14. September 2022, 13:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das 4-Sterne-Hotel Grand Central in Glasgow liegt direkt am Hauptbahnhof, inmitten des belebten Einkaufsviertels. Es punktet, neben der zentralen Lage, vor allem mit seiner Architektur: Der historische Bau stammt aus dem Jahr 1883. Doch in dem prunkvollen Haus machte ein Gutachter im Rahmen von Sanierungsarbeiten einen Horror-Fund.
Das ikonische Gebäude des Grand Central Hotels in Glasgow beherbergt seit fast 130 Jahren Besucher der schottischen Hafenstadt. Das geschichtsträchtige Haus rühmt sich mit einer außerordentlichen VIP-Klientel. Frank Sinatra, Winston, Churchill, Billy Connolly, Laurel & Hardy, John F. Kennedy und viele andere berühmte Pesönlichkeiten: Sie alle waren hier und schmücken laut „Glasgow Times“ die Wand entlang der viktorianischen Treppe. Doch während die Gäste im Ballsaal Hochzeiten feierten wurden oder das Ambiente in der Cocktailbar genossen, standen die beiden oberen Stockwerke des namhaften Hotels lange leer. Bis vor kurzem, als man begann, das Hotel zu sanieren.
Hunderte Rasierklingen in den Wänden
Denn das Grand Central Hotel wurde laut „Glasgow Times“ 2020 renoviert und im März des darauffolgenden Jahres inmitten der Pandemie wiedereröffnet. Dabei setzte man auch die seit den 1970er Jahren leerstehenden zwei oberen Stockwerke wieder instand. Zuvor wurden sie allerdings fachmännisch begutachtet. Das wiederum führte zu einem großen Schrecken für einen der Gutachter. Denn er machte einen wahren Horror-Fund. So entdeckte er nämlich einen Raum, in dem hunderte Rasierklingen steckten, wie „Yahoo News Australia“ berichtete:
Laut des Portals postete er seinen gruseligen Fund mit den scharfen Klingen an der Wand in einer Facebook-Gruppe für mysteriöse Entdeckungen und erklärte: „Ich habe den Raum ziemlich schnell wieder verlassen!“. Sein Post mit den mysteriösen Bildern von den scharfen Klingen, die aus den Gipsplatten ragten, sorgte für Aufregung und verstörte die Facebook-Community. „Wer zur Hölle macht so etwas? Ich glaube, damit gewinnst du den Preis für den unheimlichsten Post aller Zeiten“, schrieb eine Frau. „Das ist verdammt gruselig“ kommentierte ein weiterer Nutzer.
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Der mysteriöse „Razor Room“
In den Facebook-Kommentaren wurde gemutmaßt, dass die Klingen Obdachlose abschrecken sollten, die sich Zutritt zu den ungenutzten Räumen verschaffen wollten. Doch des Rätsels Lösung ist eine andere. Die Rasierklingen gehörten zu einer Kunstinstallation, die im Juni 1999 in den verlassenen Stockwerken des Hotels stattfand.
Das mittlerweile aufgelöste Künstlerkollektiv „NVA“ hatte es sich zur Aufgabe gemacht, „kraftvolle Kunst im öffentlichen Raum zu schaffen“. Ihre Kunst sollte „auf die Verbundenheit der Menschen mit dem baulichen und natürlichen Erbe“ abzielen. 1999 wurde Glasgow zur britischen Stadt für Architektur und Design und in der Folge widmete sich das NVA-Kreativteam dem Grand Central Hotel. In den leerstehenden oberen Stockwerke errichteten sie eine Ausstellung über Themen wie Verlust und Dysfunktion in einer einzigartigen verfallenen Umgebung.
„Viele der Installationen jagten den Leuten damals einen gehörigen Schrecken ein“, heißt es auf der noch bestehenden Webseite zur damaligen Ausstellung. Neben den Rasierklingen gab es auch exzentrische Performer, die durch den Ballsaal und die Flure streiften. Außerdem habe es verbrannte Möbel und verwesende Blumenarrangements gegeben. Auch der Raum mit hunderten Rasierklingen, der sogenannte „Razor Room“, verstörte damals wie heute.