6. Dezember 2019, 14:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Komodo Nationalpark in Indonesien ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Auf den Inseln, über die sich der Park erstreckt, haben Besucher die Chance, Komodowaranen nahezukommen und sie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Dafür sollen sie in Zukunft sehr tief in die Tasche greifen müssen, wenn es nach der indonesischen Regierung geht.
In Indonesien wird der Blick auf die vermeintlich „letzten Drachen der Welt“ richtig teuer. Der Komodo-Nationalpark verlangt ab Januar 2021 eine Jahresgebühr von 1000 US-Dollar. Das hat das indonesische Tourismusministerium entschieden, wie das Fremdenverkehrsamt des Landes in Südostasien mitteilte.
Etwa 5000 Komodowarane, die größten Echsen der Welt, leben auf der Insel. 2019 gab es Pläne, die Hauptinsel Komodo für Touristen aus Naturschutzgründen zu sperren. Außerdem wurde erwogen, schon ab 2020 eine hohe Gebühr zu kassieren. Mehr als 10.000 Touristen besuchen den Nationalpark jährlich. Bei dem neuen System erhalten Urlauber eine Mitgliedskarte für ein Jahr, die einmalig 1000 Dollar kostet. Nur damit dürfen sie alle Inseln im Nationalpark besuchen.
Abgeschiedenheit schützt nicht vor Touristen
Wer das Geld nicht ausgeben möchte, kann die Warane aber weiterhin auf Rinca sehen. Die Insel wird den Angaben zufolge ohne die Mitgliedskarte zugänglich sein. Komodo-Warane werden bis zu drei Meter lang und mehr als 70 Kilogramm schwer. Berühmt-berüchtigt und bei Beutetieren gefürchtet sind sie wegen ihrer gefährlichen Bakterien im Mund. Der Nationalpark liegt rund eine Flugstunde östlich von Bali. Ausgangspunkt für Touren ist die Insel Flores mit ihrem Küstenort Labuan Bajo.
Trotz der Abgeschiedenheit gilt Komodo als Beispiel für „Overtourism“: die Plage, dass einzigartige Orte in Zeiten von Facebook und Instagram mit dem Ansturm von Gästen aus aller Welt überhaupt nicht mehr zurechtkommen. Neuerdings gehen vor Komodo sogar Kreuzfahrtschiffe vor Anker. „Dann sind auf einmal 800 Leute auf der Insel. So viele können wir niemals unter Kontrolle halten“, sagt Chef-Ranger Johanes Rawi (54) der Nachrichtengentur dpa. Die Besucher werden von Parkwächtern zu den Drachen geführt. Kaum jemand bleibt über Nacht. Außer einigen Gasthäusern gibt es keine Schlafmöglichkeiten. Versorgen können sich die Tages-Touristen im einzigen Café „Oase“.
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Besucherzahl sollte nach Brand bereits reduziert werden
Im August 2018 hatte ein Reiseführer ein Feuer auf dem höchsten Gipfel der Insel Lawa gemeldet, die Teil des Komodo Nationalparks ist, wie das indonesische Magazin „Kompas“ damals berichtete. Der Leiter des Komodo Nationalparks, Budhy Kurniawan, gab an, dass der Auslöser des Feuers eine Zigarette gewesen sei, die ein „skrupelloser Besucher“ weggeworfen habe. Bei dem dadurch entstandenen Großbrand sollen zehn Hektar des Waldbestandes zerstört worden sein.