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Baubeginn schon 2024

Italien will Rekord-Brücke vom Festland nach Sizilien bauen

Brücke Sizilien
Eine Computersimulation der geplanten Brücke zwischen Sizilien und Kalabrien aus dem Jahr 2005. An dem Projekt wird schon seit Jahrzehnten gearbeitet. Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb | epa ansa Handout
Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

21. März 2023, 14:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Schon seit Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, die italienische Insel Sizilien durch eine Brücke mit dem Festland zu verbinden. Doch bislang waren alle Pläne aus diversen Gründen gescheitert. Nun gibt es einen neuen Vorstoß der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni – und dieses Mal soll das gigantische Bauprojekt tatsächlich umgesetzt werden. Baubeginn könnte schon im kommenden Jahr sein. TRAVELBOOK nennt die Details.

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Die Straße von Messina zwischen Sizilien und Kalabrien misst an ihrer engsten Stelle rund drei Kilometer. Geht es nach den Plänen der aktuellen Regierung Italiens, soll sich genau hier bereits in fünf Jahre eine Brücke über das Meer spannen. Diese soll das Festland mit Sizilien verbinden. Denn wie der italienische Nachrichtensender „Rai News“ berichtet, hat das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in der vergangenen Woche ein entsprechendes Dekret verabschiedet. Dieses ermöglicht „die sofortige Wiederaufnahme der Planung und des Baus“ der Brücke.

Das Projekt soll demnach auf der Grundlage der Planungen aus dem Jahr 2011 umgesetzt und an neue technische, Sicherheits- und Umweltstandards angepasst werden. Einmal fertiggestellt, soll das Bauwerk mit 3,2 Kilometern die längste Schrägseilbrücke der Welt sein. Geplant sind insgesamt sechs Fahrbahnen für Kraftfahrzeuge (drei in jede Richtung) sowie zwei Bahngleise in deren Mitte.

„Ein historischer Tag“

Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini sprach im Rahmen der Verabschiedung des Dekrets von einem „historischen Tag“. „Nach 50 Jahren Diskussion genehmigt dieser Ministerrat die Brücke, die Sizilien mit dem Rest Italiens und Europas verbindet.“ Er nannte das Projekt ein „Flaggschiff der italienischen Ingenieurskunst“, das Arbeitsplätze für Zehntausende Menschen biete. Silvio Berlusconi, der Vorsitzende von Forza Italia und frühere Ministerpräsident von Italien, versprach: „Diesmal hält uns niemand auf.“ Unter seiner Regierung war bereits vor 20 Jahren intensiv an den Plänen für die Brücke gearbeitet worden.

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Bereits in der Vergangenheit hatten Umweltschützer den Bau der Brücke zwischen Kalabrien und Sizilien kritisiert. Und auch jetzt gab es laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa nach der Verabschiedung des Dekrets wieder Proteste. So lehnte etwa der WWF die Brücke wegen ihrer „extrem hohen und unhaltbaren ökologischen, sozialen und wirtschaftlich-finanziellen Kosten“. Das Gebiet der Straße von Messina gehöre zu zwei „sehr wichtigen Sonderschutzzonen“. Andere Umweltschützer bezeichneten das 10 Milliarden Euro teure Projekt als „Ressourcenverschwendung“.

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„Die Brücke kostet Italien und Sizilien mehr, wenn sie nicht gebaut wird, als wenn sie gebaut wird“, entgegnete Verkehrsminister Salvini. Und weiter: „Zum Thema Emissionen gibt es eine Studie, die schätzt, dass durch die Abschaffung der Fähren und die Schaffung einer stabilen und schnellen Verbindung 140.000 Tonnen CO₂ eingespart werden könnten.“

Salvini strebt eine Grundsteinlegung der Brücke über die Straße von Messina für Ende 2024 an. Die Einweihung als längste Schrägseilbrücke der Welt ist dann für das Jahr 2028 geplant. Ein Bau auf Meeresstützpfeilern ist wegen der Erdbebengefahr in dem Gebiet keine Option. Auch eine Tunnellösung hatte man wegen geologischer Unwägbarkeiten verworfen.

Themen Italien
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