18. Juli 2018, 14:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Rund um den Gardasee entsteht ein 140 Kilometer langer Radweg, der noch mehr Touristen in die Region locken soll. Ein erstes Teilstück ist bereits befahrbar.
Italiens größtes Gewässer bekommt Europas wohl spektakulärsten Radweg: Rund um den Gardasee entsteht ein neuer, 140 Kilometer langer und 102 Millionen Euro teurer Fahrradrundweg. Wie die Seite „Gardasee.de“ berichtet, soll „Garda by Bike“ 2021 fertig werden, ein erster Teilabschnitt ist aber schon eingeweiht worden.
Wegen der schmalen Küste musste die 2,5 fünf Meter breite Eisenkonstruktion am Berghang befestigt werden. Somit schwebt sie rund 50 Meter über dem Wasser, sagte eine Sprecherin der Gemeinde Limone. Das sieben Millionen Euro teure Bauwerk sei zweieinhalb Kilometer lang und verlaufe von Limone bis Riva del Garda. Damit schließt es an einer bereits existierenden Rad- und Fußgängerpiste an, die nun insgesamt zwölf Kilometer umfasst.
Durch das Megaprojekt erhofft man sich steigende Touristenzahlen und damit auch eine rasche Refinanzierung der Baukosten für „Garda by Bike“. Laut der italienischen Seite „The Local“ kommen ohnehin jährlich bereits 220.000 Menschen in die Region um Italiens größten See. Man wolle mit der Strecke auch vorher weniger gut zugängliche Orte rund um das Gewässer für Urlauber erschließen.
Auch interessant: 6 gute Gründe für eine Reise an den Gardasee
Statt Massentourismus 5 schöne und günstigere Alternativen zum Gardasee
Spektakulärer Radweg Hier können Sie durchs Wasser radeln
Großer Überblick Mit Hollywood-Charme: Die Seen in Norditalien und der Südschweiz
Nicht alle sehen den Bau positiv
An besonders steilen und daher schwierigen Teilstücken solle es dann künftig auch möglich sein, alternativ auf ein Boot umzusteigen. Schon jetzt zeigt ein mit einer Drohne aufgenommenes Video, was Radfahrer in Zukunft erwarten wird – zu sehen ist ein spektakuläres Teilstück des Weges entlang der Steilküste des Gardasees, Eindrücke, die ein einmaliges Naturerlebnis versprechen.
In Radfahrer-Foren wie „Via Ferrata“ wird der Bau bereits lebhaft diskutiert – und demnach sehen durchaus nicht alle das neue Projekt positiv. So schreibt User „Ralf“: „Ich habe mich auch mit Einheimischen unterhalten, die das Projekt sehr skeptisch und unfallträchtig sehen. Zum einen soll dieses ‘Stahlungetüm‘ den See bzw. die Gegend verschandeln, und zum anderen ist bei der doch geringen Breite das ‘Unfallpotential‘ zwischen Fußgängern, normalen Fahrradfahrern und E-Bikern irgendwie vorprogrammiert.“
Der Bürgermeister des Ortes Limone sul Garda, zeigte sich dagegen bereits bei Baubeginn 2016 gegenüber dem „Giornale di Brescia“ begeistert: „Das wird der spektakulärste Radweg Europas.“ An dem Bau beteiligt sind die Provinzen Brescia, Mantova, Trentino und Verona. Hier sehen Sie die geplante Strecke des Radweges auf einer Karte.