in Florenz näher als in der kalten Jahreszeit, wenn sich keine Massen vor der Skulptur ballen.
Schnee fällt selten im Winter – kein Wunder, abgesehen von den Bergregionen fallen die Temperaturen meist nicht unter null Grad. Aber gelegentlich wird die zauberhafte Landschaft doch mit einer weißen Schicht bepudert, was ihr einen ganz neuen Reiz gibt. Wer Skilaufen oder rodeln will, muss in die Berge, zum Beispiel ins Val-di-Luce oder zum Monte Amiata, wo es Skilifte, Pisten und Rodelhänge gibt.
Ab März wird es frühlingshaft, mit Temperaturen bis 16 Grad. Im April werden schon 20, im Mai 25 Grad erreicht. In kühlen Jahren muss man zwischen März und Mai allerdings mit deutlich unter zehn Grad rechnen. Regen fällt an sieben bis neun Tagen im Monat. In der südlichen Toskana kann es gegen Ende Mai dagegen schon beinahe sommerlich warm werden.
Trotz höherer Regenwahrscheinlichkeit sind die Frühlingsmonate die perfekte Zeit für Stadtbummel und vor allem für Spaziergänge und Wanderungen in der Natur. Denn überall beginnt es zu blühen, von Kamelien und Zitronenbäumen in den Gärten bis zum Klatschmohn auf den Wiesen – ein Traum, selbst wenn das Wetter in der Toskana mal nicht mitspielen sollte.
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Karte von der Toskana
Corona-Hinweis: Aufgrund der aktuellen Corona-Lage warnt das Auswärtige Amt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Italien. Aus Ländern der Europäischen Union wie Deutschland ist die Einreise nach Italien grundsätzlich gestattet, bei Ankunft müssen jedoch eine Einreiseerklärung und ein negativer PCR- oder Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, vorgelegt werden. Eine Übersicht zu den wichtigsten Einreise-Regelungen für Italien und der aktuellen Corona-Lage dort finden Sie in diesem Artikel.
(Text: Silke Böttcher, Jasch Zacharias)