17. Mai 2022, 14:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Südlich von Kreta, rund 15 Kilometer von der Hafenstadt Lerapetra entfernt, liegt Chrissi Island im Libyschen Meer. Eigentlich unbewohnt, lockt die beliebte Insel, die auch Chrysi genannt wird, jährlich Hunderttausende Besucher an. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Das Urlaubsidyll wird für Besucher gesperrt.
Mit einer Länge von nur sieben Kilometern und einer Breite von zwei Kilometern ist Chrissi Island zwar klein, dennoch äußerst reizvoll. Urlauber schätzen das geschützte Naturschutzgebiet wegen seiner feinen Sandstrände, Wacholderbäume, Sanddünen und wegen der Zedernwälder. Der Golden Beach ist die Hauptattraktion von Chrysi: ein weitläufiger Sandstrand mit glasklarem Wasser vor der Kulisse des Festlands von Kreta. Doch nun darf niemand mehr Chrissi Island besuchen – die kretische Regionalverwaltung hat ein Betretungsverbot für das Eiland verhängt.
Betretungsverbot der Natur zuliebe
Obwohl Chrissi Island nur per (Ausflugs-)Boot zu erreichen ist, haben 200.000 Besucher jährlich das Eiland nahezu überrannt. Einige ließen sich in den Sommermonaten sogar in selbstgebauten Hütten auf der Insel nieder. Mit einem Betretungsverbot schiebt die kretische Regionalverwaltung dem nun einen Riegel vor, wie verschiedene Medien unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa berichten.
Die Natur auf Chrissi Island sei zerstört, vor allem die sogenannten „Chrissi-Zedern“, heißt es in einer Mitteilung der Behörden. Ein Großteil der zum Teil mehr als 100 Jahre alten Bäume sei kurz vor dem Eingehen. Das Betretungsverbot sei demnach notwendig, damit sich die Natur auf Chrissi Island wieder erholen kann. Besucher dürfen demnach mit einem Boot nur noch an die Insel heranfahren und an das Ufer schwimmen – ein „Anlanden“ ist jedoch verboten.
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Flora und Fauna vom Menschen zerstört
Die vielen Besucher auf Chrissi Island verursachten Müll und wanderten ins Insel-Innere, wobei sie die Jungpflanzen zerstörten. Vor allem die Zedern haben ein empfindliches und weitreichendes Wurzelsystem, das durch die Erkundungen stark geschädigt wurde. Doch damit nicht genug: Die Sommerbewohner errichteten sogar notdürftige Tavernen und zapften das Grundwasser an – was wiederum den Pflanzen fehlte.
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Wie lange Chrissi Island nicht betreten werden darf und ob sich die Natur wieder gänzlich erholen wird, ist derzeit noch ungewiss.