10. Mai 2023, 15:57 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In nur gut vier Stunden von Deutschland nach Australien fliegen? Das könnte schon bald möglich sein. Zumindest wenn es nach den Plänen eines Schweizer Start-ups geht, das Hyperschallflugzeuge entwickelt.
Gewöhnlich dauert ein Flug von Deutschland nach Australien mindestens 16 Stunden, nach Südamerika 10 bis 11 Stunden. Je nach Airline, Flugroute und Dauer der Zwischenstopps kann die Flugzeit aber auch deutlich länger ausfallen und 20 bis 30 Stunden betragen. Viel Zeit, die ein solcher Langstreckenflug Reisende kostet und den eigentlichen Urlaub gleich um mehrere Tage verkürzen kann. Mit dem Einsatz von Hyperschalljets könnten die Flugzeiten sich jedoch schon bald um mein Vielfaches reduzieren.
Das Schweizer Start-up Destinus etwa hat mit seinem Hyperschallflugzeugen bereits mehrere erfolgreiche Testflüge nahe München absolviert. Der Prototyp namens „Eiger“ fliegt mit rund fünffacher Schallgeschwindigkeit mehr als 6000 Kilometer pro Stunde – so dass man laut Destinus in drei bis vier Stunden am „anderen Ende der Welt“ sein könnte. Die Flugzeit von Frankfurt nach Sydney beispielsweise soll nur 4 Stunden und 15 Minuten, nach São Paulo, Tokio oder Hongkong lediglich 3 Stunden betragen. Ziel des Unternehmens ist es, bei den Flügen flüssigen Wasserstoff als Treibstoff einzusetzen und so klimaneutral zu fliegen.
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Erster Jet soll Platz für 25 Passagiere bieten
Für die Entwicklung seiner Wasserstoff-Hyperschallflugzeuge hat Destinus bereits mehrere Finanzspritzen von privaten Investoren und aus öffentlichen Mitteln erhalten. Erst vor wenigen Wochen bekam das Unternehmen von der spanischen Regierung weitere Zuschüsse in Höhe von 12 Millionen Euro, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Gegründet wurde Destinus 2021 von dem aus Russland stammenden Physiker Mikhail Kokorich. Laut Kokorichs Prognosen könnte das erste Flugzeug, das für 25 Passagiere und eine Flugstrecke bis zu 7500 Kilometer ausgerichtet sein soll, bis Ende dieses Jahrzehnts fertig werden, berichtet „t3n“. Nachfolgende Jets sollen dann größer werden und Platz für 100 Passagiere und mehr bieten.
Wie teuer ein Flug mit solch einem von Destinus entwickelten Hyperschalljflugzeug sein wird, steht derzeit noch in den Sternen – und dürfte nicht zuletzt auch von den Preisen für Flüssigwasserstoff abhängen. Derzeit sei dieser laut „t3n“ noch 20-mal teurer als andere Flugzeug-Treibstoffe.