25. Oktober 2024, 16:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jeden März und Oktober stellen wir unsere Uhren eine Stunde vor- oder zurück. In einigen Ländern aber funktioniert die Zeitumstellung anders als in Europa. Ein weltweiter Überblick.
Über die Zeitumstellung wurde in den letzten Jahren viel diskutiert. Doch obwohl man sich innerhalb der EU bereits 2018 geeignet hatte, diese eigentlich abzuschaffen, gab es Streit darüber, ob man nun die Sommer- oder die Winterzeit beibehalten sollte. Deswegen passierte erstmal nichts und es sind noch keine verbindlichen Beschlüsse in Aussicht. Die nächste Zeitumstellung findet bei uns am 27. Oktober 2024 statt, wenn wir unsere Uhren eine Stunde auf die Winterzeit einstellen.
Die EU-weite Zeitumstellung gibt es erst seit 25 Jahren
Die Uhren stellen wir hierzulande übrigens seit 1916 um. Damals waren Deutschland und Österreich-Ungarn die ersten Länder, die die Sommerzeit nutzten. Erst seit 1996 stellen alle EU-Länder ihre Uhren auf Sommer- und Winterzeit um, wie es jetzt der Fall ist. Damals wurde die Zeitumstellung in der EU einheitlich geregelt. Auch der Zeitpunkt, wann wir die Uhren nach vorne oder zurückdrehen, ist seitdem gleich: Am jeweils letzten Sonntag im März und Oktober ist es so weit.
Aber auch einige Länder, die nicht zur EU gehören, haben sich der Regelung angeschlossen. Die Zeit wird also auch in Albanien, Andorra, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Libanon, Liechtenstein, Marokko, Mazedonien, Republik Moldau, Monaco, Montenegro, Norwegen, San Marino, der Schweiz, Serbien, Ukraine und Vatikanstadt umgestellt.
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In diesen Ländern wird die Zeit nicht umgestellt
In einigen europäischen Ländern aber hat man sich bereits dazu entschlossen, auf die Zeitumstellung zu verzichten. In Island zum Beispiel werden die Uhren nicht umgestellt. Weil das Land schon so weit oben im Norden liegt und deswegen im Sommer bereits bis zu 21 Stunden Tageslicht hat, will man die Tage nicht noch früher um eine Stunde künstlich verlängern. Auch in Russland wird die Zeit mittlerweile nicht mehr angepasst. Seit Oktober 2014 gilt dort dauerhaft die „Winterzeit“, die eigentliche Normalzeit. Auch die grönländische Regierung hatte sich im November 2022 darauf verständigt, die Zeitumstellung auf der Insel abzuschaffen. Grönland lebt seitdem dauerhaft nach der „Sommerzeit“. Und auch in der Ukraine werden am 27. Oktober zum letzten Mal die Uhren umgestellt – dort gilt künftig ganzjährig die „Winterzeit“.
Besonders verwirrend: Obwohl auch in den USA und Kanada die Uhren alle halben Jahre umgestellt werden, passiert das an anderen Tagen als in Europa. Auch in anderen Ländern wie Iran, Israel, Kuba, Mexiko, den Bahamas und den Bermuda Inseln, die auf der Nordhalbkugel liegen, ist das der Fall. Dort wird die Zeit zwar umgestellt, aber eben nicht am jeweils letzten Sonntag im März und Oktober.
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Zeitumstellung auf der Südhalbkugel
In einigen Ländern, die südlich des Äquators liegen, funktioniert das System umgekehrt. So findet die Zeitumstellung in Teilen von Australien und Chile, Neuseeland, Namibia, Paraguay und Uruguay etwa zur selben Zeit statt wie in Europa, nur wird zwischen Ende September und Anfang Oktober auf die Sommerzeit umgestellt.
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Und wie verhält sich die Zeitumstellung in den Ländern, die dazwischenliegen? Länder, die sich nahe des Äquators befinden, haben das ganze Jahr über eine ähnliche Tageslänge. Eine Zeitumstellung ist für sie nicht sinnvoll. So wird etwa in Indonesien, Indien, Bolivien, Costa Rica oder den Malediven nicht zwischen Sommer- und Winterzeit gewechselt.